Silikat- oder Kalkfarben
Die Hersteller von modernen Farben entwickeln Produkte für den Anstrich von Naturstein und insbesondere Sandstein ständig weiter. Damit das Streichen nicht zu einem luftdichten Versiegeln des Sandsteins führt, werden die Farben auf zwei Basismaterialien aufgebaut.
Silikatfarben ohne Dispersionsanteile werden nur zum selber Mischen angeboten. Die Alternative sind Weiterentwicklungen von Kalkfarben, der sogenannten Kalkkaseinfarbe. Sie basiert auf Kalkhydrat und Wasser und wird mit weiteren Materialien gemischt. Dazu gehören Magerquark, Talkum, Gesteinsmehle, Kieselerde, Sumpfkalk und Zellulose.
Kalkkasein und Inhaltstoffe
Die Kalkkaseinfarbe wird von Restauratoren und Steinbildhauern seit Hunderten von Jahren in wechselnden Zusammensetzungen gemischt und zum malen verwendet. Alte Rezepte beinhalten Zutaten wie Leinölfirnis, Bienenwachs, Terpentin, Feinsand, Eigelb und Honig. Kalkkaseinfarbe wird gestrichen und nicht gerollt. Beim Anrühren sind die richtige Zusammenstellung, die Reihenfolge der zugegebenen Bestandteile und eine ausreichende Quellzeit ausschlaggebend für die erfolgreiche Verarbeitung.
Silikatfarben werden auch unter den Bezeichnungen Mineralfarben, Wasserglas- und Keimfarben angeboten. Ihr Bindemittel ist Kaliwasserglas. Wichtig für das Streichen von Sandstein ist die Abwesenheit chemischer Bindemittel wie Acrylharz oder Kunststoffdispersion. Im Gegensatz zu Kalk- und Kalkkaseinfarbe sind Silikatfarben witterungsbeständig. Sie verbinden sich mit der Oberfläche des Sandsteins durch sogenannte Verkieselung.
Schmutzabweisende Wirkung
Silikatfarben haben neben ihrer Färbewirkung weitere schützende Eigenschaften für den Sandstein. Durch eine nicht erfolgende statische Aufladung wird kein Schmutz angezogen. Die Mineralien entwickeln außerdem keine Klebrigkeit bei Erhitzung, beispielsweise durch starke Sonneneinstrahlung, was Schmutzanhaftungen zusätzlich verhindert.
Silikatfarben ohne chemische Bindemittel müssen vor Gebrauch immer angerührt werden. Fertigfarben aus dem Eimer sind für Sandstein nicht geeignet. Das Anrühren und sachgerechte Verarbeiten erfordert viel Erfahrung und Fachwissen. Silikatfarben sind sehr teuer.