Wenn sich als „wasserlöslich“ deklarierte Teppichlöser nicht entfernen lassen
Wasserlösliche Teppichfixierer sollen Teppichböden glatt und verrutschfrei auf Fliesen, Betonetrich, Holzböden bis hin zu PVC-Böden fixieren und dabei auch noch im Nu wieder entfernbar sein. Dementsprechend werden sie als besonders mieter- und umgestaltungsfreundlich angepriesen.
Mit etwa halbstündig einwirken gelassenem, warmem, spülmittelhaltigem Wasser und gegebenenfalls einer Zugabe von verdünntem Grundreiniger lassen sich solche Fixierer normalerweise leicht entfernen. Sie können also bei Renovierungsarbeiten ein wahrer Segen sein – sofern sie bei der Teppichauslegung umsichtig angewandt worden sind.
Denn so wunderbar einfach wie die Sache klingt, ist sie leider nicht immer. Die Realität von Mechanik und Chemie bringen einige Erschwernisse mit ins Spiel. Das bedeutet, dass unter bestimmten Umständen die Ablösbarkeit des Fixierers und die Wiederherstellbarkeit des originalen Untergrundzustandes leicht bis erheblich beeinträchtigt werden können.
Problematisch können vor allem folgende Faktoren sein:
- Zu viel Fixierer auf grobporigen, mineralischen Untergründen
- Weichmacherhaltige PVC-Teppichrücken
Problem grobporige, mineralische Untergründe
Wenn ein Teppichboden auf einen grobporigen Beton-Estrich oder einen Fliesenboden mit tiefen Fugen aufgebracht werden soll, wird Teppichfixierer gern intuitiv großzügig aufgetragen. Wer Unebenheiten mit dem Fixiermittel ausgleichen will, tut sich oder Nachbewohnern keinen Gefallen. Denn aus den vielen kleinen Vertiefungen in grobem Beton oder Fugenmasse lässt sich der Teppichfixierer nur schwer abwaschen. Auch wenn er sich mit Wasser durchaus auflösen lässt, kann eine restlose Entfernung durch anschließendes Abschaben dann kaum gelingen.
In dem Fall kann ein hartborstiger Schrubber möglicherweise helfen, bei Betonestrich sollte man in Erwägung ziehen, die Oberfläche mit einem [lin ku=teppichkleber-abschleifen]Estrich-Schleifgerät[/link] oder einer Sanierfräse (nur bei stabilem Beton!) ein Stück weit abzutragen.
Problem weichmacherhaltige Teppichrücken
Die meisten Teppichböden haben einen Styrol-Butadien-Schaumrücken und kommen beim Ablösen größtenteils mit runter. Manche Teppiche haben aber auch weichmacherhaltige PVC-Rücken, die ungünstig mit dem Fixierer reagieren. Die Weichmacher wandern in die Fixierungsschicht ab und beeinträchtigen ihre Wasserlöslichkeit. In dem Fall kann gegebenenfalls auf Spiritus oder Abbeizmittel ausgewichen werden. Wenn der Untergrund säure- und verfärbungsempfindlich (z.B. Eichenparkett) ist, achten Sie bei Abbeizmittel aber auf entsprechende Eignung (Angaben zur Untergrundskonformität)