Eisen oder Stahl?
Bei Eisen handelt es sich um das reine Metall Eisen. Im Unterschied dazu ist Stahl eine Legierung aus Metallen, in der sich in der Hauptsache Eisen befindet. Während zum Beispiel Gusseisen sich nach der Aushärtung nicht mehr verformen lässt, kann Stahl je nach Mischungsverhältnis der Legierung weiter bearbeitet und geformt werden.
Häufig wird der Stahl nach dem Kohlenstoffgehalt in der Legierung definiert. Beispielsweise wird der Kohlenstoffgehalt in der DIN EN 10020:2000-07 mit weniger als 2,06 Prozent festgesetzt. Lediglich einige Arten von Chromstählen dürfen einen höheren Prozentsatz an Kohlenstoff enthalten.
Herstellung von Eisen
Roheisen wird im Hochofen verflüssigt. Dabei wird durch Kohlenstoff der Sauerstoff entzogen. Ein Nebenprodukt ist Schlacke, die abgeleitet werden muss. Dieses flüssige Eisen hat einen hohen Kohlenstoffgehalt, der in etwa bei 4,7 Prozent liegt. Das Roheisen kann allerdings nicht geformt werden, da es durch den hohen Kohlenstoffgehalt sehr brüchig ist. Die führt zum Beispiel beim Gusseisen zu den verschiedenen Problemen beim Schneiden und Schweißen.
Frischen – Sauerstoff zugeben
Das Aufblasen des Roheisens mit Sauerstoff wird auch Frischen genannt. Dadurch wird der spätere Stahl verformbar. Bei dieser Maßnahme wird der Kohlenstoff im Eisen verbrannt und der Wert sinkt auf den oben erwähnten Wert.
Stahl ist nicht gleich Stahl
Im europäischen Stahlregister sind derzeit bereits über 2.500 Sorten Stahl eingetragen. Das liegt an den unterschiedlichen Legierungen und deren Mischungsverhältnissen. Teilweise hängt die Art des Stahls aber auch von der weiteren Verarbeitung ab. So hat das Walzen und Schmieden auf die Beschaffenheit einen großen Einfluss.
- über 2.500 Sorten im europäischen Stahlregister
- Produktion 1,6 Milliarden Tonnen Stahl pro Jahr weltweit
- Stahl meistverwendeter Werkstoff aus Metall
- Stahl bekannt seit 3.500 Jahren
Moderner Stahl
Mit dem einfachen Stahl, der vor 3.500 Jahren von den Hethitern für Waffen genutzt wurde, hat der moderne Stahl außer dem Eisen in der Legierung allein durch den Sauerstoffanteil wirklich kaum noch etwas gemeinsam. Inzwischen werden der jeweiligen Stahlsorte ganz bestimmte Eigenschaften sozusagen eingebaut. Dazu werden andere Metalle in die Legierung gemischt und häufig auch das Herstellungsverfahren verändert.
- Verformbarkeit
- Schweißneigung
- Korrosionsverhalten
- Festigkeit