Bedeutung der Verfüllung
Wenn der Keller in der Baugrube steht, wird er nach dem Aufschütten durch das Material, das ihn umgibt auch wieder stabilisiert. Tatsächlich ist eine mangelhaft ausgeführte Verfüllung auch der weitaus häufigste Grund, dass es später zu Setzungen im Bereich der Grundmauern kommt.
Es geht dabei um
- hohe Verdichtung
- ausreichende Sickerfähigkeit
- Zusammenspiel mit dem umgebenden Boden
Alle diese Dinge müssen bedacht werden.
Die Auswahl des richtigen Verfüllmaterials für den sogenannten Arbeitsraum, also den Raum rund um den Keller innerhalb der Baugrube, ist für die Stabilität entscheidend. Dazu kommt, dass es neben der Wahl des richtigen Materials auch auf die ausreichende Verdichtung der Hinterfüllung ankommt.
Mögliche Verfüllmaterialien
Bei den Verfüllmaterialien hat man die Wahl zwischen mehreren Optionen:
- Schotter
- Kies
- Aushub
- Aushub gemischt mit Sand und Kies, um die Verdichtungsfähigkeit zu erhöhen
- eine Kombination aus diesen Materialien
Die Auswahl des passenden Verfüllmaterials richtet sich unter anderem nach der Wasserbelastung am Gebäude, nach dem Maß des Sickerwassers, das anfällt und nach der Beschaffenheit des umgebenden Bodens. Die Verdichtungsfähigkeit des Materials spielt dabei ebenso eine Rolle.
Lehmboden zum Verfüllen geeignet?
Im Wesentlichen hängt das von der Menge an Lehm im Boden ab, ob sich ein Boden noch als Verfüllmaterial eignet oder nicht. Je höher der Lehmanteil, desto ungeeigneter der Boden.
Lehm ist nicht verdichtungsfähig – damit kann ein Boden mit hohem Lehmgehalt nicht als Hinterfüllmaterial eingesetzt werden. Ein weiterer Grund ist, dass Lehm praktisch wasserundurchlässig ist. Die Sickerfähigkeit im Lehmboden ist sehr gering, es handelt sich hier um einen sogenannten bindigen Boden.
Badewannen-Effekt
Wenn der Boden rund um das Haus Lehmboden ist, muss man immer auch auf den „Badewannen-Effekt“ achten: Werden hier sehr sickerfähige Materialien für die Hinterfüllung gewählt, sammelt sich darin sehr viel Wasser, dass durch den umgebenden und unter der Verfüllung befindlichen Lehmboden nicht mehr versickern kann. Das muss mit geeigneten Materialien und geeigneter Planung bei der Hinterfüllung unbedingt vermieden werden.