Verschiedene Zylinderschlösser
Das Zylinderschloss ist das am meisten in Deutschland verbreitete Türschloss überhaupt. Doch ist es nicht nur als „echtes“ Zylinderschloss im Einsatz.
- Zylinderschloss
- Stiftschloss
- Bohrmuldenschloss
Unterschiede zwischen den verschiedenen Zylinderschlössern
Im Innern des Zylinderschlosses kann sich auch eine Stiftfüllung befinden, dann ist es ein Stiftschloss. Das Bohrmuldenschloss wiederum ist eine besondere Ausführung von einem Stiftschloss. Anstelle eines gezackten Schlüsselbartes sieht der Schlüssel eher wie ein Schlüsselrohling mit vielen unterschiedlich großen Bohrungen aus.
Sicherheitsschlösser können nicht immer gewechselt werden
Stift- und Bohrmuldenschlösser werden dabei oft als Sicherheitsschlösser bzw. Sicherheitsschlüssel eingesetzt. In diesem Fall dürfen Sie ein Zylinderschloss (das nicht Ihnen gehört) nicht ohne Weiteres ausbauen und erneuern.
Vorbereitungsarbeiten vor dem Ausbauen eines Zylinderschlosses
Bevor Sie jedoch ein Zylinderschloss ausbauen, sollten Sie sich erst ein neues Schloss besorgt haben. Dazu werden Sie jedoch das alte Schloss bzw. dessen Abmessungen benötigen. In vielen Fällen schließen Zylinderschlösser aber sicherheitsrelevante Türen und Tore an. Sie können das Schloss nicht einfach ausbauen und mehrere Stunden offenstehen lassen.
Messen Sie erst das alte Zylinderschloss ab
Deshalb sollten Sie das alte Zylinderschloss zunächst abmessen. Dazu benötigen Sie einen passenden Messerschieber oder einen Winkel mit einer Messskala. Diese Winkel sehen herkömmlichen Winkellehren sehr ähnlich, können aber auch aus Kartonage oder Kunststoff stammen – beispielsweise als Werbegeschenk eines Schlüssel- und Schlossherstellers.
Maße am Zylinderschloss
Zunächst ermitteln Sie die Gesamtlänge des Zylinderschlosses. Öffnen Sie dazu die Türe und messen den Zylinder von der Türblattstirnseite in seiner gesamten Länge. Außerdem sehen sie (leicht unterhalb des Zylinders) eine Schraube (Senkkopfschraube) in der Stirnseite des Türblatts. Ausgehend vom Mittelpunkt dieser Schraube messen Sie nun noch das Maß bis zur Außenseite rechts und dann links des Zylinderschlosses.
Beide Zylinderhälften abmessen
Das ist wichtig, denn vom Mittelpunkt, der Gewindebohrung für diese Schraube (damit wird das Schloss fixiert) ausgehend, können beide Zylinderhälften unterschiedlich lang sein, zum Beispiel I30/A35 mm oder umgekehrt. Sie können aber auch gleich lang sein. Anschließend addieren Sie beide Maße zusammen und vergleichen Sie mit der zuvor genommenen Gesamtlänge des Zylinders.
Maße des Türbeschlags eventuell ebenfalls relevant
Es kann aber auch vorkommen, dass das Zylinderschloss nicht bündig mit dem Türbeschlag abschließt.
- Zylinderschloss kann überstehen
- Zylinderschloss kann „versenkt“ aussehen
Eventuell ist das darauf zurückzuführen, dass zuvor schon falsche Maße genommen wurden oder andere Türbeschläge montiert wurden. Ist das bei Ihrem Zylinderschloss der Fall, messen Sie die Distanz von einer Türbeschlagsaußenseite zur anderen auch noch ab. Diese Daten können Sie dann dem Fachverkäufer ergänzend zur Hand geben, damit dieser für Sie das passende Türschloss aussucht. Haben Sie nun Ihr neues Türschloss, können Sie sich auch schon daran machen, das alte Zylinderschloss auszubauen.
Schrittweise Anleitung zum Ausbau von einem Zylinderschloss
- Schlüssel zum alten Schloss
- Rostlöser oder Kriechöl
- Schraubenzieher (für die Fixierschraube)
- eventuell ein kleiner Hammer
1. Vorbereitungsarbeiten
Vorbereitungsarbeiten wären das Ausmessen und Kaufen eines neuen Zylinderschlosses (9,99€ bei Amazon*). Das sollten Sie unbedingt vor dem Ausbauen des alten Zylinderschlosses erledigt haben.
In der Zwischenzeit sollten Sie in die Schlüsselschlitze etwas Rostlöser einsprühen. Meist finden sich Zylinderschlösser nämlich an Türen und Toren zum Außenbereich. Damit sind sie der Witterung besonders stark ausgesetzt. Korrosion kann besonders bei der Fixierungsschraube für einen sehr festen Sitz im Feingewinde des Türschlosses sorgen. Das Kriechöl oder den Rostlöser sollten Sie wenigstens 24 Stunden einwirken lassen.
2. Das Ausbauen vom Zylinderschloss – die Fixierschraube
Nun kann das Zylinderschloss ausgebaut werden. Zunächst drehen Sie die Fixierschraube (an der Stirnseite des Türblattes und etwas unterhalb des Zylinders) heraus. Sollte Sie trotz der Vorbehandlung mit Rostlöser noch immer zu fest sitzen, benötigen Sie sanfte Gewalt.
Setzen Sie einen Schraubenzieher an, auf den Sie auch mit einem Hammer schlagen können (durchgehender Schaft bzw. Metallgriffende). Schlagen Sie zwei-, dreimal beherzt über den Schraubenzieher auf die Schraube, dann sollte sie sich eigentlich mühelos lösen lassen. Das Herausdrehen kann etwas Zeit in Anspruch nehmen, da es sich um ein Feingewinde handelt.
3. Das Ausbauen vom Zylinderschloss – der Mitnehmer
Nun müssen Sie den Mitnehmer richtig positionieren. Das ist ein Bauteil, das sich seitlich (auf der Längsachse des Türschlosses) drehen lässt und wie ein Schlüsselbart aussieht. Wie ein Schlüsselbart muss der Mitnehmer auch beim Zylinderschloss die Verriegelung verschließen bzw. öffnen.
Damit ein Schloss aber nur von den Besitzern, also befugten Personen, ausgebaut werden kann, muss der Mitnehmer in einer Flucht mit dem unteren Teil des Türschlosses sein. Ist der Schlüssel jedoch abgezogen, steht er schräg zur Seite heraus, das Schloss kann nicht herausgenommen werden.
Deshalb stecken Sie jetzt den Schlüssel in das alte Zylinderschloss und drehen ihn auf 11.00 Uhr bzw. 1.00 Uhr (je nachdem, ob von innen oder außen). Mit einem leichten Ruckeln sollte sich das alte Türschloss leicht herausziehen lassen. Jetzt ist das Zylinderschloss vollständig ausgebaut und Sie können ein neues Zylinderschloss einsetzen.
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