Beton findet sich nahezu überall
Zement ist der wohl vielseitigste Baustoff, den wir derzeit überhaupt kennen. Im Prinzip beruht unsere gesamte Gesellschaft, so wie wir sie kennen, auf Zement. Ohne Zement gäbe es Gebäude nicht in der Form, wie wir sie heute kennen, die Infrastruktur würde ebenfalls nicht existieren. Nachfolgend die wichtigsten Anwendungsbeispiele von Zement:
- Beton
- Mörtel (Zementmörtel)
- Fliesenkleber (Zementfliesenkleber)
- Putz (Zementputze)
Das Aushärten von Zement – ein chemischer Prozess
Überall ist das Aushärten des Zements zu berücksichtigen, welches bei der chemischen Reaktion zwischen den Zementbestandteilen (Portlandklinker) und dem Anmachwasser abläuft. Bei Zement in Putzen oder in Fliesenkleber sind die damit einhergehenden Regelungen und Vorschriften nicht so streng. Wohl aber bei Beton.
Beim Aushärten wächst der Zement nadelförmig aus und härter aus. Dadurch wird die hohe Festigkeit erreicht. Allerdings ist das Aushärten des Zements kein Vorgang, der innerhalb eines kleineren und überschaubaren Zeitraums abgeschlossen wäre. Das Aushärten von Zement kann viele Jahre dauern.
Zement benötigt unter Umständen viele Jahre zum Aushärten
Ein Bauprojekt, bei dem dieser Umstand ganz gezielt berücksichtigt werden musste, was der Hoover-Staudamm. Dieser berühmte US-amerikanische Staudamm besteht nicht aus Beton, der in einem Stück gegossen worden wäre. Vielmehr mussten viele einzelne Quader gegossen werden, die dann miteinander verbunden wurden. Wäre der Staudamm in einem Stück gegossen worden, wäre er heute noch nicht ausgehärtet.
Vorgaben zum Aushärten von Zement beispielsweise in Beton
Daher wird beim Aushärten von Zement bzw. Beton auch nicht angegeben, innerhalb welchen Zeitraums er ausgehärtet wäre. Stattdessen wird ein bestimmter Zeitraum gewählt, innerhalb dem der Zement bzw. Beton eine klar definierte Mindesthärte erreicht haben muss. Das sind 28 Tage, also vier Wochen, und aus den entsprechenden DIN bzw. DIN EN geht hervor, wie weit der Zement bis dahin ausgehärtet sein muss.
Zement in anderen Anwendungen
Bei anderen Projekten ist diese hohe Genauigkeit weniger wichtig. Hier sei als Beispiel das Verfugen von Fliesen mit Fliesenmörtel genannt. Die Fugen werden eingeschlämmt. Sobald der Zement abzubinden beginnt, wird der überschüssige Fugenmörtel ausgewaschen. Zu erkennen ist das daran, dass der Zement zunächst noch nass glänzend ist, später dann erdig matt aussieht. Je nach Baustoff, der mit Zement verarbeitet wird, muss auch der Feuchtigkeitsgrad dauerhaft kontrolliert werden für ein ordnungsgemäßes Aushärten. Als Schlagwort sei hier der Schwund von Beton genannt.