Schieferplatten verlegen: Die richtige Methode für Ihr Projekt
Das Verlegen von Schieferplatten ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die sowohl die passenden Materialien als auch eine durchdachte Herangehensweise erfordert. Je nach Einsatzbereich – ob Innenbereich, Terrasse oder spezifische Anwendungen wie Mauerabdeckungen – gibt es unterschiedliche Methoden und Techniken, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Vorbereitung und Planung
Bevor Sie mit der eigentlichen Verlegung beginnen, ist eine gründliche Planung essenziell:
- Untergrundvorbereitung: Der Untergrund muss stabil und gut verdichtet sein. Eine Drainagematte bietet zusätzlichen Schutz vor Staunässe und Frostschäden.
- Materialwahl: Achten Sie darauf, dass die Schieferplatten frostbeständig und für den Außenbereich geeignet sind. Ein Prüfzeugnis kann hier Aufschluss geben.
- Verlegemuster: Wählen Sie ein Muster, das zu Ihrem Stil und dem Einsatzbereich passt. Beliebte Muster sind der Römische Verband, der Rechteckverband und der Blockverband.
Methoden der Verlegung
Je nach Projekt gibt es verschiedene Verlegemethoden, die Sie anwenden können:
- Lose Verlegung: Diese Methode eignet sich besonders für gering belastete Bereiche. Bereiten Sie ein Bett aus Schotter und Splitt vor und legen Sie die Platten direkt darauf. Achten Sie auf ein Gefälle für effektive Wasserableitung.
- Teilgebundene Verlegung: Geeignet für mittelstark beanspruchte Flächen. Legen Sie die Platten auf ein Bett aus Schotter und Splitt und verfugen Sie abschließend. Tragen Sie eine dünne Schicht Flexkleber auf die Plattenrückseiten auf und fixieren Sie diese vorsichtig mit einem Gummihammer.
- Feste Verlegung in Drainagemörtel: Diese Methode bietet die höchste Stabilität und ist besonders für stark beanspruchte Flächen geeignet. Verwenden Sie Einkornmörtel, um die Platten hohlraumfrei zu verlegen. Eine zusätzliche Drainageschicht unter dem Mörtel hilft dabei, Feuchtigkeit rasch abzuleiten und Frostschäden zu vermeiden.
Weitere Hinweise
- Maßtoleranzen ausgleichen: Unterschiedliche Dicken lassen sich durch eine Frisch-in-Frisch-Verlegung im Dickbettverfahren ausgleichen.
- Fugen und Imprägnierung: Wählen Sie eine Fugenfarbe, die zum Schiefer passt, und imprägnieren Sie die Platten nach der Verlegung zum Schutz vor Verschmutzungen und Wasseraufnahme.
- Werkzeuge und Materialien: Stellen Sie sicher, dass Sie alle benötigten Werkzeuge wie Rüttelplatte, Wasserwaage, Flexkleber und Fugenmaterial in ausreichender Menge zur Hand haben.
Schieferplatten auf dem Dach verlegen: Das Rathscheck Schiefer-System
Das Verlegen von Schieferplatten auf dem Dach hat traditionell viel Zeit und Material erfordert. Das neuere Schiefer-System für Dächer erleichtert den Prozess erheblich und ermöglicht zudem eine verbesserte Integration von Solarmodulen.
Vorteile des modernen Schiefer-Systems
- Kosteneffizienz und Zeitersparnis: Bis zu 70 % Zeit- und 50 % Materialersparnis im Vergleich zu traditionellen Verlegeverfahren.
- Integrierte Solarmodule: Flächenbündig integrierbare Solarmodule bieten eine nahtlose Optik und erweitern die Funktionalität.
- Wetterfestigkeit: Die Konstruktion gewährleistet eine regensichere, wind- und wetterfeste Deckung.
- Stabile Konstruktion: Die Verwendung von Metalltragprofilen und wasserführenden Verbinderelementen sorgt für hohe Stabilität.
- Vielseitige Anwendung: Geeignet für diverse Dachtypen wie Sattel-, Walm- und Pultdächer ab einer Neigung von 25°.
Installation des Schiefer-Systems
1. Montage der Tragprofile
Befestigen Sie verzinkte Stahltragprofile horizontal auf den vorhandenen Konterlatten des Daches. Diese Profile ersetzen die herkömmliche Holzlattung.
2. Anbringen der Verbinder
Setzen Sie die wasserführenden Verbinder vertikal zwischen die Tragprofile. Edelstahlklammern an den Verbindern ermöglichen die Aufnahme der Schieferplatten.
3. Befestigen der Schieferplatten
Hängen Sie die vorgefertigten Schieferplatten in die bereitgestellten Edelstahlklammern. Die Platten werden im halben Verband mit einer Überdeckung von 9 cm eingedeckt.
Integration von Solarmodulen
Für eine nachhaltige Energiegewinnung können spezielle Photovoltaik-Module flächenbündig in die Schieferdeckung integriert werden:
- Abmessungen und Gewicht: Solarmodule mit den Maßen 120 x 40 cm und einem Gewicht von 4,5 kg pro Modul lassen sich problemlos zwischen die Schiefersteine montieren.
- Leistung: Jedes Modul hat eine Leistung von 50 Watt Peak.
Schieferplatten auf der Terrasse verlegen: Drei Methoden im Überblick
Das Verlegen von Schieferplatten auf der Terrasse kann auf verschiedene Weisen erfolgen:
1. Lose Verlegung
- Unterbau: Bereiten Sie eine Schotterschicht vor und verdichten Sie sie gründlich. Darauf wird eine Schicht Edelsplitt aufgebracht.
- Verlegung: Die Schieferplatten werden direkt auf das Splittbett gelegt.
- Tipp: Achten Sie dabei auf ein Gefälle für einen guten Wasserabfluss.
2. Teilgebundene Verlegung
- Unterbau: Beginnen Sie mit einer Schotter- und Edelsplittschicht.
- Verlegung: Die Plattenrückseite wird mit Flexkleber bestrichen und in das Splittbett gedrückt.
- Verfugung: Verwenden Sie zähelastisches Fugenmaterial zur Verfugung.
3. Feste Verlegung in Drainagemörtel
- Unterbau: Verteilen Sie Einkornmörtel auf dem verdichteten Schotterbett. Eine Drainagematte hilft, Feuchtigkeitsprobleme zu verhindern.
- Verlegung: Setzen Sie die Platten hohlraumfrei auf den Mörtel.
- Verfugung und Nachbehandlung: Füllen Sie die Fugen und imprägnieren Sie die Oberfläche nach dem Aushärten.
Schieferplatten im Innenbereich verlegen: Dünnbett- und Mittelbettverfahren
Die Wahl des richtigen Verfahrens zur Verlegung von Schieferfliesen im Innenbereich hängt stark von den Maßen und der Beschaffenheit der Fliesen ab.
Dünnbettverfahren
Das Dünnbettverfahren ist besonders für maßhaltige Schieferfliesen mit geringen Toleranzen in der Dicke geeignet. Diese Methode nutzt eine Mörteldicke von etwa 2 bis 6 Millimetern, wobei der Kleber mit einem Zahnspachtel aufgetragen wird.
Mittelbettverfahren
Für größere Schieferfliesen oder solche mit unregelmäßiger Dicke eignet sich das Mittelbettverfahren. Hier beträgt die Mörteldicke 5 bis 20 Millimeter, was kleine Unebenheiten und Maßabweichungen ausgleicht.
Buttering-Floating-Verfahren
Ein weiterer Schritt, der die Haftung der Schieferplatten verbessert, ist das Buttering-Floating-Verfahren. Tragen Sie den Kleber sowohl auf den Untergrund als auch auf die Rückseite der Fliese auf, um eine verbesserte Haftung zu erzielen.
Imprägnierung und Fugen
Schiefer ist ein Naturstein, der nach der Verlegung imprägniert werden muss. Achten Sie darauf, die Fugenmasse an die Farbe der Schieferplatten anzupassen.
Zusätzliche Hinweise zur Verlegung von Schieferplatten
Bei der Verlegung von Schieferplatten sollten einige spezifische Aspekte beachtet werden:
Berücksichtigung von Maßtoleranzen
Je nach Plattenart können unterschiedliche Dicken auftreten. Diese lassen sich am besten durch die Wahl des richtigen Verlegebetts ausgleichen.
Vermeidung von Staunässe
Vermeiden Sie Staunässe durch ein Gefälle und eventuell eine Drainageschicht unter der Abdichtungslage.
Geeignete Untergründe
Der Untergrund muss tragfähig und gut verdichtet sein. Ungebundene Verlegung erfolgt in einem Kies-, Splitt- oder Schotterbett, gebundene Verlegung auf einer festen Mörtelschicht oder Betonuntergründen.
Rutschsicherheit
Für Außenbereiche sollten die Oberflächen eine Rutschfestigkeitsklasse von mindestens R10 bis R12 erreichen.
Fugen und Dehnungsfugen
Vermeiden Sie Kreuzfugen und sorgen Sie für ausreichende Dehnungsfugen bei großen Flächen, um Spannungsschäden vorzubeugen.
Werkzeuge und Materialien bereitlegen
Bereiten Sie alle notwendigen Werkzeuge und Materialien vor, um den Verlegeprozess effizient zu gestalten.