Wozu ein unterirdisches Gewächshaus?
Eine der zentralen Zwecke eines Gewächshauses ist es, Kulturpflanzen rund ums Jahr eine lichtreiche, aber dabei vor Wind, Wetter und Kälte geschützte Umgebung zu verschaffen. Als Gärtner profitiert man so von erweiterten Ertrags- und Experimentiermöglichkeiten.
Damit die Gewächshauspflanzen möglichst viel Licht abbekommen, stellt man ein Gewächshaus normalerweise an einen möglichst exponierten Ort ohne umstehende Bäume oder andere Gebäude. Unter bestimmten Umständen kann es aber auch sinnvoll sein, ein Gewächshaus in den Erdboden einzugraben – zumindest teilweise. Solche sogenannten Erd-Gewächshäuser sind schon im 19. Jahrhundert in Hamburg oder den hannoverschen Herrenhäuser Gärten errichtet worden – mit Erfolg. Denn die halb oder zu etwa einem Drittel in der Erde versenkten Gewächshäuser bringen durchaus Vorteile mit sich:
- sie dämpfen extreme Temperaturschwankungen
- sie sind weniger präsent
- sturmsicherer
Diese Liste an Vorzügen ist zwar sehr überschaubar, aber nicht unerheblich. Denn vor allem die Temperaturdämpfung fällt doch ordentlich ins Gewicht, wenn man bedenkt, was Betreiber normaler, oberirdischer Gewächshäuser doch für Mühe haben, die Innentemperatur im Winter mild und im Sommer kühl zu halten.
Mit einer bis zur halben Wandhöhe hochreichenden Packung Erdreich um das Gewächshausgebäude herum hat man diesbezüglich weitaus weniger Sorgen und dadurch auch weniger laufende Energiekosten – vor allem natürlich sofern man das Gewächshaus ganzjährig und auf relativ warmer Temperatur betreiben möchte – etwa für Tropenpflanzen, die sowieso auch kein direktes Sonnenlicht mögen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass sich die Erdversenkung nicht lohnt, wenn man sowieso nur in der üblichen Pflanzsaison von Frühjahr bis Herbst einen geschützten Ort für seine Pflanzenkulturen möchte.
Dass ein erdversenktes Gewächshaus etwas diskreter in der Landschaft steht, mag vor allem in enger besiedelten Wohn- oder Kleingartengebieten nützlich sein. Wie wir alle wissen, können ein paar Zentimeter Höhe zu viel bei baulichen Errichtungen in Deutschland schon für nachbarschaftlichen Ärger sorgen. Dass ein halb in der Erde sitzendes Gewächshaus auch weniger angreifbar von den immer häufigeren Stürmen ist, versteht sich von selbst.
Mehr Bauinvestition einkalkulieren
Wenn Ihre Pflanzpläne passen, Sie also einen Hang zu tropischen und subtropischen Gewächsen mit Vorliebe für warme Temperaturen, nicht zu viel Zugluft und diffuses Licht haben, ist die Versenkung Ihres Gewächshauses in der Erde durchaus eine Überlegung wert. Bedenken Sie aber, dass der Bau durch die anfallenden Erdarbeiten deutlich aufwändiger ist als der eines freistehenden Gewächshauses.