Defizite in der Befestigung
Wird ein Teppich oder Teppichboden lose verlegt, ist zunächst immer zu prüfen, ob der Teppich „wandern“ kann. Eine zu geringe Enge der Klebestellen oder ein unvollkommenes Klebemuster führen dazu, dass sich der Teppich auf glatten Untergründen bewegt. Vor einer neuen haltbaren Klebestelle, an einer Wand oder an einem Punkt schwerer mechanischer Belastung wie einem Möbelbein kann er sich aufrollen, falten und eine Welle bilden.
In den meisten Fällen kann das Wandern und Rutschen des Teppichbodens nur durch eine Neuverlegung behoben werden. Eine partielle Beseitigung der Wellen, z. B. durch Herausschneiden schmaler Teppichstreifen, beseitigt die Ursache nicht. Wichtig ist neben einer ausreichenden Befestigung auch eine trockene und saubere Arbeitsumgebung beim Fixieren des Teppichs.
Wenn die Befestigung als Ursache ausgeschlossen werden kann, ist eine Veränderung im Material und in der Webung des Teppichs für die Wellenbildung verantwortlich. Naturfasern bestehen aus Garnen, die unterschiedliche Saugfähigkeit bezüglich Flüssigkeitsaufnahme haben. Vereinfacht gesagt können die Garne quellen oder schrumpfen. Je nach Art des Teppichs wirken einige der in einem Teppich verwebten Materialien gegensätzlich. Diese Ursache ist verantwortlich für kleine und meist unerklärliche Wellen im Teppich. In fast allen Fällen ist ein Nass- oder Feuchtwerden und das anschließende Trocknen des Teppichs für die materialbedingte Wellenbildung verantwortlich. Langwellige und eher flache Wellen können durch zu hohe Luftfeuchtigkeit entstehen, die durch einen Luftentfeuchter beseitigt werden kann. Wird der Teppich bei der Reinigung nass, ist eine schonende und langsame Trocknung wichtig, um dem Gewebe die Möglichkeit zu geben, wieder in den Ursprungszustand zu quellen bzw. zu schrumpfen.