Der richtige Tapeziergrund für Gipskartonplatten
Um sicherzustellen, dass Ihre Tapeten auf Gipskartonplatten optimal haften und später leicht wieder abgelöst werden können, ist eine sorgfältige Wahl der Grundierung entscheidend. Zwei Haupttypen von Tapeziergrund kommen hierbei in Betracht: Tiefengrund und Tapetengrund.
Tiefengrund
Tiefengrund ist speziell darauf ausgelegt, die Saugfähigkeit von Gipskartonplatten zu regulieren und die Deckschicht zu verfestigen. Diese Grundierung zieht tief in den Untergrund ein und sorgt dafür, dass beim späteren Entfernen von Tapeten keine Feuchtigkeit in die Gipsplatten eindringt. Dies verhindert eine Beschädigung der Kartonage und macht den Tiefengrund besonders geeignet für stark saugende oder bröselige Oberflächen.
Anwendungshinweise für Tiefengrund:
- Tragen Sie den Tiefengrund gleichmäßig mit einer Rolle oder einem Pinsel auf.
- Achten Sie darauf, besonders die Fugen, Ecken und Kanten gründlich zu bestreichen, um eine einheitliche Absorption zu gewährleisten.
- Lassen Sie die Grundierung ausreichend trocknen, meist über Nacht, bevor Sie mit dem Tapezieren beginnen.
Tapetengrund
Tapetengrund wurde speziell für die Untergrundvorbereitung von Gipskartonplatten entwickelt. Er vereint die Vorteile des Tiefengrunds, indem er ebenfalls die Saugfähigkeit reguliert und die Haftung der Tapete verbessert. Ein zusätzlicher Vorteil kann der Einsatz von pigmentiertem Tapetengrund sein, welcher für eine gleichmäßige Farbgebung sorgt und Durchscheinen von Spachtelfugen verhindert.
Anwendungshinweise für Tapetengrund:
- Der Tapetengrund wird in einer gleichmäßigen Schicht mit einer Malerrolle oder einem Querstrich aufgetragen.
- Auch bei diesem Grund sollten Ecken, Kanten und Fugen nicht ausgelassen werden, um eine vollständige Abdeckung zu garantieren.
- Lassen Sie den Tapetengrund vollständig trocknen, meist ein bis zwei Stunden, bevor Sie mit dem Tapezieren fortfahren.
Entscheidungshilfe: Tiefengrund vs. Tapetengrund
Die Wahl zwischen Tiefengrund und Tapetengrund hängt von den spezifischen Anforderungen Ihrer Gipskartonplatten ab. Tiefengrund ist die richtige Wahl, wenn Sie eine einfache Optimierung der Saugfähigkeit und Verfestigung des Untergrunds benötigen. Tapetengrund hingegen bietet zusätzlich den Vorteil einer gleichmäßigen Farbgebung und ist ideal für durchscheinende oder helle Tapeten. Bei stark abweichenden Saugfähigkeiten der Untergründe oder wenn eine besonders leicht entfernbare Tapezierung gewünscht ist, sollten Sie sich für Tapetengrund entscheiden.
Vorbereitung der Gipskartonplatten
Um eine optimale Haftung der Grundierung und der Tapete zu gewährleisten, ist eine sorgfältige Vorbereitung der Gipskartonplatten unerlässlich. Beginnen Sie damit, die Gipskartonplatten gründlich zu inspizieren und eventuell notwendigen Reparaturen vorzunehmen:
- Fugen und Schraubenköpfe verspachteln: Nutzen Sie Spachtelmasse, um Fugen, Schraubenköpfe und andere Unebenheiten zu schließen. Ein Glasfaserfugenband kann zusätzlich verwendet werden, um Risse zu vermeiden.
- Spachtelmasse trocknen lassen und schleifen: Lassen Sie die Spachtelmasse vollständig trocknen und schleifen Sie die bearbeiteten Stellen anschließend glatt. Verwenden Sie hierfür Schleifpapier mit einer Körnung von 100 bis 180 für ein gleichmäßiges Schleifbild.
- Staubentfernung: Säubern Sie die Oberflächen gründlich, um Schleifstaub und andere lose Partikel vollständig zu entfernen. Dies ist essenziell, damit die Grundierung gleichmäßig aufgetragen werden kann.
- Vorbehandlung geflickter Stellen: Achten Sie darauf, die geflickten Stellen nochmals zu überprüfen und sicherzustellen, dass diese eben und glatt sind.
- Raumtemperatur: Stellen Sie sicher, dass die Raumtemperatur beim Spachteln bei mindestens +10°C liegt, um optimale Bedingungen für die Trocknung der Spachtelmasse zu schaffen.
Durch diese vorbereitenden Schritte erreichen Sie eine glatte und saubere Oberfläche, die optimal auf das Grundieren und anschließende Tapezieren vorbereitet ist.
Das Tapezieren
Nachdem die Grundierung vollständig getrocknet ist, können Sie mit der eigentlichen Tapezierarbeit beginnen. Bereiten Sie den Tapetenkleber gemäß den Anweisungen auf der Verpackung vor und achten Sie darauf, dass dieser für die von Ihnen gewählte Tapetenart geeignet ist.
- Zuschneiden der Tapetenbahnen: Messen Sie die Wandhöhe ab und schneiden Sie die Tapetenbahnen entsprechend zu. Lassen Sie oben und unten etwa 5–10 Zentimeter Überstand.
- Auftragen des Kleisters: Tragen Sie den Kleister gleichmäßig auf die Rückseite der zugeschnittenen Tapetenbahnen auf. Sollte es sich um Vliestapeten handeln, können Sie den Kleister direkt auf die Wand auftragen.
- Positionierung: Beginnen Sie an einer markanten Stelle, beispielsweise am Fenster, und arbeiten Sie sich von dort weiter. Platzieren Sie die erste Bahn mit einem kleinen Überstand an der Decke und richten Sie sie mithilfe einer Wasserwaage oder eines Lots aus.
- Glätten und Anpressen: Drücken Sie die Tapetenbahn mit einer weichen Bürste oder einem Tapezierspachtel von der Mitte zu den Rändern hin sorgfältig an. Dies hilft, Luftblasen und Falten zu vermeiden.
- Abschneiden der Überstände: Schneiden Sie die oberen und unteren Überstände vorsichtig mit einem scharfen Tapezierschneider oder einer Schere ab, damit die Tapete genau an der Wand passt.
- Überschüssigen Kleister entfernen: Entfernen Sie überschüssigen Kleister sofort mit einem feuchten Schwamm oder Tuch, um Flecken zu vermeiden.
Arbeiten Sie sich dann Bahn für Bahn weiter vor, bis alle Wände vollständig tapeziert sind. Achten Sie darauf, dass die Kanten der Bahnen gut aneinander stoßen und keine Lücken entstehen. So gewährleisten Sie ein gleichmäßiges und ansprechendes Endergebnis.