Wie lässt sich Schichtenwasser in der Baugrube beseitigen?
Bei der Planung der Wasserhaltung in der Baugrube ist zu prüfen, ob im Untergrund Schichtenwasser vorhanden ist. Schichtenwasser ist mit einer geschlossenen Wasserhaltung abzuleiten. Nicht sichtbar im Erdreich verlegte Dränrohre müssen das Schichtenwasser auf der Ebene oberhalb der wasserstauenden Bodenschicht „abholen“. Ist die wasserundurchlässige Schicht sehr bindig, muss ein Unterdruck erzeugt werden, um das Wasser in Bewegung zu setzen.
Warum ist Schichtenwasser in der Baugrube gefährlich?
Schichtenwasser lockert die Erdreich an den Baugrubenwänden und führt zu Verschlammung bis hin zur Einsturzgefahr. Neben der Entwässerung ist eine geeignete Baugrubenumschließung vorzusehen. Dies kann eine Böschung oder ein Baugrubenverbau in Form einer Stützwand sein. Die Baugrubensohle muss trocken gelegt und gehalten werden, um ein Fundament oder eine Bodenplatte ohne Schichtenwasser gründen zu können. Für die Planung der Wasserhaltung ist ein vorab berechneter Standsicherheitsnachweis nach DIN 4124 erforderlich.
Ist die Bodenart bei Schichtenwasser in der Baugrube wichtig?
Die Böschungswinkel sind in Abhängigkeit von der Bodenart festzulegen. Bei der Berechnung ist vom ungünstigsten Fall auszugehen. Für Schichtenwasser bedeutet dies lang anhaltender Regen und/oder Starkregen.
Muss Schichtenwasser in der Baugrube deklariert werden?
Soll Schichtenwasser abgesenkt werden, ist eine wasserrechtliche Erlaubnis bei der unteren Wasserschutzbehörde einzuholen. Auch das Einleiten des Grubenwassers in die öffentliche Kanalisation oder in einen Vorfluter ist erlaubnispflichtig.
Gibt es auch bei Gefällen Schichtenwasser in der Baugrube?
Einen besonders hohen Druck entwickelt Schichtenwasser an einem Hang. Neben der Wasserundurchlässigkeit des Kellers oder der Bodenplatte muss auch die statische Belastung berechnet und berücksichtigt werden.
Vermischt sich Schichtenwasser mit Grundwasser in der Baugrube?
Schichtenwasser tritt in der Regel mit großem Abstand zum Grundwasser auf. Wenn es jedoch in die Baugrubensohle eindringt, kann es sich mit hoch stehendem Grundwasser vermischen. Im Gegensatz zum Grundwasser ist Schichtenwasser nicht als Trinkwasser nutzbar. Steigendes Grundwasser kann das Schichtenwasser erreichen und einschließen. Das Misch- oder reine Schichtenwasser ist mit Oberflächenwasser vergleichbar und kann als Brauchwasser genutzt werden.