Mögliche Alternativen vorher ausprobieren
Unter den Methoden zur Bearbeitung einer Wand gehört das Schleifen zu den aufwendigsten. Vor der Entscheidung sollten alle möglichen Bearbeitungsalternativen ausprobiert werden. Auch nach dem Verspachteln von Löchern oder dem Verspachteln von Plattenstößen kann zumindest auf übermäßiges Schleifen oft verzichtet werden.
Zur Vorbereitung der Wände und zum Glätten oder zum Tapezieren erspart das Auftragen eines Funktionsputzes das Schleifen. Ein Unterputz kann bereits ab einer Dicke von zwei Millimetern eine Wand vollständig nivellieren.
Anstrengend, laut und schmutzig
Wenn das Planschleifen unumgänglich wird, sind unterschiedliche Intensitäten gefragt. Verspachtelte Wandplatten und ausgebesserte Risse und Löcher lassen sich nur leicht von Hand abschleifen. Für den großflächigen Abtrag empfiehlt sich der Einsatz einer Handschleifmaschine. Ein Schleiftopf arbeitet eher fräsend als schleifend. Eine Staubabsaugung reduziert die Staubentwicklung.
Bei der Planung sind einige äußere Einflüsse zu berücksichtigen, die sich nicht vermeiden lassen:
- Schleifmaschinen sind immer sehr laut (Nachbarn, Mittags- und Nachtruhe).
- Beim Schleifen entsteht sehr feiner Staub, der sich in allen Ritzen festsetzt.
- Die körperliche Anstrengung ist enorm
- Für jede Wandhöhe muss ein sicherer Stand eingerichtet werden
- Schutzkleidung, Atem-, Augen- und Gehörschutz sind unumgänglich
Vorbereitungen
Vor dem Glattschleifen von Wänden sollte der Raum möglichst leer geräumt werden. Der feine Schleifstaub „kriecht“ in jede Ritze und kann z. B. schnell Schubladenführungen und Türscharniere blockieren. Deshalb sollten auch Tür- und Fensterscharniere abgeklebt werden.
Ist ein vollständiges Ausräumen des Raumes nicht möglich, sollten die Möbel (und Fensterrahmen) möglichst luftdicht in Plastikfolie verpackt und abgeklebt werden. Steckdosen und Lichtschalter nicht vergessen. Um eine Staubwanderung in benachbarte Räume zu vermeiden, helfen Stoffrollen vor den Türschlitzen.
Je nach Wandhöhe müssen sichere Standmöglichkeiten geschaffen werden. Da der Kraftaufwand beim Schleifen umso geringer ist, je kürzer der Hebel ist, werden mehrere Ebenen benötigt. Ideal sind zwei gleiche Standleitern, die durch eine eingelegte Holzbohle ein Podest bilden und stufenweise „mitwachsen“.
So schleifen Sie Wände ab
- Schleif- oder Fräsmittel (120er-Körnung)
- Schleifmaschine mit Staubabsaugung oder
- Schleifteller für Winkelschleifer
- Industriestaubsauger
- Verlängerungskabel
- Augen-, Atem- und Gehörschutz
- Schutzkleidung
- zwei Standleitern
- Holzbohle (etwa zwei Meter lang)
- Baustrahler oder andere Lichtquelle
- Filzstift oder Marker
- weicher Besen oder Wurzelbürste mit Verlängerungsstiel
1. Standfläche vorbereiten
Im leeren Raum die beiden Standleitern so aufstellen, dass die Holzbohle dazwischen geschoben werden kann. Die Bohle muss auf jeder Seite mindestens zwanzig Zentimeter über die jeweilige Sprosse oder Stufe hinausragen. Bauen Sie das Podest zunächst so auf, dass Sie in der Mitte der Wand beginnen können.
2. Maschine vorbereiten
Schleiftopf und Schleifmittel je nach Maschinentyp einspannen. Ein ausreichend langes Verlängerungskabel anschließen. Achten Sie darauf, dass sich das Kabel während der Arbeit nicht verheddert und nicht in das Schleiffeld gerät.
3. Schutzkleidung
Augen-, Atem- und Gehörschutz tragen. Tragen Sie geeignete, nicht zu weite und atmungsaktive Kleidung. Weisen Sie Haushaltsmitglieder darauf hin, dass der Raum während des Schleifens nicht ohne Schutzkleidung betreten werden darf. Achten Sie auch darauf, dass Haustiere sicher ausgesperrt sind.
4. Maschinen einschalten
Stellen Sie den Baustrahler oder Scheinwerfer in einem Winkel von etwa 25 Grad zur Wandfläche auf und schalten Sie ihn ein. Er zeigt Ihnen durch Schattenwurf den Fortschritt Ihrer Schleifarbeit an. Nehmen Sie Platz auf dem Podest und schalten Sie die Staubabsaugung und die Schleifmaschine ein.
5. Mit dem Schleifen beginnen
Beginnen Sie in der Mitte der Wand und arbeiten Sie sich spiralförmig zu den Ecken vor. Nehmen Sie so wenig Wandmaterial wie möglich ab und bewegen Sie den aufgesetzten Fräs- oder Schleifkopf kontinuierlich. Bei Pausen den Kopf abheben.
6. Ebene wechseln
Markieren Sie die bearbeiteten Schleifgrenzen mit kleinen Punkten eines Filzstiftes oder Markers, bevor Sie die Ebene Ihrer Platte ändern.
7. Endkontrolle und Korrekturen
Wenn Sie bis in die Ecken geschliffen haben, bürsten Sie die Wand mit einem weichen Haushaltsbesen oder einer Wurzelbürste grob ab. Kontrollieren Sie das Glättungsergebnis durch Verschieben des Baustrahlers und korrigieren Sie gegebenenfalls.
8. Endreinigung und Glätten
Wenn Sie mit dem Schleifergebnis zufrieden sind, saugen Sie den Staub von den Wänden ab und wischen gegebenenfalls mit einem nebelfeuchten Tuch nach. Bei ganz leichten Unebenheiten im Bereich von Bruchteilen eines Millimeters können Sie die Wand mit einem Filzbrett „nachpolieren“.