Warum sich Grau für Wischtechnik eignet
Grau umfasst allein schon in seiner Reinform, also als Zwischenspektrum zwischen Schwarz und Weiß, eine theoretisch unendliche Abstufungspalette. Nimmt man dann noch die Grautöne mit Frabvalenz, also Graustufen mit Farbstich dazu, hat man es mit einer noch breiteren Vielfalt zu tun.
Bei so einer riesigen „Farbfamilie“ bietet sich die Kombination von verschiedenen Tönen besonders an. Wenn die zusammengefügten Graustufen nicht zu nah zusammen und nicht zu weit auseinander liegen, können sich sehr harmonische Mischungen ergeben.
Die Wischtechnik ist prädestiniert für Farbkombinationen. Gerade strukturreiche, drückende oder walzende Methoden lassen durch mehrere aufeinander folgende Anstriche sehr attraktive Kombinationen von Grautönen zu. Dazu gehören zum Beispiel:
- Wischtechnik mit Naturschwamm
- Wischtechnik mit Handtuchwickel
- Wischtechnik mit Lederstreifen-Stempel
Aber auch die klassischen, feineren, „echten“ Wischmethoden ergeben mit Grauton-Mischungen die typisch dezente Dynamik an der Wand besonders wirkungsvoll. Die echten Wischtechnik-Methoden werden üblicherweise in folgenden Pinselstrichführungen realisiert:
- liegende 8
- gekreuzte Diagonalstriche
- weiche, mehr oder weniger lange, steigende Bögen
Wirkung von Wischtechnik in Grau
Grau muss nicht gleich langweilig und kühl heißen. Gerade durch die auflockernden, belebenden Wischtechnik-Strukturen kann aus Grau erstaunlich viel Lebendigkeit herausgeholt werden – bei bleibender zurückhaltender Eleganz.
Je nach den Gegebenheiten des Raums sind aber einige Faustregeln nicht schlecht, im Hinterkopf zu behalten:
- vor allem bei kleineren/niedrigen Räumen: obere Wandbereiche heller als untere
- keine Grautöne mit unterschiedlichen Farbstichen kombinieren
- sehr harmonisch: Farbstich-Grau mit Reinfarbe des Stichs kombinieren
Gerade wenn Sie einen kleineren Raum mit Wischtechnik in Grau gestalten wollen, sollten Sie darauf achten, ihn optisch nicht unnötig zu beengen. Dunkle Töne haben generell eine raumverkleinernde Wirkung – nutzen Sie für ein an sich schon kleines Zimmer also besser tendenziell hellere Graustufen. Wenn Ihr Zimmer eine niedrige Decke hat, können Sie mit einer geschickten Graustufenwahl einen Deckenerhöhungseffekt zaubern: indem Sie von unten nach oben von dunkleren zu helleren Grautönen oder gar zu Weiß hinarbeiten.
Um den Wandanstrich schön harmonisch hinzubekommen, sollten Sie bei der Mischung von farbstichigen Grautönen darauf achten, nicht unterschiedliche Stiche miteinander zu kombinieren. Ein gelbstichiges Grau wirkt zusammen mit einem rotstichigen Grau eher unsauber als attraktiv kontrastreich. Wohl aber können Grautöne desselben Farbstichs miteinander verbunden werden – dann sollten sie aber von der Sättigung her weit genug auseinander liegen, damit das Ganze nicht wie eine misslungene Vervielfältigung der Farbmischung wirkt.
Ein besonderer Tipp: farbstichige Graus können äußerst attraktiv durch die Kombination mit der Reinfarbe des Stichs aufgewertet werden. Beispiel: Ein lilastichiges Grau ergibt mit Lila und vielleicht einer weiteren Farbe aus der Tonfamilie wie etwa Rosa ein sehr harmonisches Bild.