Warum läuft das Warmwasser so langsam?
Um der Ursache für eine zu kärgliche und langsame Warmwasserausgabe auf den Grund zu gehen, sollten Sie zunächst folgendes prüfen:
- Problem an nur einer Armatur oder an allen Zapfstellen im Haus?
- Kaltwasserdruck normal?
Ob nur an einer oder an allen Zapfstellen im Haus der Warmwasserdruck zu niedrig ist, gibt Aufschluss über die Lokalität des Problems. Ist der Warmwasserstrahl nur am Badezimmerwaschbecken zu niedrig, kann es an der Armatur oder dem (falls vorhanden) dezentralen Warmwasserbereiter (z.B. Boiler oder Durchlauferhitzer)liegen. Mangelt es an allen Warmwasser-Zapfstellen im Haus an Druck, wird das Problem an der zentralen Trinkwassererwärmungsanlage zu verorten sein.
Wichtig für die Diagnose ist auch, dass wirklich nur das Warmwasser zu langsam läuft und das Kaltwasser einen normalen Druck aufweist. Ansonsten könnte auch an der zentralen Trinkwasserzuleitung zum Haus etwas defekt sein.
Ist eindeutig nur das Warmwasser betroffen, sind folgende Gründe denkbar:
Bei zentraler Trinkwassererwärmung:
- Leitungsschaden
- Rückschlagventil am Warmwasserspeicher defekt
- Speicherausgang verkalkt
Leitungsschaden
Ein Leitungsschaden wäre freilich das ärgerlichste Szenario, denn es würde die meiste Reparaturarbeit nach sich ziehen. Abfallender Druck kann allerdings durchaus von einem Leck in der Warmwasserleitung hervorgerufen werden. Ein Hinweis darauf liefern feuchte Stellen in der Wand oder tropfende Stellen an freiliegenden Leitungsabschnitten.
Rückschlagventil am Warmwasserspeicher defekt
Häufig ist das Rückschlagventil, das bei zentralen Warmwasserspeichern in der Kaltwasserzuleitung sitzt, Grund für einen abfallenden Warmwasserdruck. Das Bauteil, das dem Rückfluss des erwärmten Wassers in die Kaltwasserleitung verhindert, verkalkt mit der Zeit. Mit etwas Erfahrung können Sie es durchaus selbst austauschen oder reinigen.
Speicherausgang verkalkt
Der Warmwasserausgang von Warmwasserspeichern verkalkt wegen der hier besonders hohen Temperaturen besonders leicht. Wenn es dem Warmwasser nicht nur an Druck, sondern auch an ausreichend warmer Temperatur mangelt, könnte hier eine Entkalkung anstehen.
Bei dezentraler Trinkwassererwärmung:
- Durchlauferhitzer zu leistungsschwach
- Armatur verkalkt
Durchlauferhitzer zu leistungsschwach
Sofern das Problem nur an einer Armatur auftritt und diese mit einem Durchlauferhitzer Warmwasser ausgibt, könnte dieser einfach zu leistungsschwach sein. Für eine Küchenspüle sollte der lokale Warmwasserbereiter schon eine Leistung von mindestens 20 kW haben, um bei voll aufgedrehtem Warmwasserhahn mit dem Heizen hinterherkommen zu können.
Armatur verkalkt
Wenn nur eine Armatur im Haus zu wenig Warmwasser ausgibt, kann sie auch verkalkt sein. Schauen Sie nach dem Perlator (der Mischdüse) und entkalken ihn bei stärkeren Kalkverkrustungen. Wenn zusätzlich zum mangelnden Warmwasserdruck auch die Temperaturregulation Probleme zeigt, könnte auch die Entkalkung oder der Austausch der Kartusche nötig sein.