Wasserfester Leim zum Selber-machen
Die klassischen Leime, die der Mensch im Laufe seiner Zivilisationsgeschichte entwickelt hat, basieren vor allem auf folgenden, klebenden Stoffen:
- Glutin
- Kasein
- Dextrin
- Harze
In Zeiten von DYS ist die Beschäftigung mit derartigen Grundstoffen wieder mehr ins Bewusstsein vieler Eigenständigkeitsbewusster gerückt. Und auch für alle, die ihren Leim für bestimmte Zwecke selber machen wollen, ist es nötig, sie zu kennen.
Denn wenn der selbst hergestellte Klebstoff nicht einfach nur kleben, sondern auch wasserfest sein soll, sind manche bewährten DYS-Methoden nicht geeignet. Vor allem die üblichen Leimarten auf Glutin- (Tiereiweiß) und Dextrinbasis fallen beim Anspruch auf Wasserfestigkeit durch die Maschen.
Wirklich resistent gegen Nässe sind aber Kasein- und Echtharzkleber, die Sie ziemlich einfach selber machen können:
1. Kaseinleim
Kaseinleim besteht aus Kasein und Löschkalk. Kasein ist Milcheiweiß. In Kuhmilch ist es zu etwa 2,6% enthalten. Um relativ reines Kasein zu gewinnen, können Sie es entweder aus Kuhmilch herauslösen oder Magerquark verwenden, aus dem in der Regel schon die meisten unerwünschten Stoffe (Wasser und Lab) nicht mehr enthalten sind. Zum Lösen von Kasein aus Milch erhitzen Sie diese unter Zugabe von etwas Essig, schöpfen das sich dadurch absetzende Kasein ab und reinigen es durch Spülung mit Wasser (und Isopropanol) in einem Filter. Mit Löschkalk oder Backpulter vermischt ergibt sich ein haltbarer und wasserfester Leim.
2. Echtharzkleber
Harz klebt – wer schon einmal mit frisch geschlagenem Holz gearbeitet hat, weiß nur allzu gut, wie hartnäckig es an den Fingern haften bleibt. Es eignet sich deshalb auch hervorragend als Klebstoff – vor allem als wasserfester. Um Echtharz gebrauchstüchtig zu machen, gehen Sie mit Messer und Schraubglas bewaffnet auf die Suche – vor allem Pflaumen- oder Nadelbäume harzen versärkt und bieten getrocknete Harztropfen zum direkten Ernten.
Das gesammelte Harz können Sie am besten in Aceton, Spiritus oder Alkohol lösen. Wenn noch Verunreinigungen wie Tannennadeln im Harz enthalten sind, filtern Sie sie durch ein Sieb.