Geschwindigkeit ist Trumpf
Lackierte und gestrichene Holzoberflächen weisen Rotwein wie alle anderen Flüssigkeiten ab. Wenn das Holz unbehandelt oder diffusionsoffen wie beim Wachsen oder Ölen ist, zieht Rotwein sofort mehr oder weniger stark ein.
Nach dem frischen Auftreffen des Rotweins beginnt mit dem Einsetzen von Salz ein kleiner Wettlauf gegen die Zeit. Dem Aufsaugen des Holzes wird das Saugen des Salzes entgegengestellt. Noch wirkungsvoller ist der Auftrag des saugenden Wirkstoffs im Salz, der Rieselhilfe Natriumkarbonat, in konzentrierter Form als pulverisierte Schlämmkreide.
Wie beim Entfernen von Rotweinflecken generell hängt der Erfolg wesentlich vom schnellen Handeln ab. Auch andere Entferungsmethoden für nicht waschbare Oberflächen wie das Reinigen mit Weißwein oder dem Aufschütten von Mineralwasser mit hohem Kohlensäuregehalt lohnen als Erste-Hilfe-Maßnahme.
Sichtbare Schicht aus Holz entfernen
Wenn alte eingezogene und getrocknete Rotweinflecken entfernt werden sollen, sind verhältnismäßig aggressive Hilfsmittel erforderlich. Da die Farbpartikel auch in tieferen Schichten des Holzes verteilt sind, muss das Entfernen in die Tiefe der Sichtbarkeit erfolgen. Dafür eignen sich Bleichmittel und Beizen.
Da es in den meisten Fällen unmöglich ist, das verschmutzte Holz vollständig in eine Beize oder in ein Bleichmittel (19,46€ bei Amazon*) zu geben, ist eine Sichtschichtbearbeitung die geeignete Vorgehensweise. Die Fasern in der oberen Porenschicht werden „frei geätzt“. Dafür wird ein speziell für Fleckentfernung ausgelegtes Bleichmittel aufgetragen.
Während des Einwirkens ist ein Aufhellen zu beobachten und bei erwünschtem Ergebnis wird das Bleichen eingestellt. Das gebleichte Holz muss, je nach Art des verwendeten Mittels, bis zu mehreren Tagen auslüften. Insbesondere beim Bleichen mit Chlor oder chlorhaltigen Substanzen wie Sanitärreinigern muss die Ausdünstungsverschleppung von bis zu vier Wochen beachtet werden.
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