Hintergrundinformationen
Jedes nicht unterkellerte Haus braucht ein tragendes Fundament, dass die entstehenden Kräfte durch die Konstruktion ins Erdreich ableitet und den Bau somit stabilisiert. Bei frostgefährdeten Böden müssen solche Fundamente dann auch noch zusätzlich durch die Konstruktion einer sogenannten Frostschürze gegen Beschädigungen durch Bodenfrost abgesichert werden.
Eine Bodenplatte kann entweder als durchgehende Bodenplatte, als Streifenfundament oder als Punktfundament konstruiert werden. Punkt- und Streifenfundamente sind aufwändiger herzustellen und meist teurer. Jede Fundamentplatte sollte heute auch zusätzlich mit mindestens 80 Millimeter starken Dämmplatten gedämmt werden.
Mögliche Alternativen zur klassischen Bodenplatte aus Beton
Als alternative Fundamente zur klassischen Bodenplatte aus gegossenem Beton bieten sich heute auch Massivholz Fertigelemente an, die in gleicher Weise auch für Geschoßdecken verwendet werden können. Sie weisen eine sehr gute natürliche Wärmedämmung auf, die etwa 20mal besser ist als bei Beton. Auch Thermoelemente für die Bodenplatte mit integrierter Dämmung und Fußbodenheizung sind eine Alternative, sie sind um rund die Hälfte teuer als übliche durchgehende Fundamentplatten aus Beton.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine durchgehende Fundamentplatte mit Frostschürze
- Transportbeton (wird angeliefert)
- Kies für Sauberkeitsschicht
- Bewehrungsmatten
- Bewehrungsprofile
- Schaltafeln, alternativ Bretter
- Bauplane
- Erdungseisen
- Lehrrohre
- Minibagger
- Aluprofil oder Setzlatte
- Wasserwaage
- Rüttelplatte (439,00 € bei Amazon*) zum Verdichten
- Elektrorüttler
1. Vorbereitung des Untergrundes
Vor dem Anfertigen der Bodenplatte muss zunächst der Untergrund vorbereitet und dabei als erstes der Mutterboden abgetragen werden. In der Grube wird zunächst eine Sauberkeitsschicht angelegt.
Die Sauberkeitsschicht besteht aus einem Kiesbett, das mit der Rüttelplatte verdichtet wird. Alle erforderlichen Anschlüsse werden nun über Lehrrohre auf der Sauberkeitsschicht verlegt.
2. Anlegen der Frostschürze
Rund um die Bodenplatte wird mit dem Minibager ein rund 40 cm breiter und etwa 80 cm tiefer Graben ausgehoben, das Erdungsband für Strom- und Wasserleitungserdung wird in den Graben verlegt. Dieser Graben wird dann mit Beton verfüllt, je nach Bodenbeschaffenheit müssen auch Bewehrungskörbe hinein, die dann mit den Bewehrungseisen der Bodenplatte verbunden werden.
3. Schalung und Verlegen der Armierung für die Bodenplatte
Die umlaufende Schalung aus Schalbrettern wird nun angebracht und fixiert, an den Eckstößen wird sie genagelt. Werden Hartschaumschalungselemente für eine verlorene Schalung verwendet, die dann später im Bauwerk verbleibt, müssen diese Elemente mit Erdnägeln befestigt werden und an den Ecken geklebt.
Nach dem Ausrichten und Befestigen der Schalbretter oder Schalungselemente mit der Wasserwaage müssen noch die Bewehrungsmatten verlegt und miteinander sowie mit den Bewehrungskörben der Frostschürze verbunden werden. Die Bewehrungsgitter müssen allseits drei Zentimeter von Beton umgeben sein, dazu dienen Abstandshalter aus Kunststoff.
4. Gießen der Bodenplatte und Trocknung
Nachdem die Schalung angebracht ist, wird die Frostschürze und die Bodenplatte mit dem angelieferten Transportbeton in der erforderlichen Dicke – meist rund 20 cm – ausgegossen, mit dem Elektrorüttler verdichtet und mit der Alulatte glatt abgezogen.
Nach dem Gießen muss die Bodenplatte für rund 28 Tage trocknen, und dabei durch eine Bauplane entweder gegen Frost oder auch zu schnelle Trocknung (Rißbildung) mit einer aufgelegten Bauplane geschützt werden. Bewässerung des Betons ist nur an sehr heißen Tagen erforderlich.
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