Unterteilung von geschliffenem Spachtel in Qualitätsstufen
Beim Trockenausbau, bei der Arbeit mit Gipskarton- oder Verbundplatten, müssen diese Platten nach der Montage verspachtelt werden. Daraus folgt , dass nach dem Spachteln geschliffen werden muss, um eine wirklich gleichmäßige und glatte Oberfläche zu erhalten. Beim Spachteln und Schleifen von Gipskartonplatten wird jedoch zwischen verschiedenen Qualitätsstufen unterschieden. Je nachdem, wie eine Wand, eine Decke oder ein Fußboden endbehandelt werden soll, muss die entsprechende Qualitätsstufe erreicht werden. Dann ist es logisch, dass eine Wand, die gefliest werden soll, nicht so präzise geschliffen werden muss, wie eine Wand, die später gestrichen oder lackiert werden soll.
Fachgerechtes Schleifen wechselt sich mit mehrmaligem Spachteln ab
Irrtümlicherweise nehmen viele Heimwerker an, dass eine hohe Oberflächenqualität allein durch das Schleifen erreicht wird. Vielmehr kommt es jedoch auf das perfekte Zusammenspiel von Spachteln und Schleifen an, denn so gehen auch professionelle Handwerker vor. Zuerst wird die Oberfläche gespachtelt. Im Anschluss muss die Spachtelmasse ausreichend Zeit zum Trocknen und Aushärten erhalten. Danach wird die Fläche geschliffen. Danach wird erneut, jedoch etwas feiner gespachtelt, gewartet, bis die Spachtelmasse vollständig getrocknet ist und erneut geschliffen, vorzugsweise mit feinerem Schleifpapier.
Qualitätsstufe 4 – selbst für geübte Handwerker eine Herausforderung
Danach wird von Trockenbauern oft eine dritte und letzte Schicht aufgetragen. Die Oberfläche wird noch feiner verspachtelt und mit einem der Anwendung entsprechenden Schleifpapier mit einer kleinen Körnung geschliffen. Die Oberfläche ist dann so gleichmäßig, dass sie problemlos gestrichen oder tapeziert werden kann. Es gibt jedoch abschließende Oberflächenbehandlungen, die eine sehr präzise gespachtelte und geschliffene Oberfläche erfordern. Zum Beispiel, wenn Sie dünne Metalltapete aufkleben oder mit Hochglanzlack streichen wollen.
Wird eine so hohe Oberflächenqualität gefordert, reicht es nicht aus, lediglich die Fugen und Kanten zu spachteln und zu schleifen. Vielmehr muss die gesamte Fläche gespachtelt und geschliffen werden. Gegebenenfalls ist ein mehrfacher Wechsel von Schleifen und Spachteln erforderlich. Diese hohe Qualitätsstufe erfordert höchstes, handwerkliches Geschick und stellt selbst für Meister des Faches eine anspruchsvolle Aufgabe dar. Die Spachtel- und Schleifqualität stellt mit der Qualitätsstufe 4 die höchste Stufe dar.
Als Faustregel für das Spachteln und Schleifen gilt, dass alles, was man beim Darüberstreichen mit den Fingern erfühlen kann, sieht man deutlich auf einer gestrichenen oder lackierten Oberfläche. Selbst unter Tapeten können Unebenheiten plötzlich sichtbar werden. Das Schleifen gehört zu den unbeliebtesten und anstrengendsten Arbeiten, ist in seiner Qualität jedoch entscheidend für das spätere Aussehen der fertigen Oberfläche. Neben körperlicher Ausdauer und Geschicklichkeit ist vor allem Geduld die wichtigste Tugend für ein erstklassiges Arbeitsergebnis.
Dieses Wissen ist dann wichtig, wenn Sie einen Handwerksbetrieb mit Spachtel- und Schleifarbeiten beauftragen möchten. Vereinbaren Sie im Vertrag nicht „Spachteln und Schleifen“, sondern definieren Sie die zu erreichende Qualitätsstufe klar.