Schraubenköpfe – mehr als Schlitz oder Kreuz
Die ersten Schrauben wurden noch von Hand geschmiedet und das Gewinde tatsächlich mühsam mit der Hand eingeschliffen. Daher hatten die Schrauben verständlicherweise auch lediglich einen Schlitz auf dem Schraubenkopf. Zudem war das Material oft noch so weich, dass die Schraube gerade einmal eingedreht werden konnte, aber meist nicht wieder heraus. Mit der industriellen Fertigung waren diese Schrauben daher oft eher ein Hindernis als ein nützliches Hilfsmittel.
Es gab allerdings bereits Schrauben mit Sechskantkopf für größere Arbeiten, etwa im Holzbau oder für große Maschinen. Erst ab etwa 1920 kam zunächst neben der Schlitzschraube noch die Kreuzschlitzschraube auf. Daraus entwickelten sich zahlreiche weitere Formen.
- Schlitzschraube
- Kreuzschlitzschraube
- Innen-Vierkant
- Innen-Sechskant / Inbusschraubenkopf
- Innenvielzahl / Torxschraube
Spezialköpfe – diebstahlshemmend
Einige Schraubenköpfe wurden speziell für die Verhinderung von Diebstählen entwickelt und kommen im normalen Gebrauch eher selten vor. Besonders für teure Anbauten, wie Solarpaneele oder hochwertige Satellitenanlagen außerhalb des Hauses, sind diese Schrauben aber nützlich.
- Innensechsrund mit Pin
- Innensechskant mit Pin
- Sicherheitspin Innensechskant
- Snake Eye
- Dreieck
- Kreuzschlitz Philipps mit Pin
- Dreiflügelkopf
Klassiker unter den Schrauben
Kreuzschlitz und vor allem Schlitzschrauben sind die absoluten Klassiker unter den Schraubenköpfen. Da bei der Schlitzschraube der Kopf leicht beschädigt wurde, kam der Schraubenkopf mit Kreuzschlitz auf. Hier lässt sich außerdem der Schraubendreher leichter ansetzen, was Beschädigungen am Kopf mindert. Beim Kreuzschlitz gibt es noch weitere Unterscheidungen je nach Fertigungsverfahren des Herstellers. Dazu gibt es jeweils passende Schraubendreher, die genau auf die Kopfform ausgelegt sind.
Schraubenart nach Kopfform
Der Kopf der Schraube kann unterschiedliche Formen haben. Linsenkopf, Halbrundkopf oder Senkkopf sagen den meisten Heimwerkern etwas. Bei einem Flachrundkopf oder Linsensenkkopf hört es dann aber schon auf. Das ist natürlich auch nicht zwingend notwendig. Denn die Form des Schraubenkopfes ist oft an die Nutzung der Schraube gebunden und dem praktischen Einsatz angepasst. Daneben gibt es für spezielle Möbel oder andere Verwendungen noch Schmuckschrauben, deren Kopf dann weniger zum Schrauben, sondern eher als Deko gedacht ist.
- Senkkopf
- Linsensenkkopf
- Flachrundkopf
- Halbrundkopf
- Rundkopf
- Linsenkopf
- Sechskantkopf
Gewinde richtet sich nach dem Einsatz
- Allzweckschraube
- Spaxschraube
- Maschinenschraube
- Metallschraube
- Blechschraube
- Holzschraube
- Holzbauschraube
Holzschraube und Holzbauschraube
Die “normale” Holzschraube wird in der Hauptsache für Möbel eingesetzt. Die Holzbauschraube wird oft damit gleichgesetzt. Sie ist aber eigentlich für die Montage von Holzpaneelen oder Spanplatten auf einer Unterkonstruktion gedacht. Diese Schraube hat häufig eine selbstschneidende Funktion, das heißt, sie frisst sich selbst beim Schrauben im Holz fest. Diese Schrauben erleichtern das schnelle Arbeiten im Holzbau.
Die klassische Holzschraube für den Möbelbau sollte hingegen in ein vorgebohrtes Loch geschraubt werden. So werden Risse im Holz verhindert. Neben Schmuckschrauben mit besonderen Köpfen gibt es bei den Holzschrauben in der Hauptsache Senkkopfschrauben. Daneben werden noch Halbrundkopfschrauben und Linsenkopfschrauben verwendet.
Metallschraube und Blechschraube
Im Gegensatz zu den meisten Holzschrauben sind Metallschrauben über den gesamten Schaft hinweg gleichmäßig geformt und auch das Gewinde ist hier gleichmäßig gezogen. Die Metallschraube dieser Art wird teilweise auch als Maschinenschraube bezeichnet, was aber eigentlich eine eigene Unterart der Metallschraube darstellt. Bei einer Metallschraube gibt es in der Regel eine Mutter, die auf der anderen Seite die Schraube sichert. Teilweise ist diese Mutter aber auch im Gegenstück eingearbeitet und daher nicht sichtbar.
Die Blechschraube ähnelt eher einer Holzschraube als einer Metallschraube. Bei Verwendung einer Blechschraube muss nicht vorgebohrt werden, da diese ebenfalls ein selbstschneidendes Gewinde besitzt und sich so ihren Weg selbst schneidet.
Allzweckschraube – Spaxschraube
Die meisten Heimwerker und Handwerker kennen die Allzweckschraube eher als Spaxschraube. Spax ist allerdings ein geschützter Markenname, der nicht von jedem Hersteller verwendet werden darf. Die Spaxschraube wurde als Kreuzschlitzschraube entwickelt und hat daher in den meisten Fällen auch heute noch als Allzweck- oder Allroundschraube einen Kreuzschlitz.
Die Allzweckschrauben haben eine Spitze, die das Einschrauben deutlich erleichtert. Sie sind meistens selbstschneidend und relativ schlank. So wird das Reißen des des Holzes verhindert und ein Vorbohren ist nicht notwendig. Ursprünglich wurden die Spaxschrauben für die Arbeit mit Spanplatten und anderen dünnen Holzelementen entwickelt.