Wie lange ist Zement haltbar?
So unempfindlich das Steinbindemittel Zement auch erscheinen mag – unbegrenzt haltbar ist es nicht. Im Vergleich zu anderen Baustoffen wie reines Steinzeug, Styropor oder Bitumen hält sich Zement vergleichsweise kurz in seinem optimalen Anwendungszustand. Je nach Hersteller werden hierzu Angaben von 3-12 Monaten gemacht.
Was passiert mit Zement, wenn nach dem Haltbarkeitsdatum?
Die von Hersteller angegebene Haltbarkeitsdauer bezieht sich allerdings auf die erlaubte Lagerzeit und ist in erster Linie für Verkäufer relevant. Nach dieser Zeit dürfen sie den Zement nämlich nicht mehr verkaufen. Das liegt weniger daran, dass der Zement danach seine Funktion nicht mehr erfüllen würde, als dass er gesundheitsschädlich wird. Auf Dauer bilden sich in dem Gemisch aus Kalkstein, Ton, Sand, Eisenerz und Zusatzstoffen wie Puzzolan, Hüttesand, Flugasche, Gips oder Anhydrit nämlich Chromate, also Salze der Chromsäure. Chromate sind stark giftig, karziogen und wassergefährdend. Nach Ablauf der erlaubten Lagerzeit sind die erlaubten Chromatwerte überschritten, was zunächst zu allergischen Reaktionen in Form von Hautreizungen führen kann. Wegen der allergenen Eigenschaft von Chromaten sind seit 2005 nur noch Zementprodukte mit begrenzten Chromatwerten erlaubt.
Ist Zement nach Ablauf der Haltbarkeit noch nutzbar?
Wenn die vom Hersteller angegebene maximale Lagerzeit überschritten ist, kann Zement seine gesteinskörnungsbindende Funktion zwar theoretisch noch erfüllen – allerdings ist auch diese je nach Dauer der Überfälligkeit eingeschränkt, vor allem, wenn die Lagerbedingungen ungünstig waren. Ihre Gesundheit sollte Ihnen außerdem mehr wert sein als die Kosteneinsparung, die eine Verwendung alter Zementvorräte mit sich bringen würde.
Wie sehen die Lagerbedingungen für Zement aus?
Damit Zement nach der vom Hersteller angegebenen Lagerzeit noch die ursprünglichen Qualitätsanforderungen erfüllt, müssen vor allem zwei Kriterien erfüllt sein:
- Trockenheit
- moderate Umgebungstemperatur
In puncto Trockenheit machen die Hersteller meist keine konkrete Angaben. Eine durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen von um die 50% sind aber ein vertretbares Maß. Bei der Umgebungstemperatur gelten kühle Wohn-, beziehungsweise normale Kellertemperaturen von 15-20 °C als ideal. Frostgefährdet ist Zement nicht. Wichtig für die Aufrechterhaltung der Qualitätsgarantie ist auch, dass der Zement in der ungeöffneten Originalverpackung gelagert wird.