Das Prinzip der Vorwand-Badewanne
Um eine Badewanne im Zuge einer Badrenovierung an die Wasserleitungen anschließen zu können, brauchen Sie heutzutage nicht mehr die Wände aufzustemmen. Dank sogenannter Vorwandelemente lassen sich die Anschlussleitungen vor der Wand verlegen, was einem viel Arbeit, Lärm und Dreck erspart.
Das Vorwandelement ist ein Metallgerüst, in das die Anschlussleitungen für Kalt- und Warmwasser sowie für das Abwasser implementiert werden. Durch das „Mitnehmen“ der Anschlussleitungen im mobilen Vorwandelement ergibt sich auch mehr Positionierfreiheit für die Badewanne – Sie können sie an die Wand direkt bei den bestehenden Anschlüssen setzen oder auch ganz mondän in die Raummitte.
Das am Ende verkleidete Vorwandelement mit den Anschlussleitungen steht letztlich zwar gewissermaßen im Raum. Seine Oberfläche lässt sich aber gut als Ablage für Shampooflaschen, Pflanzen oder Deko ausnutzen. Vorwand-Elemente für eine Dusche sind allerdings meist raumhoch ausgeführt, um sie mit einer Kabinen-Trennwand kombinieren zu können.
Um eine Badewanne mit Vorwandelement zu installieren, sind folgende Arbeitsschritte nötig:
1. Genaues Ausmessen der Raumsituation im Bad.
2. Montage des Vorwand-Gerüsts
3. Installation der Anschlussleitungen
4. Beplanken des Vorwandelements
Vorbereitung
Das Vorwand-Element muss genau zu den gegebenen Umständen passen. Je genauer Sie planen, desto geringer ist das Risiko, dass das Vorwandelement wegen etwaiger nicht berücksichtigter Hindernisse (z.B. Thermostat an der Wand) nicht passt oder weitere Sanitärelemente nicht mehr in die Planung passen.
Die Anschlüsse für Kalt-, Warm- und Abwasser sollten fertig installiert und Wände und Boden eben sein.
Montage des Vorwand-Gerüsts
Das Vorwandelement wird mithilfe von Boden- und Wandschienen befestigt. Wie sie zu platzieren sind, hängt von der Größe des Elements und der Rohre ab. Halten Sie sich hierbei auch an die Herstellerangaben. Gegebenenfalls müssen die Schienen noch mit einer Metallsäge auf die passende Länge gebracht werden. Für die spätere, seitliche Befestigung der Verkleidung verschrauben Sie Wandwinkel. Dann wird das Vorwandelement eingehängt und verschraubt.
Installation der Anschlussleitungen
Von den Leitungen wird zuerst das Abwasserrohr in das Vorwandmodul eingebracht. Für die Befestigung am Boden nutzen Sie am besten schalldämmende Schellen und ziehen die Rohre darin fest. Achten Sie beim Zusammenstecken einzelner Rohrabschnitte auf eine großzügige Überlappung, um genug Spielraum für Dehnung zu gewährleisten. Das Gefälle muss mindestens zwei Zentimeter pro Meter betragen.
Damit auch die anderen Sanitärelemente im Bad an die Kalt-, Warm- und Abwasserleitung angeschlossen werden können, muss beim ersten Vorwandelement ein Verteiler integriert werden. Diesen schließen Sie über ein am Gewinde abgedichtetes Winkelstück an den Zulauf an und schließen über Adapter die Kunststoffrohre zu den anderen Sanitäreinrichtungen an. Sind alle Leitungen korrekt angeschlossen, werden die Zwischenräume im Vorwandmodul mit feuchtraumgeeignetem, nicht brennbarem Dämmstoff ausgefüllt.
Beplanken
Verkleidet wird das Vorwandmodul zum Schluss nach Trockenbau-Manier mit Gipskartonplatten. Diese können Sie direkt auf das Ständerwerk aufschrauben und die Fugen mit Feuchtraumspachtel verschließen.