Schraube in Holz bedeutet Verdrängung von Substanz
Vor dem Eintreiben von Schrauben in Holz sollte der physikalische Effekt bedacht werden. Ähnlich wie ein Schiff im Wasser verdrängt die Schraube Holz, während sie in eindringt. Das ist in manchen Fällen erwünscht, da es den Halt und die Stabilität der Verbindung erhöht. Es gibt allerdings auch Situationen, in denen bei der Auswahl der Holzschraubenarten und dem Vorbereiten des Eindrehens die Verdrängung zu groß wird und das Holz reißt.
Bei dünnen und schmalen Holzwerkstücken wie Latten, Leiste und Platten empfiehlt sich Vorbohren immer. Die verhältnismäßig geringe Menge an Materialsubstanz hat nur eingeschränkte „Stauchmöglichkeit“ um das Schraubengewinde herum. Daher ist ein Reißen und Splittern oft wahrscheinlich. Bei dicken und großen Holzbauteilen wie Bohlen oder dem Holzbalken im Haus wird die Verdrängung abgefedert und die Haltekraft maximiert.
Vorteile und Nachteile des Vorbohrens
Vorteile
- Abrutschgefahr mindert sich
- Höhere Arbeitsgeschwindigkeit
- Maximale Haltekraft
- Reduzierte substanzielle Verdrängung
Nachteile
- Dünnes Holz kann reißen und splittern
- Erhöhter Arbeitsaufwand
- Hoher Kraftaufwand bei Hartholz
- Reduzierte Haltekraft
Werden Schrauben ohne Vorbohren eingesetzt, muss neben der entsprechenden Gewindespitze zu erkennen sein, dass es sich um ein selbstschneidendes Gewinde handelt. Indikatoren sind der immer durchgängige Gewindeverlauf mit einem Kopf ohne Gewinde. Er bildet den Ansatz- und Einschlagdorn.
Wenn vorgebohrt wird, sollte immer ein geringerer Durchmesser als der des Schraubgewindes gewählt werden. Das Loch darf keinen zu großen Hohlraum oder zu dicke Röhre bilden, weil sonst die Gewindeflanken das Holz nicht mehr erreichen und buchstäblich „in der Luft hängen“.
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