Kostenbeispiel: Bungalow bauen
Beispielsituation:
- Bungalow, individuell geplantes Massivhaus
- Wohnfläche 140 m²
- Preisniveau durchschnittlich
- Bodenplatte (kein Kellerbau)
- Grundstücksgröße 1.800 m², durchschnittlicher Grundstückspreis
- Gestaltung des Außenbereichs: durchschnittliche Kosten
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 657.000 EUR |
Nebenkosten Grundstück | 88.695 EUR |
Bodenplatte | 25.900 EUR |
Baukosten | 413.000 EUR |
Baunebenkosten | 70.210 EUR |
Einrichtung | 54.300 EUR |
Außenanlage | 30.723 EUR |
Gesamtkosten | 1.339.828 EUR |
ohne Grundstückskosten | 594.133 EUR |
Baukosten je m² Wfl. | 4.243,81 EUR pro m² |
Alle Kosten beim Bauen eines Bungalows
Bungalows zeichnen sich durch eine konsequent eingeschossige Bauweise aus, alle Wohnräume liegen dabei ebenerdig. Dadurch kann auch auf tragende Innenwände verzichtet werden, was besonders offene Raumkonzepte ermöglicht. Zudem wohnt man in einem Bungalow meist besonders gartennah.
Die reinen Baukosten liegen beim Bungalow in einem ähnlichen Bereich wie auch bei anderen Hausformen –abhängig von der individuellen Ausführung und Gestaltung können sie sich in einem Bereich zwischen 2.500 und 4.500 EUR pro m² Wohnfläche bewegen. Dabei gibt es allerdings einige Kostenunterschiede gegenüber anderen Bauformen zu beachten, auf die wir im nächsten Abschnitt detailliert eingehen.
Neben den reinen Baukosten müssen beim Hausbau noch eine ganze Reihe weiterer Kostenpositionen berücksichtigt werden – Grundstückskosten (samt Nebenkosten beim Kauf), Baunebenkosten, die Kosten für eine Bodenplatte oder einen Kellerbau, die Kosten für die Einrichtung und Ausstattung (Küchenausstattung, Sanitärobjekte) des Hauses und die Kosten für die Gestaltung des Außenbereichs. Eine detaillierte Aufstellung der einzelnen Kostenpositionen inklusive Kosten finden Sie in unserem Artikel Fertighaus: Kosten.
Kostenunterschiede zu anderen Bauformen
- höhere Kosten für Bodenplatte / Keller
- größere Dachfläche
- vergleichsweise große Grundstücksfläche nötig
- Kostenvorteile bei der Reparatur und Instandhaltung
- natürliche Barrierefreiheit
Höhere Kosten für Bodenplatte / Keller
Die Tatsache, dass beim Bungalow alle Räume auf einer Ebene liegen, hat Vor- und Nachteile. Einer der Nachteile ist, dass die Bodenplatte oder der Kellerbau größer sein müssen als bei einem mehrgeschossigen Haus (Wohnfläche = Bodenplatte bzw. Kellergröße).
Bei der Bodenplatte kann man diesen Nachteil nicht vermeiden, beim Keller kann man gegebenenfalls auf eine Teilunterkellerung setzen, um keine übermäßig hohen Kosten zu verursachen und keinen unnötig großen Keller zu bauen.
Größere Dachfläche
Das gleiche Problem wie bei der Bodenplatte stellt sich auch beim Dach: Während bei einem zweigeschossigen Gebäude die Dachfläche nur die Hälfte der Wohnfläche bedecken muss, ist bei einem Bungalow mit gleicher Wohnfläche die Dachfläche doppelt so groß.
Damit liegen auch die Kosten für das Dach (Dachstuhl und Dacheindeckung) schlicht doppelt so hoch.
Vergleichsweise große Grundstücksfläche nötig
Ein Bungalow hat im Vergleich zu einem zweigeschossigen Haus die doppelte Grundfläche – um den Bungalow auf dem Grundstück vorteilhaft unterzubringen, werden also eine entsprechend große Grundstücksfläche und ein passender Grundstücksschnitt benötigt. Kleine und verwinkelte Grundstücke verbieten sich hier von selbst.
Das kann in vielen Fällen höhere Grundstückskosten (und damit verbunden auch höhere Kaufnebenkosten) bedeuten.
Schlechteres Verhältnis zwischen Wohn- und Außenfläche
Im Vergleich zum mehrgeschossigen Gebäude ist das Verhältnis zwischen Wohnflächen und Außenflächen beim Bungalow ungünstiger. Das kann einen geringfügig höheren Kostenaufwand bei der Wärmedämmung und gegebenenfalls geringfügig höhere Energiekosten bedeuten – jedoch nicht zwangsläufig. Durch entsprechende Planung können die Nachteile häufig ausgeglichen werden, auch ohne übermäßig hohe Kosten zu verursachen.
So kann beispielsweise durch eine südseitige Ausrichtung und große Fensterflächen auch im Winter mehr Strahlungswärme aufgenommen werden, was die Heizkosten wiederum senkt. Zudem kann vor allem bei offenen Raumkonzepten die Wärme im Haus leichter zirkulieren als im stark unterteilten mehrgeschossigen Haus mit zahlreichen tragenden Innenwänden.
Kostenvorteile bei der Reparatur- und Instandhaltung
Die eingeschossige Bauweise von Bungalows sorgt umgekehrt für deutlich niedrigere Kosten wenn es um die Instandhaltung im Bereich der Fassade (und je nach Dachneigung auch im Bereich des Dachs).
Im Gegensatz zu mehrgeschossigen Häusern wird für die meisten Arbeiten in diesen Bereichen beim Bungalow kein aufwendiges Gerüst benötigt, damit fallen teure Gerüstkosten weg. Bei vielen vom Boden aus möglichen Arbeiten – beispielsweise beim Streichen der Außenfassade – ist der Arbeitsfortschritt deutlich höher, damit sinken auch die Arbeitskosten.
Dazu kommt, dass damit viele Arbeiten auch relativ problemlos in Eigenleistung erledigt werden können – was natürlich noch mehr Kosten spart.
Natürliche Barrierefreiheit
Jeder Bungalow ist auf natürliche Weise barrierefrei – ohne dass man erst Treppenlifte benötigt oder etwas teuer umbauen müsste. Es lohnt sich durchaus, das als Investition ins eigene Alter zu sehen, wenn man finanziell möglicherweise nicht mehr so gut gestellt ist, um teure Umbauten (vor-)finanzieren zu müssen.
Die Barrierefreiheit ist daneben auch für (kleinere) Kinder häufig sehr angenehm.
Wiederverkaufswert
Bungalows sind eine gesuchte Hausform und werden von vielen Käufern als „Luxushaus“ wahrgenommen, besonders bei offenen Raumkonzepten und gartennaher Bauweise. Dementsprechend liegt der Bungalow im Wiederverkaufswert häufig etwas höher als bei anderen Bauformen.
Beim Fertighaus-Bungalow, dem eine geringere Lebensdauer unterstellt wird, liegen die Wiederverkaufspreise etwas niedriger als beim individuell geplanten Massivhaus, die Wertstabilität ist hier etwas geringer.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Bungalow, individuell geplantes Massivhaus
- Wohnfläche 140 m²
- Preisniveau hoch
- Kellerbau
- Grundstücksgröße 1.800 m², hoher Grundstückspreis
- Gestaltung des Außenbereichs: aufwendig
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 1.359.000 EUR |
Nebenkosten Grundstück | 183.465 EUR |
Kellerbau | 81.200 EUR |
Baukosten | 539.000 EUR |
Baunebenkosten | 102.410 EUR |
Einrichtung | 71.300 EUR |
Außenanlage | 68.222 EUR |
Gesamtkosten | 2.404.597 EUR |
ohne Grundstückskosten | 862.132 EUR |
Baukosten je m² Wfl. | 6.158,09 EUR pro m² |
Kosten reduzieren Bungalowbau
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren und unnötige Kosten zu vermeiden, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Grundstücksgröße gering halten: Grundstückskosten sind ein wesentlicher Kostenfaktor für die Gesamtkosten, eventuell alternative Bauweise in Betracht ziehen (z. B. Winkelbungalow)
- kostengünstige Dachform wählen: z. B. Pultdach
- Teilunterkellerung in Betracht ziehen: geringere Kosten für die Unterkellerung, unnötig große Kellerfläche wird vermieden
- auf ausreichenden Wärmeschutz achten: niedrige Wärmedurchgangswerte der Außenwände, besonders auch möglichst niedrige U-Werte bei größeren Glasflächen
- auf gute Dämmung der Bodenplatte achten: begrenzt wirksam Wärmeverluste zum Erdreich hin, z. B. Thermobodenplatte („Schwedenplatte“)
FAQ
Was kostet ein Bungalow?
In unserem Beispiel fallen für den Bau des Bungalows Kosten von 4.243,81 EUR pro m² Wohnfläche (inkl. Nebenkosten, ohne Grundstückskosten) an. Die Baukosten richten sich allerdings auch beim Bungalow stark nach der individuellen Ausführung und Gestaltung, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Kostenunterschiede gibt es zu anderen Hausformen?
Bei den Baukosten und der benötigten Grundstücksgröße hat der Bungalow einige Nachteile gegenüber anderen Hausformen. Bei der Wartung und Instandhaltung bietet er dagegen wertvolle Vorteile. Auch die natürliche Barrierefreiheit und der häufig hohe Wiederverkaufswert (Massivhaus) sprechen für den Bungalow. Mehr zu den einzelnen Unterschieden können Sie in unserem Artikel nachlesen.
Wie lassen sich beim Bungalowbau Kosten sparen?
Das Grundstück sollte nur so groß wie nötig sein, gegebenenfalls kann man eine alternative Bauform (z. B. Winkelbungalow) in Betracht ziehen. Es sollte eine möglichst kostengünstige Dachform gewählt werden, die Bodenplatte sollte gut gedämmt sein. Mehr Tipps um die Gesamtkosten beim Bungalowbau zu senken, finden Sie in unserem Artikel.