Was ist beim Ausschalen von Beton zu beachten?
Beim Ausschalen von Beton muss darauf geachtet werden, dass die Außenzonen des Jungbetons so weit ausgehärtet sind, dass dabei keine Beschädigungen entstehen. Im Bauwesen müssen sogar Normen eingehalten werden, ab wann ein Betonbauteil überhaupt ausgeschalt werden darf (nach wenigen Stunden bis weit über 28 Tage).
Verschalen, Beton einbauen, ausschalen
Der Vorgang hört sich zunächst einfach an: der Beton wird gemischt. Dann folgt das Verarbeiten vom Beton, bei dem der Verbundbaustoff in die Schalung eingebaut wird. Gerade Heimwerker, die nur sehr wenig Erfahrung mit Beton haben, sind nun der Meinung, dass sie ihr Betonbauteil schon am nächsten Tag oder sogar bereits nach etlichen Stunden ausschalen können.
Die Schalung übernimmt zahlreiche Aufgaben
Damit gehen sie aber ein erhöhtes Risiko ein, dass die Qualität ihres Betonbauteils darunter leidet. Denn die Schalung hat noch wesentlich mehr Aufgaben:
- Formgebung des eingegossenen bzw. eingebauten Betons
- Einbeziehung in das Nachbehandeln des Betons
- Einbeziehung in das Verdichten des Betons
- Kraftableitung, bis der Beton ausgehärtet ist
- Schutz des jungen Betons (Frostschutz, Witterungsschutz usw.)
- Schutz gegen Frühschwund
Ausschalen und Nachbehandlung
Die Nachbehandlung des Betons ist abhängig von der Jahreszeit, also der Lufttemperatur, der relativen Luftfeuchtigkeit, aber auch der Betontemperatur. Im Winter schützt die Schalung vor zu schnellem Auskühlen. Im Sommer dagegen auch gegen direkte Sonneneinstrahlung und das Verdunsten von zuviel Anmachwasser.
Ausschalen und Verdichten
Viele Geräte zum Verdichten von beton werden an der Schalung befestigt. Demzufolge ist die Schalung quasi auch Teileträger für Geräte zum Verdichten des Betons. In diesem Zusammenhang ist auch das Bluten vom Beton von Bedeutung.
Ausschalen von Sichtbeton
Bei Sichtbeton muss zudem explizit darauf geachtet werden, dass die Außenzonen des Jungbetons schon ausgehärtet genug sind, damit beim Ausschalen keine Beschädigungen der Oberfläche entstehen können. Im Bauwesen müssen sogar Normen eingehalten werden, ab wann ein Betonbauteil überhaupt ausgeschalt werden darf. Je nach Konstruktion kann das schon nach wenigen Stunden der Fall sein (einfachste Konstruktionen), kann aber 28 Tage und deutlich mehr betragen (Spannbeton).
Individuelle Faktoren, die Einfluss nehmen
Dabei ist das Ausschalen von einigen weiterführenden Faktoren abhängig, denn insbesondere das Aushärten des Betons ist auch von äußeren Einflüssen abhängig. Dazu gehören unter anderem die folgenden Punkte:
- Witterung (Lufttemperatur, relative Luftfeuchtigkeit)
- Baumfang des Betonteils
- Betonqualität (Betonmischung, Verdichtung, Nachbehandlung)
Wie bereits angesprochen, kann die Dauer zum Ausschalen durchaus 28 Tage betragen. Diese 28 Tage stehen in direktem Bezug zum Aushärten des Betons. Jedoch vermindern tiefere Temperaturen die Hydration des Betons. Gegenüber dem Aushärten bei 20 Grad Celsius verdoppelt sich die Zeit, um auf dieselbe Druckfestigkeit zu gelangen, beim Aushärten bei 5 Grad. Folglich müsste die Schalung auch entsprechend die doppelte Zeit am Betonbauteil bleiben.
Zeitpunkt zum Ausschalen festlegen
Wollen Sie bauen oder sind Bauherr bei einem entsprechenden Projekt, gibt es verschiedene Ansätze, nach denen Ihr Betonbauer das Ausschalen vornehmen kann. Entweder richtet er sich nach der Tabelle laut den gelten DIN-Normen, er lässt einen entsprechenden Druckhärtetest durchführen oder er verfügt über die notwendigen Erfahrungen.