Hintergrundinformationen
Jedes Haus, das nicht unterkellert ist, braucht ein tragendes Fundament, das die durch das Bauwerk entstehenden Kräfte in das Erdreich ableitet und so den Bau stabilisiert. Bei frostgefährdeten Böden müssen solche Fundamente zusätzlich durch die Konstruktion einer sogenannten Frostschürze vor Schäden durch Bodenfrost abgesichert werden.
Eine Bodenplatte kann entweder als durchgehende Bodenplatte, als Streifenfundament oder als Punktfundament ausgeführt werden. Punkt- und Streifenfundamente sind aufwendiger herzustellen und in der Regel teurer. Jede Fundamentplatte sollte heute auch zusätzlich mit mindestens 80 Millimeter starken Dämmplatten gedämmt werden.
Mögliche Alternativen zur klassischen Bodenplatte aus Beton
Als alternative Fundamente zur klassischen Bodenplatte aus gegossenem Beton bieten sich heute auch Massivholzfertigelemente an, die in gleicher Weise auch für Geschoßdecken verwendet werden können. Sie weisen eine sehr gute natürliche Wärmedämmung auf, die rund 20-mal effektiver ist als die von Beton. Eine weitere Alternative sind Thermoelemente für die Bodenplatte mit integrierter Dämmung und Fußbodenheizung. Sie sind etwa um die Hälfte teurer als die üblichen durchgehenden Fundamentplatten aus Beton.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine durchgehende Fundamentplatte mit Frostschürze
- Transportbeton (wird angeliefert)
- Kies für Sauberkeitsschicht
- Bewehrungsmatten
- Bewehrungsprofile
- Schaltafeln, alternativ Bretter
- Bauplane
- Erdungseisen
- Lehrrohre
- Minibagger
- Aluprofil oder Setzlatte
- Wasserwaage
- Rüttelplatte zum Verdichten
- Elektrorüttler
1. Vorbereitung des Untergrundes
Vor dem Anfertigen der Bodenplatte muss zunächst der Untergrund vorbereitet und dabei als erstes der Mutterboden abgetragen werden. In der Grube wird zunächst eine Sauberkeitsschicht angelegt.
Die Sauberkeitsschicht besteht aus einem Kiesbett, das mit einer Rüttelplatte verdichtet wird. Alle erforderlichen Anschlüsse werden nun über Lehrrohre auf der Sauberkeitsschicht verlegt.
2. Anlegen der Frostschürze
Um die Bodenplatte herum wird mit dem Minibagger ein rund 40 cm breiter und ca. 80 cm tiefer Graben ausgehoben, in den das Erdungsband für die Strom- und Wasserleitungserdung verlegt wird. Dieser Graben wird dann mit Beton verfüllt, je nach Bodenbeschaffenheit müssen auch Bewehrungskörbe hineingelegt werden, die man dann mit den Bewehrungseisen der Bodenplatte verbindet.
3. Schalung und Verlegen der Armierung für die Bodenplatte
Die umlaufende Schalung aus Schalbrettern wird nun angebracht und fixiert, an den Eckstößen wird sie genagelt. Verwendet man Hartschaumschalungselemente für eine verlorene Schalung, die später im Bauwerk verbleibt, müssen diese mit Erdnägeln befestigt und an den Ecken geklebt werden.
Nach dem Ausrichten und Befestigen der Schalbretter oder Schalungselemente mit der Wasserwaage sind noch die Bewehrungsmatten zu verlegen und miteinander sowie mit den Bewehrungskörben der Frostschürze zu verbinden. Die Bewehrungsgitter müssen allseitig drei Zentimeter von Beton umgeben sein, dazu dienen Abstandshalter aus Kunststoff.
4. Gießen der Bodenplatte und Trocknung
Nach dem Anbringen der Schalung werden die Frostschürze und die Bodenplatte mit dem angelieferten Transportbeton in der erforderlichen Dicke – meist etwa 20 cm – ausgegossen, mit dem Elektrorüttler verdichtet und mit der Alulatte glatt abgezogen.
Nach dem Gießen muss die Bodenplatte ca. 28 Tage trocknen und dabei mit einer Bauplane vor Frost oder zu schnellem Austrocknen (Rissbildung) geschützt werden. Eine Bewässerung des Betons ist nur an sehr heißen Tagen erforderlich.