Das Fundament – Streifenfundament mit Bodenplatte
Ein Streifenfundament in Kombination mit einer nichttragenden Bodenplatte kann für Bauvorhaben wie Garagen oder Gartenhäuser eine ausgezeichnete Wahl sein. Während das Streifenfundament die Hauptlast des Bauwerks trägt und in das tragfähige Erdreich weiterleitet, dient die Bodenplatte als ebene und feuchtigkeitsresistente Basis.
Anwendungsgebiete und Nutzen
Streifenfundamente werden unter den tragenden Wänden des Gebäudes angelegt und folgen meist dem Grundriss. Diese Fundamente sind besonders vorteilhaft auf tragfähigem Untergrund und ermöglichen eine kosteneffiziente sowie stabile Bauweise. Im Gegensatz zu vollflächigen Bodenplatten reduziert ein Streifenfundament die benötigte Betonmenge, was Material- und Arbeitseinsparungen zur Folge hat.
Technische Details
Die Tiefe eines Streifenfundaments sollte mindestens 80 Zentimeter betragen, um frostfrei gegründet zu sein. Die Breite richtet sich nach der Breite der darauf lastenden Wände und ist in der Regel doppelt so breit wie diese. Beton der Druckfestigkeitsklasse C20/25 eignet sich für leichtere Bauten, während C25/30 für größere Bauwerke verwendet wird.
Während das Streifenfundament die vertikalen Lasten trägt, übernimmt die Bodenplatte keine statischen Aufgaben. Sie dient dazu, den Innenboden vom Erdreich abzugrenzen und Feuchtigkeit zurückzuhalten. Eine Dicke von etwa 10 Zentimetern ist für die Bodenplatte üblich, oft wird sie leicht bewehrt, um Rissen vorzubeugen.
Schritte zur Erstellung
- Planung: Konsultieren Sie einen Statiker, um die exakten Dimensionen des Fundaments und der Bewehrung festzulegen. Berücksichtigen Sie dabei Bodenbeschaffenheit und erwartete Lasten.
- Markierung und Aushub: Markieren Sie den Verlauf des Fundaments und heben Sie den Graben entsprechend den festgelegten Maßen aus.
- Schalung und Bewehrung: Stellen Sie eine stabile Schalung auf und legen Sie die Bewehrung ein, um dem Beton zusätzliche Stabilität zu verleihen.
- Betonieren: Füllen Sie den Beton schichtweise in die Gräben und verdichten Sie jede Schicht sorgfältig.
- Bodenplatte erstellen: Tragen Sie eine Sauberkeitsschicht aus Kies oder Magerbeton auf, um eine ebene Basis zu schaffen. Anschließend erfolgt die Abdichtung mittels PE-Folie und das Betonieren der Bodenplatte.
Aushärtung und Schutz
Lassen Sie den Beton mindestens 28 Tage aushärten und schützen Sie ihn während dieser Zeit vor extremen Temperaturen und Austrocknung. Dadurch verhindern Sie Rissbildungen und gewährleisten die Langlebigkeit des Fundaments.
Vorteile eines Streifenfundaments mit nichttragender Bodenplatte
Ein Streifenfundament kombiniert mit einer nichttragenden Bodenplatte hat mehrere Vorteile:
- Material- und Kosteneffizienz: Da nur die tragenden Wände auf Streifenfundamenten ruhen, benötigen Sie weniger Beton und Bewehrung, was Material- und Kosteneinsparungen bedeutet.
- Reduzierter Aushub: Sie heben nur Gräben entlang der tragenden Wände aus, was den Bedarf an Erdarbeiten minimiert.
- Anpassungsfähigkeit an den Untergrund: Streifenfundamente sind besonders geeignet für tragfähige Böden und leiten Lasten effizient in den Baugrund ab.
- Frostschutz: Die erforderliche Tiefe des Fundaments garantiert eine frostfreie Gründung.
- Feuchtigkeitsschutz: Die nichttragende Bodenplatte wirkt als Barriere gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich.
Diese Vorteile machen das Streifenfundament mit Bodenplatte zu einer praktikablen und wirtschaftlichen Lösung für viele Bauvorhaben.
Planung und Vorbereitung
Sorgfältige Planung und Vorbereitung sind der Schlüssel zu einem stabilen Streifenfundament:
- Bodengutachten: Lassen Sie ein Bodengutachten erstellen, um die Tragfähigkeit und Beschaffenheit des Baugrunds zu ermitteln.
- Fundamentplan erstellen: Erstellen Sie einen detaillierten Plan, der Abmessungen, Bewehrung und zu verwendende Materialien umfasst. Ein Statiker sollte diesen Plan prüfen.
- Abstecken und Markieren: Markieren Sie die Außenkanten des Fundaments präzise mit Pflöcken und Schnüren.
- Materialbereitstellung: Beschaffen Sie alle benötigten Materialien und Werkzeuge im Voraus.
- Baustellenvorbereitung: Räumen Sie die Baustelle und planen Sie ausreichend Platz für die Lagerung der Materialien und den Zugang für Fahrzeuge.
- Arbeitsschutz und Wetterbedingungen: Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten Schutzkleidung tragen und passen Sie die Baumaßnahmen an die Wetterbedingungen an.
Aushub und Schalung
Ein präziser Aushub und eine stabile Schalung sind entscheidend:
Aushub
- Markierung und Einmessen: Stecken Sie die Umrisse des Fundaments ab.
- Graben ausheben: Heben Sie den Graben entlang der markierten Linien gleichmäßig und tief genug aus.
- Überprüfung der Tiefe: Überprüfen Sie die Tiefe und Gleichmäßigkeit des Aushubs.
Schalung
- Schalung vorbereiten: Verwenden Sie stabile Holzbretter und befestigen Sie sie gut.
- Stabilität der Schalung: Achten Sie auf eine feste Schalung, um das Abrutschen der Seitenwände zu verhindern.
- Kontrolle und Anpassung: Überprüfen Sie Ausrichtung und Stabilität der Schalung regelmäßig.
Betonieren und Bewehren
Eine sorgfältige Betonierung und Bewehrung sichern die Stabilität:
- Wahl des Betons: Nutzen Sie Beton der Druckfestigkeitsklasse C20/25 für kleinere Bauten oder C25/30 für größere Vorhaben.
- Vorbereitung zur Bewehrung: Legen Sie Bewehrungsstahl ein, um die Tragfähigkeit zu erhöhen.
- Einbringung des Betons: Füllen Sie den Beton schichtweise ein und verdichten Sie jede Schicht gründlich.
- Oberfläche glätten: Glätten Sie die Oberfläche des Betons.
Bodenplatte erstellen
Für eine stabile Bodenplatte befolgen Sie diese Schritte:
- Sauberkeitsschicht aufbringen: Legen Sie eine Schicht aus Kies oder Magerbeton auf die Erde innerhalb des Fundaments.
- Abdichtung schaffen: Verlegen Sie eine PE-Folie oder andere Feuchtigkeitsbarrieren.
- Bewehrung einsetzen (optional): Verstärken Sie die Bodenplatte bei Bedarf mit Bewehrungsstahl.
- Beton gießen: Gießen Sie den Beton gleichmäßig auf die vorbereitete Fläche.
- Oberfläche glätten: Glätten Sie die Betonoberfläche sorgfältig.
Mit diesen Schritten legen Sie den Grundstein für eine stabile und langlebige Bodenplatte, die gegen Feuchtigkeit und Frost schützt und die Lasten des Bauwerks effizient auf den Boden überträgt.
Aushärtung und weitere Schritte
Lassen Sie den Beton mindestens 28 Tage aushärten, während Sie ihn vor extremen Witterungsbedingungen schützen. Anschließend können Sie mit folgenden Schritten fortfahren:
- Entfernung der Schalung: Entfernen Sie die Schalung vorsichtig, ohne den Beton zu beschädigen.
- Feinplanie: Ebnen Sie den Bereich um die Bodenplatte und gleichen Sie Unebenheiten aus.
- Dämmung und Abdichtung: Bringen Sie bei Bedarf eine Dämmung und zusätzliche Abdichtungen an.
- Außenanlagen: Beginnen Sie mit den Arbeiten an den Außenanlagen, wie Gehwege oder Zäune.
Durch sorgfältige Durchführung dieser Schritte stellen Sie sicher, dass Ihr Fundament stabil und langlebig bleibt.