Was ist Trockenestrich und welche Vorteile bietet er?
Trockenestrich, auch bekannt als Fertigteilestrich oder Trockenunterboden, besteht aus vorgefertigten Platten, die bei der Verlegung keine zusätzliche Feuchtigkeit einbringen. Dies macht ihn ideal für Innenausbauprojekte und Renovierungen. Hier sind die Hauptvorteile:
- Zeitersparnis: Er benötigt keine langen Trocknungszeiten und ist bereits 24 Stunden nach der Verlegung fest und belastbar, was eine zügige Weiterarbeit ermöglicht.
- Geringes Gewicht und Aufbauhöhe: Die Platten sind leichter als herkömmlicher Nassestrich, was die Handhabung erleichtert und besonders in oberen Stockwerken vorteilhaft ist. Die Aufbauhöhe ist geringer, sodass weniger Raumhöhe verloren geht.
- Schallschutz und Dämmung: Die Kombination von Estrichschicht und Ausgleichsschüttung reduziert Trittschall und verbessert die Wärmeisolierung, was zur Energieeffizienz und zum Wohnkomfort beiträgt.
- Vielseitigkeit: Trockenestrich ist für nahezu alle Bodenbeläge geeignet und kann auch mit Fußbodenheizungen kombiniert werden, was ihn zur flexiblen Wahl für diverse Bauvorhaben macht.
- Feuchtigkeitsvermeidung: Da kein Wasser bei der Verlegung verwendet wird, minimiert sich das Risiko von Feuchtigkeitsschäden. Dies ist besonders in Altbauten oder Holzkonstruktionen vorteilhaft.
Trockenestrich verlegen – Schritt für Schritt Anleitung
Das Verlegen von Trockenestrich bietet Ihnen eine unkomplizierte Möglichkeit, Räume effizient zu renovieren oder neu aufzubauen. Befolgen Sie diese Anleitung für optimale Ergebnisse:
- Untergrund vorbereiten: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund tragfähig, sauber und trocken ist. Entfernen Sie Staub und Verschmutzungen gründlich und schaffen Sie eine ebene Fläche.
- Meterriss anzeichnen: Markieren Sie einen Meter über der geplanten Fußbodenhöhe den Meterriss. Diese Markierung dient als Ausgangspunkt für die Höhe der Ausgleichsschüttung und Estrichplatten.
- Randdämmstreifen anbringen: Befestigen Sie entlang der Wände Randdämmstreifen, die 1 cm über das endgültige Fußbodenniveau hinausragen, um die Schallübertragung zu verhindern.
- Rieselschutz oder Dampfsperre verlegen: Auf einem Holzdielenuntergrund ist Rieselschutz unerlässlich; auf eher ebenen Untergründen verwenden Sie eine Dampfsperre, die Bahnen sollten jeweils 10 cm überlappen.
- Ausgleichsschüttung einbringen: Tragen Sie die Ausgleichsschüttung sorgfältig auf und ziehen Sie sie mit einer Richtlatte glatt. Die empfohlene Mindesthöhe beträgt 1 cm.
- Trockenestrichplatten zuschneiden: Schneiden Sie die Estrichplatten passgenau zu. Beginnen Sie mit dem Zuschnitt für die erste Verlegereihe und entfernen Sie die Falze, die zur Wand zeigen.
- Trockenestrichplatten verlegen: Starten Sie in einer Raumecke und legen Sie die ersten Platten aus. Vermeiden Sie das Betreten der Ausgleichsschüttung, um keine Vertiefungen zu verursachen. Die Platten sollten mit einem Versatz von mindestens 20 cm verlegt werden.
- Platten verkleben und verschrauben: Tragen Sie Estrichkleber auf den Stufenfalz der Platten auf. Verschrauben Sie die Platten im Abstand von etwa 20 cm für zusätzliche Stabilität.
- Randdämmstreifen kürzen: Schneiden Sie die überstehenden Randdämmstreifen bündig zur Estrichoberfläche ab.
- Bodenbelag verlegen: Nach einer Trocknungszeit von etwa 24 Stunden können Sie den gewünschten Bodenbelag auf dem Trockenestrich verlegen.
Trockenestrich schwimmend verlegen
Die schwimmende Verlegung von Trockenestrich verbessert die Trittschalldämmung und minimiert strukturelle Belastungen durch Feuchtigkeit und Temperaturwechsel. Hierbei werden die Estrichelemente auf eine Dämmschicht aus beispielsweise Mineralwolle oder Holzfaserdämmplatten gelegt, ohne direkte Verbindung zum Boden oder zu den Wänden.
Schritte zur schwimmenden Verlegung
- Dämmschicht vorbereiten: Legen Sie die gewünschte Dämmschicht wie Mineralwolle oder Holzfaserdämmplatten gleichmäßig auf dem Untergrund aus.
- Estrichplatten zuschneiden: Schneiden Sie die Trockenestrichplatten passgenau zu und achten Sie darauf, dass sie in einem schleppenden Verband mit Fugenversatz von mindestens 20 cm verlegt werden.
- Platten verlegen und verbinden: Beginnen Sie in einer hinteren Raumecke. Verlegen Sie die Platten auf der Dämmschicht, ohne die Schüttung zu betreten, um keine Vertiefungen zu verursachen. Verkleben und verschrauben Sie die Platten für eine stabile Verbindung.
- Randdämmstreifen anbringen: Befestigen Sie Randdämmstreifen entlang der Wände zur Optimierung der Trittschalldämmung. Schneiden Sie die Streifen nach Abschluss des Verlegens bündig zur Estrichoberfläche ab.
Durch die schwimmende Verlegung schaffen Sie eine solide und geräuschreduzierte Grundlage für den gewünschten Bodenbelag und beugen gleichzeitig strukturellen Problemen vor.