Warum Rigips mit Tiefengrund grundieren?
Rigips, wie Gipskarton nach dem marktführenden Hersteller landläufig genannt wird, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem sehr beliebten Baustoff entwickelt. Die mit Kartonage beschichteten Platten aus Gips sind die Nummer eins, wenn es darum geht, Wände in der sogenannten Trockenbauweise zu errichten, die sich im Innenbau mittlerweile durchgesetzt hat.
Ihre Verwendung im Trockenbau weist bereits auf eine wesentliche Eigenschaft der Rigipsplatten hin: Das Material und seine Verbauungsweise sind trocken. Das macht sie unter anderem so schnell und einfach zu verarbeiten. Allerdings sind die Gipskartonplatten dadurch auch äußerst saugstark und anfällig für Feuchtigkeitseinzug. Für Feuchträume sind Rigipsplatten daher generell nicht geeignet – aber auch in Wohnräumen mit normaler Luftfeuchtigkeit müssen die Platten vor Feuchtigkeit und daraus resultierendem Schimmel bestmöglich geschützt werden. Das ist vor allem vor dem Aufbringen von Schmuckbelägen wie Tapeten und Dekorputz wichtig.
Was Tiefengrund bei Rigipsplatten bewirkt
Tiefengrund ist für diesen Zweck bestens geeignet und deshalb auch ein besonders häufig eingesetztes Mittel. Die auf Acryl- oder Alkydharz basierende Lösung leistet vor allem Folgendes:
- Imprägnieren der Wand
- Verfestigung ihrer Oberfläche
- Verbesserung der Anhaftung
Der Tiefengrund dringt, wie der Name schon sagt, tief in die Wand ein und füllt ihre Poren mit dem Kunstharz. Dadurch wird ihre Kapillarwirkung stark reduziert, in anderen Worten: es entsteht ein Imprägniereffekt. Feuchtigkeit aus der Raumluft und aus aufgetragenen, feuchtigkeitsziehenden Materialien wie Tapetenkleister, Wandfarbe oder Dekorputz kann so nicht mehr in die Wand eindringen und dort Schäden verursachen.
Gleichzeitig wird die Wandoberfläche durch die Porenverfüllung verfestigt. Das macht sie stabiler für das Anhaften von Auftragsmaterialien. Bei glatten, neuen Rigipsplatten ist dieser Aspekt natürlich weniger von Bedeutung als bei Wänden mit altem, bröseligem, sandendem Putzbelag.
Wie wird der Tiefengrund aufgetragen?
Vor der Behandlung mit Tiefengrund muss die Gipskartonwand sauber und eben sein, also frei von Staub und Rissen. Zum Auftragen kann entweder eine normale Malerrolle oder ein Quast verwendet werden. Da die Emulsion jedoch sehr dünnflüssig ist und in dünnen Schichten aufgetragen werden sollte, empfiehlt sich auch das [klink u=tiefengrund-aufspruehen]Aufsprühen[/link] mit einer Druckspritze.
Der Tiefengrund wird so lange aufgetragen, bis die Wand sichtbar gesättigt, also nicht mehr aufnahmefähig ist. Den Übergang zu einer Übersättigung erkennen Sie daran, dass sich auf der Wandoberfläche ein glänzender Film bildet. In diesem Fall ist die Grundierung sofort zu beenden. Zur besseren Kontrolle der Gleichmäßigkeit und Vollständigkeit des Auftrages kann auch ein pigmentierter, d.h. farbiger Tiefengrund verwendet werden, wenn dies die Weiterbehandlung farblich nicht beeinflusst.