Meist werden diese Schlösser ausgetauscht
Wenn Sie ein Schloss auswechseln möchten, dann handelt es sich dabei in der Regel um eins der nachfolgenden Schlösser.
- Stiftschloss
- Bohrmuldenschloss
- Zylinderschloss
Unterschiede Stift- und Zylinderschlösser
Zylinderschloss und Stiftschloss sehen dabei ziemlich identisch aus. Der Unterschied findet sich im Innern des Schlosses. Das Stiftschloss besitzt eine Stiftfüllung, die einzelnen Stifte werden durch den Schlüssel positioniert. Das Bohrmuldenschloss zeichnet sich durch zahlreiche kleine Senkbohrungen auf dem Schlüssel in unterschiedlicher Größe aus.
Was tun bei Schließanlagen?
Insbesondere Stiftschlösser und Bohrmuldenschlösser werden bei sicherheitsrelevanten Schließanlagen eingesetzt. Das Auswechseln von einem Schloss, das zu einer solchen Schließanlage gehört, muss durch den Besitzer oder die Hausverwaltung genehmigt werden.
Das ist deshalb relevant, weil inzwischen immer mehr Schlösser Stiftschlösser und in der Folge auch Teil einer Schließanlage sind. Rein äußerlich müssen sich Stift- und Zylinderschloss dabei, wie bereits erwähnt, nicht unterscheiden.
Vorarbeiten, bevor Sie ein Schloss austauschen sollten
Bevor Sie aber ein Schloss austauschen, sollten Sie auf jeden Fall erst ein neues Schloss besorgen. Denn die meisten Türen, an denen ein Schloss getauscht werden soll, sichern zu einem Außenbereich hin ab. Das alte Schloss ausbauen und als Muster in das Fachgeschäft mitzunehmen, ist also eher schlecht. Daher reicht es dem Fachverkäufer, wenn Sie ihm einige Daten zu dem alten Schloss nennen.
- Länge jeder Zylinderhälfte, ausgehend von dem Gewinde für die Fixierschraube
- Gesamtlänge
- Abstand von einer Türbeschlagsaußenseite zur anderen
- eventuell (bei von der Norm abweichenden Maßen) den Zylinderdurchmesser
Werkzeug zum Messen eines Türschlosses
Um alle Maße korrekt ermitteln zu können, benötigen Sie spezielles Messwerkzeug. Dafür kommt entweder ein Messschieber oder ein Lineal infrage, das wie eine Winkellehre aussieht und eine Messskala besitzt. Es kann aus Metall oder Holz, aber auch aus Karton oder Kunststoff hergestellt sein.
Das korrekte Messen von einem Schloss
Unterhalb des Schlosses, an der Stirnseite vom Türblatt, sehen Sie, ausgehend vom durchlaufenden Zylinder, etwas nach unten dazu versetzt, eine Senkkopfschraube im Türblatt (Stirnseite). Diese Schraube befestigt (fixiert) das Schloss in der Türe und bildet den gedachten Längsmittelpunkt des Schlosses.
Die Maße der Schlosshälften können voneinander abweichen
Allerdings können, ausgehend von dieser Gewindebohrung, beide Schlosshälften unterschiedlich lang sein. Typische Maße wären die nachfolgenden („I“ steht für innen, „A“ für außen).
- I30/A30 mm
- I35/A30 mm
- I30/A35 mm
- I35/A35 mm
Diese Liste ließe sich jetzt noch beliebig fortführen. Es ist also wichtig, dass Sie nicht nur die Gesamtlänge vom Schloss abmessen. Sie müssen zwingend die Maße vom Gewindemittelpunkt zur Außenseite jeder Schlosshälfte ermitteln.
Nicht immer ist das alte Schloss wirklich passend
Ab und zu kommt es aber vor, dass ein Schloss verbaut wurde, das nicht perfekt passt. Das ist zu erkennen, wenn beispielsweise die Fixierschraube scheinbar etwas schräg eingeschraubt ist oder das Schloss nicht auf jeder Seite bündig mit dem Türbeschlag abschließt. Ist das der Fall, ermitteln Sie bitte auch noch die Maße von einem Türbeschlag zum anderen (immer von Außenseite zu Außenseite). All diese Maße geben Sie dann dem Fachverkäufer.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Schloss austauschen
- neues Schloss mit Schlüssel
- mindestens ein Schlüssel für das alte Schloss
- Rostlöser
- Schraubenzieher, für Hammerschläge geeignet (durchgehender Schaft, Metallkappe am Griffende)
- kleiner Hammer
- eventuell Durchschlag
1. Vorbereitungsarbeiten
Ein neues Schloss sollten Sie ja bereits nach der zuvor beschriebenen Vorgehensweise besorgt haben. Darüber hinaus sollten Sie mindestens 24 Stunden vor dem Austauschen des Schlosses kräftig Rostlöser oder Kriechöl in die Schlüsselschlitze gesprüht haben. Sie müssen das Gewinde für die Fixierschraube erreichen, da es hier oftmals zu Oxidation kommt.
2. Das alte Schloss ausbauen
a) Fixierschraube lösen
Jetzt lösen Sie die Fixierschraube. Sitzt Sie trotz Vorbehandlung mit Rostlöser noch immer fest, muss der Schraubenzieher (zumeist Kreuzschlitz) perfekt auf die Fixierschraube passen. Setzen Sie ihn auf und führen auf das Griffende ein paar gefühlvolle Hammerschläge aus. Dadurch werden Schrauben- und Bohrungsgewinde etwas geprellt und sollten sich jetzt gut lösen lassen.
b) Bei Problemen und festsitzender Schraube
Achten Sie darauf, dass der Schraubenzieher wirklich perfekt passt. Ist die benötigte Kraft noch immer zu groß, verwenden Sie außerdem einen Schraubenzieher, an dem Sie einen Ringschlüssel aufsetzen oder ein Wendeisen durchstecken können. Nur so verhindern Sie ein Ausdrehen des Schraubenschlitzes und damit das mühsame Aufbohren der Schraube.
c) Den Mitnehmer positionieren
Ist die Schraube gelöst, führen Sie nun den Schlüssel in das Schloss. Ausgehend davon, ob von innen oder außen, drehen Sie den Schlüssel auf 11.00 Uhr oder 1.00 Uhr (ungefähr). Im Innern des Schlosses ist der Mitnehmer. Das ist ein Bauteil, das nicht nur wie ein Schlüsselbart aussieht, sondern auch dessen Aufgaben übernimmt.
d) Deshalb ist ein Schlüssel dazu nötig
Der Mitnehmer lässt sich auf der Längsachse vom Schloss links und rechts aus dem Schloss herausdrehen. So wird der Verriegelungsmechanismus betätigt. Ist der Schlüssel abgezogen, steht der Mitnehmer seitlich aus der Flucht des Schlosses hervor. So können nur diejenigen, die einen Schlüssel haben, das Schloss austauschen. Denn wenn Sie den Schlüssel um die eben genannte Position verdrehen, ist der Mitnehmer in einer Flucht mit dem Schloss.
3. Das neue Schloss einbauen
Ruckeln Sie jetzt etwas am Schloss, dann lässt es sich herausziehen. Da Sie ja das Schloss austauschen möchten, gehen Sie mit dem neuen Schloss genauso vor, wie mit dem alten Schloss – nur in umgekehrter Reihenfolge. Schon ist das Schloss ausgewechselt.