Dimensionen, Formen und Nutzungsarten
Ein Wandregal erfüllt unterschiedliche Aufgaben und sollte dementsprechend geplant werden. Die Anzahl und Höhen der Fächer hängen vom Einstellgut ab. Generell sind zwei Konstruktionsformen im Vorhinein festzulegen:
- Starre Bodenaufteilung ohne Veränderungsmöglichkeit
- Flexible Bodenhalterungen zum einfachen Umstecken
Weitere Planungsaspekte sind:
- Tiefe der Einstellräume, gegebenenfalls auch einzeln abweichend
- Höhe des Wandregals (Erreichbarkeit, Decke, Raumausnutzung)
- Einstellgut (Bücher, Sammlungen, Schmuckartikel, Wohnaccessoires, technische Geräte)
- Material des Stützgerüsts und der Böden
- Integrierte Zusatzelemente (Tafel, Pinnwand, Wanduhr
- Komplett offenes Regal oder teilweise oder vollständige Verblendungen (Türfächer, Vorhänge)
- Zusammenhängende Konstruktion oder „gestapelte“ Einzelelemente (Holzkisten)
Konstruktionen aus Holz- und Mehrzweckplatten
Ein kompaktes Wandregal in Form einer b nutzt die Wandfläche optimal aus. Klassisch sind senkrechte Trennbretter, zwischen die Böden lose oder fest montiert werden. Für beide Bauteile sind Holz- und Mehrzweckplatten wie OSB oder MDF geeignet. Eine Befestigung nicht nur an der Wand, sondern auf dem Boden und an der Decke verleiht dem Regal zusätzliche Stabilität.
Die waagerechten Regalböden können symmetrisch und in der Höhe gleichmäßig oder versetzt verteilt werden. Eine feste Verschraubung ist mit Metallwinkeln, Holzklötzen oder Stiftschrauben möglich. Als flexible Alternative können Bohrungen in den senkrechten Trenn- und Rahmenbrettern einsteckbare Haltestifte aufnehmen.
Neben einer zusammenhängenden Konstruktion ist ein Stapeln von Einzelelementen, die Kisten gleichen, möglich. Miteinander verschraubt erhalten sie die notwendige Stabilität. Die Kasten- und Kistengrößen bestimmen den Stauraum in Breite, Höhe und Tiefe.
Metallgerüst und Halterungen mit Holz- und Mehrzweckplatten
Statt senkrechte Rahmen- und Trennbretter in der Grundkonstruktion einzusetzen, sind aus Metall bestehende Haltegerüste und Winkel einsetzbar. Folgende Varianten lassen sich umsetzen:
- Einzelne Regalböden werden mit Metallwinkeln an der Wand befestigt
- Metallgestelle ersetzen Rahmen- und Trennbretter als Bodenhalterungen
- Runde oder eckige Metallstützen oder Eckprofile bilden ein Eckgerüst
Frei gestapelte Vorbauten aus Beton und Stein
Holz, Mehrzweckplatten und Metall müssen in den meisten Fällen sicher an mehreren Punkten an der Wand befestigt werden, um ein Umkippen auszuschließen. Bei halbhohen Wandregalen und mit schweren Werkstoffen ist das freie Aufstellen vor einer Wand möglich. Beliebte und dekorative Varianten sind:
- Aufeinandergestapelte Beton- oder Gipssteine, zwischen die Bodenbretter gelegt werden
- Natursteinblöcke, die wie Betonblöcke gesetzt werden
- Gestapelte Backsteine als Rahmen- und Trägerelemente
- Gestapelte alte Bücher als Rahmen- und Trägerelemente
- Gestapelte U-Steine oder Pflanzringe aus Beton (Elemente aus dem Gartenbau)
Kombinierte Nutzungs- und Stauelemente
Bei der Entscheidung für die Konstruktionsart und die Werkstoffe sind die beabsichtigte Nutzung und die Beschaffenheit der Exponate im Regal zu beachten. In einem reinen Bücherregal muss die Gewichtsbelastung und mögliche Spannweite aller Fächer berücksichtigt werden. Große und kleine Bücher brauchen unterschiedliche Bodenhöhen und Tiefen. Wenn thematische Ordnungen geplant sind, sollte eine flexibel anpassbare Variante gewählt werden.
Wenn das Wandregal unterschiedlichen Exponaten und Gegenständen Raum und Ablagefläche bieten soll, sind spezifische Besonderheiten zu beachten.
- Für ein Regal mit integrierter TV-Wand und/oder dem Einstellen elektrischer Geräte und Lampenbefestigung muss die Lüftung ausreichen
- Kabelzuleitungen lassen sich durch vorbereitete Durchführungslöcher in Rahmen- und Trennelementen versteckt führen
- Wenn gleichgroßes Einstellgut (Bücher, CDs, DVDs, Zeitschriften) Platz finden soll, muss ein „Zugriffsspalt“ oberhalb vorhanden sein, um die Exponate greifen zu können
Verkleidungen und Teilverkleidungen
Ein offenes Wandregal ist immer auch ein Staubfänger. Viele kleine Schmuckaccessoires und Miniatursammlungen werden schnell zu pflegeaufwendigen Schmutzfängern. Im Wandregal lassen sich durch Verkleidungen geschlossene und vor Staub geschützte Elemente integrieren. Möglich sind:
- Klapptüren aus Glas, Holz und Mehrzweckplatten
- Lamellenrollos aus Bambus, Bast und Blech
- In einzelne Fächer eingesetzte Acrylglasscheiben
- Vorhänge aus teiltransparenten oder durchsichtigen Materialien (zugeschnittener transparenter Duschvorhang)
- Freie Aufstellwände im Stil von japanischen Trennwänden und Paravents in einzelnen Regalfächern
Besondere Konstruktionsformen
Beim Wandregal selber bauen liegt der kreative Reiz auch in der Möglichkeit, außergewöhnliche Optiken umzusetzen und individuelle Nutzungsarten zu ermöglichen. Ein Wandregal kann das Grundgerüst einer Wohnwand bilden, die je nach Platzangebot beliebig ergänzt werden kann. Eine vorstehende Holzplatte als Einzelboden kann als Arbeitsplatz mitten im Regal dienen.
Regalböden vor einer Wand lassen sich durch Ketten und Seile befestigen. Europaletten können mit ihrer Rückseite und leichten Modifizierungen ein praktisches Grundgerüst bilden.