Wirkung des Abkochens
Das Abkochen von Trinkwasser dient hauptsächlich dem Abtöten von darin enthaltenen, noch lebenden Keimen. Auch Leitungswasser ist nicht steril, es kann eine geringe Zahl von Keimen enthalten.
Durch das Abkochen werden außerdem flüchtige Verbindungen aus dem Wasser entfernt. Viele Schadstoffe, wie Schwermetalle oder gelöste Ionen bleiben allerdings im Wasser vorhanden.
Nur wenn der Dampf aufgefangen und kondensiert wird, erhält man sehr reines Wasser – nämlich destilliertes Wasser.
Außerdem wird die Wasserhärte durch das Kochen reduziert – die Carbonathärte fällt beim Erwärmen über 60 °C aus.
Wann abkochen
Wasser sollte immer dann abgekocht werden, wenn man den Verdacht hat, dass gefährliche Keime in größerer Zahl darin vorkommen könnten. In einzelnen Fällen wird bei einem Nachweis des Wasserversorgers auch zum Abkochen aufgefordert, bis das Problem behoben ist.
Wasser für die Zubereitung von Babyfläschchen sollte grundsätzlich immer abgekocht werden. Die Keime im Wasser können sich auf dem Milchpulver in kürzester Zeit explosiv vermehren. Das Wasser kann nach dem Abkochen für etwa einen Tag verwendet werden, bevor es zur Wiederverkeimung kommt.
Wie lange abkochen
Wenn man Wasser abkocht, sollte es mindestens 3 Minuten lang sprudelnd kochen. Sicherer ist allerdings, eine Kochzeit von 10 Minuten anzusetzen. Das abgekochte Wasser kann dann für maximal 24 Stunden weiter verwendet werden, bevor es wieder verkeimt. Unter schwierigen Bedingungen ist diese Zeitspanne aber kürzer, das Wasser sollte möglichst sofort nach dem Abkochen verwendet werden.