Woraus besteht Gipskarton?
Gipskartonplatten besitzen einen soliden Gipskern, der von beiden Seiten mit Pappe bedeckt ist. Die Oberfläche einer Rigipswand besteht also nicht aus mineralischem Material, sondern aus mehreren, dicht verpressten Lagen Papier.
Selbst wenn die Oberfläche aus Gips wäre, würde eine naturreine Silikatfarbe auf diesen Wänden nur Schaden anrichten. Gips und Wasserglas reagieren auf eine eher destruktive Weise miteinander, das Ergebnis sind zumeist großflächige Abplatzungen.
Darum nutzt es auch nichts, den Gipskarton großflächig zu spachteln, denn die dafür benötigte Gipsspachtelmasse eignet sich genauso wenig als Untergrund für Silikatfarbe wie Pappe.
Welche Möglichkeiten gibt es statt Silikatfarbe auf Gipskarton?
Statt einer naturreinen Silikatfarbe greifen Sie besser auf eine Dispersionssilikatfarbe zurück. Diese Anstrichmittel enthalten einen gewissen Anteil an Kunstharzen, die als zusätzliches Bindemittel dienen. Erkundigen Sie sich vorher, ob das jeweilige Produkt für Gipskarton geeignet ist.
Allerdings enthalten Dispersionssilikatfarben oftmals auch Lösemittel, Konservierungsstoffe und Weichmacher, sie sind weniger diffusionsoffen als reine Silikatfarben und kleben als Schicht auf der Wand, statt mit der Oberfläche zu verkieseln.
Zur farblichen Gestaltung von Gipskarton bieten sich daneben noch weitere Möglichkeiten an, die das Auge erfreuen und von der »schnöden Pappe« nichts mehr erkennen lassen. Hier ein paar Beispiele:
- Rigips mit ansprechenden Tapeten bekleben
- selbstklebende High-Tech-Folien mit 3-D-Struktur aufbringen
- Gipskartonwände mit Streichputz versehen
- flüssige Raufaser auf die Oberflächen streichen
- den Gipskarton mit einem Steinimitat überkleben
- die Wände mit Zierleisten, Pilastern und Kapitellen verzieren