Voraussetzungen für den Verzicht aufs Schleifen
Wenn das Streichen von Holztreppen ansteht, graut es vielen Heimwerkern vor der Schleifarbeit. Trotz leistungsfähiger moderner Maschinen bleibt der Schmutz- und Staubanfall immens. Einen guten Erhaltungszustand vorausgesetzt, kann auf das Schleifen verzichtet werden. Folgende Bedingungen sind unverzichtbar:
- Die Trittstufen müssen noch eben sein und dürfen nicht „ausgelatscht“ sein
- Der Altlack beziehungsweise die Altfarbe muss noch gleichmäßig und gut haften
- Absolute Fettfreiheit muss gewährleistet sein
- Ein leichtes Anrauen erlaubt der frischen Farbe Haftung
Beim Streichen lackierten Holzes sind Lasuren nicht verwendbar. Sollte der Voranstrich nicht transparent sein, kann nur eine deckende Farbe aufgetragen werden.
Vorbereiten und reinigen
Die Flächen der Treppe müssen mit Aceton, Spiritus oder Terpentinersatz gründlich von Fett befreit werden. Dem massierenden Einarbeiten in kreisförmigen Bewegungen folgt das Abnehmen mit einem nebelfeuchten Tuch. Das Reinigungsmittel darf dabei nur kurz einwirken, da es sonst den Altlack beziehungsweise die Altfarbe anlöst. Alle sich lösenden Stellen müssen zumindest mechanisch durch Polieren entfernt werden.
Um auch ohne Schleifen ein wenige Griffigkeit auf den Oberflächen zu erzeugen, können abschließende Polierarbeiten mit Mikrofasertüchern, Stahlwolle oder den Scheuerseiten herkömmlicher Spülschwämme genutzt werden. Nach dem Anrauen wird der feine, meist unsichtbare Staub, erneut mit einem nebelfeuchten Tuch abgewischt. Bei Außentreppen und eher rustikalen Gehölzen kann auch eine Drahtbürste beim Anrauen gute Dienste leisten.
Alternativen zum Schleifen
Abbeizen
Vor allem für Treppen im Außenbereich kann das Abbeizen genutzt werden, um das Holz von Voranstrichfarbe zu befreien. Die Beize ist allerdings eine aggressive chemische Lauge, die giftig und gesundheitsgefährdend ist. Sie löst die alte Farbe an und auf, sodass diese sich abkratzen und aufwischen lässt. Das Holz muss sich lange von der Beize erholen und dunstet sie noch lange (Wochen bis Monate) aus. Die Beiz- und Farbrückstände müssen als Sondermüll entsorgt werden.
Erhitzen
Nicht alle Farben und Lacke lassen sich durch Erhitzen lösen. Im Einzelfall muss die Wirksamkeit der Methode ausprobiert werden. Mit einer Heißluftpistole wird die Lackschicht angesengt und mit einem Spachtel abgekratzt. Dabei muss darauf geachte werden, das Holz nicht zu verbrennen. Beim Arbeiten entstehen giftige Dämpfe und die abgelösten Lackreste zählen zu Sondermüll.