Achten Sie vor dem Streichen von Gipskarton auf die Qualität
sstufe
Gipskarton ist das wohl beliebteste Material für den Innenausbau. Er ist leicht zu handhaben und lässt sich fast beliebig weiterverarbeiten. Das heißt, man kann Wände (und natürlich auch Decken) aus Gipskarton verputzen, tapezieren, fliesen und sogar streichen oder lackieren. Die Qualitätseinstufung kann unterschiedlich sein, je nachdem, ob bereits während der Bauphase festgelegt wird, wie eine Gipskartonwand oder -decke weiterverarbeitet werden soll.
Die Trockenbauelemente werden dann in verschiedenen Qualitätsstufen zwischen Q1 und Q4 vorbereitet. Für herkömmliche Abstriche auf Gipskarton muss das Finish beim Schleifen mindestens in Q3-Qualität erfolgen. Sollen sogar hochglänzende Lacke aufgetragen oder Metalltapeten tapeziert werden, ist auf jeden Fall die Qualitätsstufe Q4 erforderlich, wobei auch in Q4 gestrichene Wände erstklassig aussehen. Eine unter Q4 abgenommene Gipskartonwand ist vollflächig verspachtelt und geschliffen.
Gipskarton vor dem Anstrich immer mit einer geeigneten Tiefengrundierung behandeln.
Da die Gipskartonplatte selbst aus Gips besteht, ist dieser Baustoff auch in der verwendeten Spachtelmasse enthalten. Zusammen mit der Kartonage, die die Gipsplatte umgibt, und der verschliffenen Spachtelmasse bedeutet dies, dass eine solche Gipskartonwand oder -decke extrem saugfähig ist. Das wiederum bedeutet, dass man den Gipskarton mit geeigneten Mitteln entsprechend vorbereiten muss.
Beim Streichen von Wandfarbe direkt auf Gipskartonplatten kann es sein, dass die Platten zu viel Bindemittel von der Farbe aufnehmen. Im harmloseren Fall bedeutet dies, dass die Farbe stark an Leuchtkraft verliert. Im schlimmsten Fall kommt es kurz nach dem Streichen der Gipskartonwand zu zahlreichen Rissen in der Farbe. Die zu verwendende Grundierung sollte vorzugsweise eine Tiefengrundierung sein, die, wie der Name schon sagt, tief in den Gipskarton einzieht.
Geeignete Anstrichsysteme für Gipskartonplatten
Hinsichtlich der Verarbeitung ist der Tiefengrund nicht kompliziert. Er wird wie jede herkömmliche Farbe oder Grundierung auf den Gipskarton gestrichen. Anschließend die Grundierung gemäß den Herstellerangaben trocknen lassen. Mit Ausnahme von Silikatfarben kann fast jede Farbe zum Streichen von Gipskartonplatten verwendet werden. Am besten geeignet sind Dispersionssilikatfarben (nicht zu verwechseln mit Silikat- oder Dispersionsfarben!). Dispersionsfarbe sollte jedoch möglichst vermieden werden. Gipskarton kann man damit streichen und es wäre auch günstiger. Dispersionsfarbe ist aber nicht diffusionsoffen, es kann also kein Wasserdampfaustausch stattfinden.
Gipskarton ausschließlich oder vorzugsweise mit diffusionsoffener Farbe streichen
Explizit in Bezug auf Gipskarton ist dies ein besonders hervorzuhebender Punkt, da Gips in sehr hohem Maße feuchteregulierend wirkt, d.h. je nach aktuellem Raumklima Feuchtigkeit aufnimmt und abgibt. Damit trägt Gipskarton zu einem erstklassigen Raumklima und entsprechend zu einer erhöhten Wohnqualität bei. Allerdings nur, wenn die Gipskartonplatte tatsächlich „atmen“ kann und nicht mit einer versiegelnden Schicht, z. B. Dispersionsfarbe, überstrichen wurde. Beim Anstrich selbst sollten Probeanstriche mit verschiedenen Rollen durchgeführt werden.
Verschiedene Werkzeuge zum Streichen von Gipskartonplatten
Denn auch die spätere Oberflächenstruktur ist sehr unterschiedlich, je nachdem, ob man beispielsweise eine langhaarige Lammfellrolle oder eine Schaumstoffrolle verwendet. Wurde die Farbe bei den Profis vom Bau nicht gespritzt, kommen hier überwiegend Schaumstoffrollen zum Einsatz. Ein weiterer Unterschied zu gelernten Malern, der aber kein Problem darstellt: Wenn Sie Gipskartonplatten nicht oft streichen, müssen Sie die Platten wahrscheinlich zweimal streichen, um keine Schattierungen zu erhalten (Spachtelflächen, reine Gipskartonflächen).
Eine Grundierung auf Gipskarton hat noch weitere Vorteile: Sie verhindert das normale Austreten von Lignin. Dadurch können Vergilbungen und Schatten nicht mehr entstehen.
Das Spachteln und Schleifen von Gipskarton ist entscheidend dafür, wie gut oder schlecht der spätere Anstrich auf dem Gipskarton aussieht. Als Faustregel gilt: Alles, was man mit den Fingern an Unebenheiten ertasten kann, sieht man später auf der gestrichenen Gipskartonplatte noch deutlicher. Mit einem Halogenstrahler, den Sie direkt an die Wand stellen und an der Wand entlang leuchten, erkennen Sie Unebenheiten auch sofort an den geworfenen Schatten und können gegebenenfalls nachspachteln und abschleifen.