Tricks, um Holzleim schneller zu trocknen
Bei handelsüblichem Weißleim, den die meisten Heimwerker für ihre privaten Bauprojekte verwenden, gibt es grundsätzlich zwei Trocknungszeiten:
1. die Abbindezeit
2. die Endtrocknungszeit
Abbindezeit
Unter der Abbindezeit versteht man die Zeit, die der Leim für den Übergang vom flüssigen in den festen Zustand braucht. Innerhalb dieser Zeit muss das Werkstück in seiner gewünschten Zielposition fixiert werden – klassischerweise mithilfe einer Schraubzwinge. Andererseits ist die Abbindezeit auch eine Chance für letzte Positionskorrekturen.
Je nach Leimart gibt es unterschiedliche Abbindezeiten. Sie hängt im wesentlichen von der Rezeptur ab. Standardausführungen, die im Produktnamen meist den Namenszusatz ‚Classic‘ tragen, haben meist eine Abbindezeit von 15 bis 20 Minuten. Bei Expressvarianten verkürzt sie sich auf 5 bis 10 Minuten.
Beschleunigung
Die Abbindezeit lässt sich nicht wirklich beschleunigen. Jedenfalls nicht in lohnenswertem Maße. Hier hat nun mal vor allem die Kohäsionskraft, also die innere Festigkeit der Leimrezeptur das Zepter in der Hand. Eine warme, trockene Umgebung und trockenes Holz ist aber förderlich.
Endtrocknungszeit
Unter der Endtrocknungszeit versteht man die vollständige Trocknung des Leims und den Feuchtigkeitsausgleich in Verbindung mit dem Holz. Das Werkholz muss nämlich die Feuchtigkeit aus dem Leim erst in sich aufnehmen und anschließend wieder an die Umgebung abgeben. Erst dann ist die Verbindung in ihrem endgültigen Zustand. Die Endtrocknung dauert in etwa zwischen 3 und 7 Tage.
Beschleunigung
Die Endtrocknungszeit lässt sich im Gegensatz zur Abbindezeit durchaus schneller gestalten. Denn hier spielen vor allem äußere Faktoren eine Rolle, die Sie beeinflussen können. Das sind vor allem die Feuchtigkeit und Temperatur der Umgebung. Die einfache Grundregel lautet: je wärmer und trockener die Umgebung ist, desto schneller kann auch der Leim vollständig trocknen.
Es lohnt sich also, das verleimte Werkstück in einem warmen, trockenen und gut durchlüfteten Raum zu lagern. Wer einen geeigneten Platz nahe einer sanften Wärmequelle wie einem Ofen oder einer Heizung zur Verfügung hat, kann diesen zum schnelleren Trocknen nutzen. Aber Vorsicht: Das Werkstück darf nicht zu heiß werden, weil der Leim sich sonst wieder lösen kann. Herstellerseitig wird für Standard-Weißleime auch aus gesundheitlichen Vorsichtsgründen (Austritt unverträglicher Stoffe) eine Lagerungstemperatur von maximal etwa 35°C angegeben.