Anforderungen an einen schwimmenden Estrich auf der Holzbalkendecke
Das Gewicht des Fußbodenaufbaus sollte möglichst gering und damit auch die Aufbauhöhe so niedrig wie möglich gehalten werden. Kann Feuchtigkeit nicht aus der Holzbalkendecke entweichen, kann sich Schimmel bilden. Gerade über Feuchträumen bilden sich dann häufig Pilze, daher muss der verwendete Estrich über Diffusionsoffenheit verfügen. Wir haben für sie verschiedene Estriche unter die Lupe genommen und stellen Ihnen Kriterien wie Konstruktionshöhe, Schallschutz, Brandschutz und Diffusionsfähigkeit verschiedener Materialien vor.
Zementestrich
Im Gegensatz zu normalem Fließestrich ist schwimmender Zementestrich diffusionsoffen. Er besitzt eine Mindestdicke von 4,5 cm und bringt stolze 99 kg/m² auf die Waage. Daher ist dieser Estrich nur für stabile Decken geeignet, überzeugt dafür aber durch seine Zugehörigkeit zur höchsten Feuerwiderstandsklasse. Schwimmender Zementestrich muss nicht verschweißt werden, ohne Anschleifen können alle Standard-Bodenbeläge verwendet werden. In Kombination mit einer flexiblen Dämmschicht wie Holzfasermaterial weist der Zementestrich einen guten Schalldämmwert auf.
Anhydritfließestrich
Mit einem Anhydritfließestrich lässt sich die Aufbauhöhe im Vergleich zu Zementestrich um etwa 5 mm reduzieren. Dadurch bringt dieser Estrich bei gleicher Feuerwiderstandsklasse etwas weniger Gewicht auf die Waage. Anydritestrich ist allerdings nicht diffusionsoffen, daher muss eine dicht verschweißte Unterlage auf der Holzbalkendecke angebracht werden, um die Balkenkonstruktion vor Durchfeuchtung zu schützen. Anhydritfließestrich ist daher nicht für die Verwendung oberhalb von Feuchträumen zu empfehlen, in Nassräumen selbst sollte ebenfalls von einer Verwendung abgesehen werden, da dieser Estrich nicht feuchteresistent ist. Bei der Schallisolierung punktet dieser Estrich mit guten Werten, aufgrund der etwas geringeren Dicke bleibt Zementestrich im direkten Vergleich allerdings Sieger. Auch auf Anhydritfließestrich können nach der passenden Vorbehandlung der Oberfläche alle Standard-Bodenbeläge verwendet werden.
Magnesiaestrich
Magnesiaestrich ist mit lediglich 22 kg pro Quadratmeter Auflast ein echtes Leichtgewicht. Mit 2 cm ist auch die Aufbauhöhe sehr klein, auch dieser Estrich verfügt über die höchste Feuerwiderstandsklasse. Magnesiaestrich verursacht keine Probleme im Diffusionsverhalten, alle Standardbodenbeläge können verarbeitet werden. Für Nassräume ist Magnesiaestrich nicht geeignet. Da dieser Estrich häufig im Verbund verlegt wird entstehen Schallbrücken, dadurch ist die eigentlich gute schalldämmende Wirkung des Materials durch die Verlegeart häufig nicht mehr gegeben.