Kostenbeispiel: Terrassenüberdachung
Beispielsituation:
- Terrassenüberdachung Aluminium
- 500 cm Breite, 300 cm Tiefe (Bausatz)
- Eindeckung: 8 mm VSG
- Zubehör: passendes Sonnensegel, Ablaufgarnitur
- Aufbau durch externen Fachbetrieb
Posten | Preis |
---|---|
Bausatz | 2.590 EUR |
Sonnensegel | 1.190 EUR |
Ablaufgarnitur | 90 EUR |
Montage | 1.400 EUR |
Gesamtkosten | 5.270 EUR |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Material
- Größe
- Ausführung
- Zusatzausstattungen
- Montagekosten
- Baugenehmigung
Material
Terrassenüberdachungen können aus Aluminium, Holz oder Stahl gefertigt sein. Als Verglasung kommt im Allgemeinen entweder eine Dachverglasung mit Echtglas (ESG, VSG) oder eine Eindeckung mit lichtdurchlässigen Polycarbonat-Platten zum Einsatz.
Terrassenüberdachungen aus Aluminium. Ein Terrassendach aus Aluminium ist langlebig und sehr witterungsbeständig. Bei üblichen Größen (Länge bis 5 m, Tiefe bis 3 m) sind bereits für einen Bausatz gewöhnlich Kosten zwischen 1.000 und 4.500 EUR zu rechnen.
Terrassenüberdachung aus Holz. Bei Überdachungen aus Holz kommen häufig günstige Holzarten wie Kiefer und Fichte zum Einsatz, hochwertigere Holzarten wie Eiche oder Nussbaum sind aber ebenfalls möglich. Als Eindeckung werden bei Bausätzen häufig hochwertige Polycarbonat-Platten oder Schiefer verwendet.
Zu den Kosten für die Anschaffung und die Montage sollte bei Holz-Überdachungen auch immer der laufende Instandhaltungsaufwand mit in Betracht gezogen werden. Holz im Außenbereich benötigt – unabhängig von der Holzart – viel Pflege, was entweder mit entsprechenden laufenden Kosten oder eigenem Aufwand verbunden ist.
Überdachungen aus Holz sind bei üblichen Größen (Länge bis 5 m, Tiefe bis 3 m) manchmal geringfügig günstiger, die Kosten für Bausätze bewegen sich in diesem Größenbereich gewöhnlich zwischen 1.500 und 3.500 EUR.
Terrassenüberdachungen aus Stahl. Sie sind mit Abstand die teuerste Form des Terrassendachs – die Preise liegen dabei deutlich höher als bei Terrassendächern aus Aluminium oder Holz. Stahl bietet dabei gegen über Holz und Aluminium nur den Vorteil einer deutlich höheren Druckbelastbarkeit – Wetterfestigkeit und Langlebigkeit sind bei Aluminium nahezu genauso hoch.
Die Kosten für ein Terrassendach aus Stahl beginnen bei rund 5.000 EUR und können je nach Ausführung und Größe noch deutlich höher liegen.
Größe
Die Größe einer Terrassenüberdachung spielt neben dem Material, aus dem sie besteht, die wichtigste Rolle für den Preis. Standard-Größen bei Bausätzen haben meist 4 – 5 m Länge und eine Tiefe von 2 – 3 m, über diese Größe hinaus werden auch Bausätze in sehr einfacher Ausführung häufig allein schon aufgrund der Größe deutlich teurer.
Ausführung
Bei der Ausführung gibt es preisliche Uunterschiede je nach:
- Aufbauweise (wandbefestigt oder freistehend mit Stützpfeilern auf zwei Seiten)
- Ausführung des Pfostenmaterials (farbig beschichtet, bei Holz auch die jeweilige Holzart, Leimholz- oder Vollholzausführung, Pfostenstärke, Qualität der Ausführung insgesamt)
- Bedachung (Sicherheitsglas, Polycarbonat, Schieferdach, Kunststoffdach)
Ausführungsarten verursachen hohe Kostenunterschiede. Je nach Ausführung und Größe liegen die Kosten für einzelne Bausätze dann meist sehr unterschiedlich und können sowohl bei Holz als auch bei Aluminium bei gleicher Größe den gesamten Preisbereich ausfüllen.
Individuelle Preisvergleiche zwischen Bausätzen sind notwendig. Preise müssen individuell von Bausatz zu Bausatz verglichen werden. Allgemein gültige Richtwerte sind nicht möglich.
Zusatzausstattungen
Auf Wunsch lassen sich Terrassenüberdachungen mit Zusatzausstattungen versehen:
- Seitenwände
- Heizung und Beleuchtung
- Sonnenschutz
- direkt installierte Steckdosen
- Entwässerung (Regenrinne)
Seitenwände. Seitenwände bieten zusätzlichen Sichtschutz und Windschutz und sind daher in vielen Fällen eine gute bauliche Ergänzung.
Die Kosten beginnen je nach Ausführung und Tiefe der Überdachung bei rund 1.500 EUR.
Heizung und Beleuchtung. Terrassenüberdachungen erlauben es, unterhalb der Verglasung eine Heizung mit Infrarot einzubauen, um die Terrasse auch bei kühleren Temperaturen einzubauen. LED-Beleuchtung wird ebenfalls als Sonderausstattung angeboten.
Die Kosten für eine Infrarotheizung im Außenbereich beginnen bei rund 200 EUR, können aber je nach Zahl der benötigten Heizelemente (Terrassengröße) auch höher liegen. Direkt integrierte LED-Beleuchtungen werden, je nach Zahl und Ausführung der Beleuchtungskörper meist für Aufpreise von 150 – 450 EUR angeboten.
Sonnenschutz. Um gerade bei Glasdächern eine zu starke Sonneneinstrahlung im Sommer zu verhindern, können Unterdach-Markisen eingesetzt werden. Die Kosten sind häufig aber beträchtlich, Dachgrößen von 15 – 20 m² sollte bereits von Kosten zwischen 1.500 und 3.500 EUR für eine motorbetriebene Markise ausgegangen werden.
Direkt installierte Steckdosen. Häufig werden gegen Aufpreis auch direkt in die Pfosten integrierte Steckdosen (gewöhnliche Steckdose oder USB-Steckdose) angeboten. Die Aufpreise bewegen sich gewöhnlich zwischen 250 und 400 EUR.
Entwässerung (Regenrinne). In vielen Fällen muss auch für eine entsprechende Dachentwässerung über eine Regenrinne und ein Fallrohr gesorgt werden. Die Aufpreise für bereits integrierte Regenrinnen können von Anbieter zu Anbieter sehr unterschiedlich liegen, für den separaten Aufbau einer klassischen Dachrinne müssen gewöhnlich Kosten zwischen 50 und 100 EUR je lfd. Meter gerechnet werden, dazu kommen die Kosten für das Fallrohr.
Montagekosten
Für die Montagekosten spielen eine Rolle:
- die Aufbauweise (freistehende oder wandbefestigte Variante)
- der Aufwand für die Wandbefestigung (oft komplizierte Befestigung bei Wärmedämmverbundsystemen)
- die örtlichen Gegebenheiten (individueller Arbeitsaufwand im Einzelfall)
- der Umfang an Zusatzausstattung, die ebenfalls montiert werden soll
Übliche Montagekosten. In üblichen Fällen liegen die Kosten für eine Montage der Terrassenüberdachung zwischen 500 und 2.500 EUR. Bei hohem Aufwand können die Kosten im Einzelfall auch höher liegen.
Montagepauschalen. Bei manchen Herstellern gibt es einen Pauschalpreis für Lieferung und Montage angeboten. Solche Angebote sind im Allgemeinen sehr günstig kalkuliert, dennoch sollte man den Umfang der enthaltenen Leistungen genau prüfen (z.B. Verankerung / Einbetonieren der Balken), ansonsten können über die Montagepauschale hinaus teure Zusatzkosten entstehen.
Zusatzkosten für Elektriker. Wenn ein zusätzlicher, außen liegender Stromanschluss für den Anschluss der Beleuchtung oder der Infrarotheizung benötigt wird, oder die integrierten Steckdosen angeschlossen werden sollen, ist dafür der Elektriker nötig. Für die Herstellung eines zusätzlichen Anschlusses ist gewöhnlich mit Kosten zwischen 150 und 250 EUR zu rechnen.
Baugenehmigung
Baugenehmigung häufig erforderlich. Je nach Bundesland (Landesbauordnung) kann es Unterschiede geben, wann man eine Baugenehmigung braucht. Dazu können auch noch lokale Vorschriften mit eine Rolle spielen. Auskunft hierüber kann deshalb nur das örtliche Bauamt erteilen.
Häufige Genehmigungsgrenzen. In vielen Ländern sind Terrassenüberdachungen bis zu einer Dachfläche von 30 m² von der Genehmigungspflicht ausgenommen, die Tiefe darf dabei aber meist nicht über 3 m liegen.
Dabei können aber dennoch zusätzliche, örtliche Vorschriften für die Art der Errichtung gelten, sodass man auch in diesen Fällen immer Rücksprache mit dem örtlichen Bauamt halten sollte.
Kosten für die Baugenehmigung. Die Kosten für die Baugenehmigung selbst liegen im Fall einer Terrassenüberdachung in den meisten Kommunen nicht besonders hoch, kostenaufwendig ist allerdings der Bauantrag, da dafür auch entsprechende Planzeichnungen angefertigt werden müssen und der Bauantrag nur von einem Bauvorlageberechtigten (Architekt) eingebracht werden darf.
Wie hoch Architektenkosten liegen, können Sie in unserem Artikel Architekt: Kosten bei Sanierung und Umbau ausführlich nachlesen.
Schwarzbau lohnt nicht. Im Falle eines Schwarzbaus (Bau ohne Baugenehmigung) ist nur in Ausnahmefällen mit einer Nachgenehmigung seitens der Behörde zu rechnen. In vielen Fällen wird die Behörde den kompletten Rückbau (Wiederherstellung des Ursprungszustandes) verlangen oder kann auch ein Bußgeld von bis zu 50.000 EUR verhängen.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Terrassenüberdachung Aluminium, Markenhersteller
- 500 cm Breite, 300 cm Tiefe (Bausatz)
- Eindeckung: 8 mm VSG
- integriertes Regenwasserableitungssystem im Pfosten
- 10 Jahre Herstellergarantie
- Zubehör: seitliche Schiebewand (2 x) und Keilfenster
- Aufbau durch externen Fachbetrieb, aufwendige Befestigung
Posten | Preis |
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Bausatz | 4.800 EUR |
2 Schiebewände | 3.180 EUR |
2 Keilfenster | 2.300 EUR |
Montage | 2.200 EUR |
Gesamtkosten | 12.480 EUR |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Terrassenüberdachung Aluminium, Markenhersteller
- 540 cm Breite, 210 cm Tiefe (Bausatz)
- Eindeckung: Hohlkammerplatten
- integriertes Regenrinne, integrierte LED-Beleuchtung mit Fernbedienung
- Aufbau durch externen Fachbetrieb, geringer Befestigungsaufwand
Posten | Preis |
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Überdachung | 1.190 EUR |
Montage | 850 EUR |
Gesamtkosten | 2.040 EUR |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Preisvergleiche
- Montagepauschalen nutzen
- Montage in Eigenregie (gewöhnlich nicht ratsam)
Preisvergleiche
Die Kosten für Überdachungen in gleicher Größe und mit gleichem Pfostenmaterial können – abhängig von der individuellen Ausführung – dennoch weit auseinanderliegen. Umfangreiche Preisvergleiche sind deshalb ratsam.
Montagepauschalen nutzen
Der Aufwand für die Montage ist im Einzelfall oft schwierig im Vorhinein abzuschätzen. Angeboten mit Montagepauschale sollte man daher im Allgemeinen den Vorzug geben. Den Umfang der Pauschale sollte man dabei aber immer sehr genau prüfen (Vorbereitungsarbeiten, Verankerung, etc.) um unliebsame Überraschungen in Eigenregie zu vermeiden.
Montage in Eigenregie (gewöhnlich nicht ratsam)
Nur bei kleinen freistehenden Überdachungen problemlos möglich. Eine Selbstmontage kann bei kleineren, freistehenden Überdachungen oft noch unkompliziert möglich sein – bei größeren Überdachungen und wandmontierten Überdachungen sollte man darauf verzichten.
Sehr große Bausatzteile, schwieriges Handling, fachgerechte Befestigung. Zum Einen sind die oft schon sehr großen Teile bei solchen Bausätzen nur sehr schwer zu handhaben und kaum exakt millimetergenau an der Wand zu befestigen, zum anderen muss die Befestigung sehr fachgerecht und mit entsprechenden Kenntnissen ausgeführt werden, um etwa auch die Sturmsicherheit in ausreichendem Maß (Bemessungswerte) zu gewährleisten.
FAQ
Was kostet eine Terrassenüberdachung?
In unserem Beispiel kostet die Terrassenüberdachung inklusive Montage 5.270 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind das Pfostenmaterial (Aluminium, Holz, Stahl)der Überdachung, die Dachbedeckung (Sicherheitsglas, Polycarbonat, Schiefer, andere Eindeckung), die Größe und der Montageaufwand für die Montage durch ein Fachunternehmen. Die individuelle Ausführung der Überdachung und der Umfang der gewählten Zusatzausstattung kann ebenfalls den Preis deutlich mitbestimmen. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich insbesondere sparen, indem man vor der Kaufentscheidung umfassende Preisvergleiche durchführt – je nach Ausführung im Einzelnen sind auch bei gleich großen Überdachungen aus dem gleichen Material hohe Preisunterschiede möglich. In den meisten Fällen ist es vorteilhaft, Angebote mit Montagepauschale zu nutzen. Von einer Selbstmontage ist grundsätzlich eher abzuraten. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.