Vorbereitung des Untergrunds
Um den Untergrund für die Trockenestrich-Verlegung optimal vorzubereiten, beginnen Sie mit der gründlichen Reinigung. Entfernen Sie alle alten Beläge, Schmutz und Staub. Achten Sie darauf, dass der Untergrund trocken und frei von Fett und Ölen ist. Stabilisieren Sie losen Boden, indem Sie beispielsweise wackelige Dielen festschrauben.
Eventuell müssen Risse und Löcher verspachtelt werden, um eine möglichst gleichmäßige Basis zu schaffen. Füllen Sie tiefere Bereiche auf und entfernen Sie unebene Stellen. Ein tragfähiger und möglichst ebener Untergrund ist entscheidend für die Langlebigkeit des Trockenestrichs.
Überprüfen Sie abschließend die Feuchtigkeit des Untergrunds. Falls erforderlich, führen Sie Abdichtungsmaßnahmen durch, um eine dauerhafte Trockenheit sicherzustellen. Nur ein gründlich vorbereiteter Untergrund ermöglicht eine erfolgreiche Verlegung von Trockenestrich.
Methoden zum Ausgleich von Unebenheiten
Ein ebener Untergrund ist essenziell für die Verlegung von Trockenestrich. Je nach Ausmaß der Unebenheiten stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung:
- Selbstnivellierende Nivelliermassen: Diese Methode ist ideal bei kleineren Unebenheiten bis etwa 20 mm. Die Masse wird gleichmäßig aufgetragen und verläuft selbstständig zu einer ebenen Fläche. Bevor Sie diese Masse aufbringen, müssen alle Beschädigungen und Fehlstellen im Untergrund mit Spachtelmasse ausgeglichen werden.
- Ausgleichsschüttungen: Geeignet für mittlere Unebenheiten zwischen 10 und 60 mm. Die Schüttung besteht meist aus trockenen, losen Granulaten, die auf den Untergrund aufgebracht werden. Sie bildet durch ihre Körnungsstruktur eine gleichmäßig ebene und druckfeste Schicht. Bei Holzbalkendecken ist zusätzlich ein Rieselschutz erforderlich, um das Durchrieseln des Materials zu vermeiden.
- Gebundene Schüttungen: Perfekt für größere Niveauunterschiede von 40 bis 2000 mm. Diese Schüttungen werden mit Wasser angemischt und danach aufgetragen. Sie verfestigen sich zu einer festen und belastbaren Masse. Der Untergrund muss vor dem Auftragen mit Tiefengrund behandelt werden. Ein Rieselschutz oder eine Dampfsperre ist hier nicht notwendig, da gebundene Schüttungen keine losen Partikel enthalten.
Durch die Wahl der passenden Methode schaffen Sie eine optimale Basis für die Verlegung von Trockenestrich, unabhängig vom Grad der Unebenheiten Ihres Untergrunds.
Dampfsperre und Randdämmstreifen
Bevor Sie mit der Verlegung des Trockenestrichs beginnen, müssen Sie eine Dampfsperre auf dem vorbereiteten Untergrund anbringen. Diese Sperre ist entscheidend, um aufsteigende Feuchtigkeit zu verhindern, besonders bei Holzbalkendecken. Verlegen Sie die Dampfsperre sorgfältig und achten Sie auf das Abdichten aller Überlappungen mit speziellem Kleber und Klebeband. Vermeiden Sie Löcher oder Risse und dichten Sie diese gegebenenfalls ab.
Entlang der Wände sollten Sie Randdämmstreifen anbringen. Diese sind essenziell, um Schallbrücken zu verhindern und den Estrich von der Wand zu entkoppeln. Dabei ist es wichtig, dass diese Streifen etwas über die spätere Estrichhöhe hinaus ragen. Die Randdämmstreifen können selbstklebend sein und sind einfach zu montieren. Achten Sie darauf, dass die Dampfsperre leicht über die Randdämmstreifen hinausragt, um einen lückenlosen Feuchtigkeitsschutz zu gewährleisten.
Verlegung der Schüttung
Nachdem die vorbereitenden Maßnahmen abgeschlossen sind, können Sie mit der Verlegung der Ausgleichsschüttung beginnen. Diese sorgt für eine ebenmäßige Basis für die Trockenestrichplatten und gleicht Höhenunterschiede im Untergrund aus. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Schritte zur korrekten Durchführung der Verlegung der Schüttung:
- Parzellenbildung: Unterteilen Sie die Bodenfläche in längliche Parzellen durch das Aufschütten paralleler Dammbahnen im Abstand von etwa 1,5 Metern.
- Ausrichtung der Metallschienen: Richten Sie in jeder Parzelle eine Metallschiene waagerecht aus und bringen Sie sie auf die gewünschte Rohbodenhöhe. Verwenden Sie dabei eine Wasserwaage zur genauen Positionierung.
- Schüttung einbringen: Füllen Sie die einzelnen Parzellen bis zum oberen Rand der Metallschienen mit der Ausgleichsschüttung auf. Die Schichtdicke sollte mindestens 1 cm betragen. Eine dickere Schicht erhöht die Dämmleistung und gleicht größere Unebenheiten aus.
- Glätten der Schüttung: Glätten Sie die Schüttfläche vorsichtig mit einer Abziehlatte. Achten Sie darauf, dass die gesamte Fläche eben wird. Kontrollieren Sie dies wiederholt mit der Wasserwaage, um sicherzustellen, dass keine neuen Unebenheiten entstehen.
- Erstellung von Trittinseln: Falls Sie bereits geglättete Bereiche nochmals betreten müssen, legen Sie OSB-Platten oder andere geeignete Materialien als Trittinseln aus. Auf diese Weise verhindern Sie das erneute Aufwirbeln des Materials. Entfernen Sie die Trittinseln nach der Nutzung und glätten Sie die Bereiche erneut.
Beachten Sie, dass gebundene Schüttungen nach der Anrührung mit Wasser Zeit zum Aushärten benötigen, bevor sie belastet werden können. Folgen Sie hierbei unbedingt den Empfehlungen des Herstellers zur Trocknungszeit. Beginnen Sie an der dem Eingang entgegengesetzten Seite, um erneutes Betreten der fertigen Fläche zu vermeiden.
Verlegung der Trockenestrichplatten
Beginnen Sie die Verlegung der Trockenestrichplatten in einer Raumecke, vorzugsweise in der Ecke, die der Tür gegenüberliegt. Schneiden Sie zunächst den Stufenfalz der ersten Platte an der Wandseite ab, um einen sauberen Randabschluss zu gewährleisten. Dies gelingt am besten mit einer Handkreissäge.
Sobald die erste Platte positioniert ist, tragen Sie einen doppelten Strang Kleber auf den Stufenfalz der bereits liegenden Platte auf. Setzen Sie die nächste Platte bündig an und verkleben Sie die beiden Platten miteinander. Verschrauben Sie die verlegten Platten anschließend sofort mit Schnellbauschrauben im Abstand von ca. 20 cm. Dies verhindert, dass der Kleber die Platten anhebt.
Achten Sie darauf, dass der Versatz zwischen den Plattenstößen mindestens 20 cm beträgt. Die letzte Platte einer Reihe sollte eine Mindestlänge von 30 cm haben, um Stabilität zu gewährleisten. Wenn Anpassungen an schwierigeren Stellen wie Rohrleitungen notwendig sind, übertragen Sie die genauen Maße der Aussparungen auf die Platten und schneiden Sie diese präzise mit einer Stichsäge zu.
Arbeiten Sie sich auf diese Weise Reihe für Reihe durch den Raum, bis die gesamte Fläche belegt ist. Nach der Verlegung lassen Sie den Kleber gemäß den Herstellerangaben komplett trocknen, bevor Sie die Fläche weiter bearbeiten.
Abschlussarbeiten
Nachdem alle Trockenestrichplatten verlegt und miteinander verklebt sowie verschraubt sind, muss der Kleber vollständig aushärten. Dies dauert in der Regel 24 Stunden. Danach sollten Sie die überstehenden Reste des Klebers sowie den Randdämmstreifen bündig zur Estrichfläche abschneiden.
Falls Sie planen, einen weiteren Bodenbelag wie Fliesen, Parkett oder Laminat zu verlegen, ist es sinnvoll, den Randdämmstreifen erst nach der Verlegung des Oberbelags zu kürzen. Dies verhindert die Übertragung von Schallbrücken auf die Wand.
Falls erforderlich, verspachteln Sie Fugen und Befestigungspunkte, um eine ebene Oberfläche zu erzielen. Dies ist besonders bei der Vorbereitung für empfindlichere Bodenbeläge wichtig. So können Sie sicherstellen, dass die Verlegung des Trockenestrichs auch langfristig eine stabile und tragfähige Basis bietet.