Kunststoff Arten
- Thermoplaste
- Elastomere
- Duroplaste
Kunststoffe können nach ihren mechanisch-thermischen Eigenschaften eingeteilt werden in Thermoplaste, Elastomere und Duroplaste.
Umformbar, das heißt damit auch biegbar, sind nur Thermoplaste, in geringerem Umfang auch eine kleine Sondergruppe von Kunststoffen, die thermoplastischen Elastomere.
Thermoplaste
Beispiele für Kunststoffe aus der Gruppe der Thermoplasten sind etwa Zelluloid, ABS, Polyamid, Polyacetat, Plexiglas oder Acrylglas, Makrolon und PVC.
Alle Thermoplaste müssen, um umformbar zu sein, zuerst in den thermoplastischen Zustand gebracht werden. Das geschieht durch Erwärmen über einen bestimmten Temperaturwert hinaus, der bei jedem Kunststoff unterschiedlich liegt.
Nach dem Erwärmen lassen sich Thermoplaste ohne großen Kraftaufwand biegen oder Abkanten (im Fall von Kunststoffplatten).
Erwärmen des Kunststoffs
Hier gibt es zwei Möglichkeiten.
Erwärmen des gesamten Werkstücks
Es kann, wenn die Werkstückgröße es zulässt, auch das gesamte Werkstück auf die Zieltemperatur gebracht werden. Bei kleineren Werkstücken kann das beispielsweise im Backofen sein, oder in einem speziellen Härterofen für Kunststoffe.
Problematisch ist hier oft nur das Einspannen oder Befestigen des Werkstücks vor dem Biegen. Die Befestigung beispielsweise im Schraubstock kann beim erwärmten Kunststoff Werkstück unerwünschte Formveränderungen im Befestigungsbereich bewirken.
Erwärmen der Biegekante
Alternativ dazu kann auch nur die Biegekante erwärmt werden. Dazu dienen Heizstäbe und Heißluftgeräte, aber auch ein gewöhnlicher Fön ist in der Lage die entsprechende Temperatur fallweise bereits zu erzeugen.
Es gibt mittlerweile auch tragbare Erwärmgeräte für Kunststoffplatten, etwa von Tempafix. Nach dem Erwärmen über eine rund 15 mm breite Heizleiste kann die Kunststoffplatte von Hand in jedem beliebigen Winkel gebogen werden.
Wichtig ist dabei, dass die Wärmequelle einen ausreichenden Abstand vom Werkstück hat. In der Regel geht man dabei von mindestens 20 bis 30 Zentimetern aus. Eine direkte Berührung von Werkstück und Wärmequelle ist unbedingt zu vermeiden.
Werkstücke mit Schichtdicken von mehr als 4 mm müssen von beiden Seiten gleichzeitig erwärmt werden. Dieser Wert ist aber von Kunstoffart zu Kunststoffart unterschiedlich.
Die Biegekante muss besonders gleichmäßig erwärmt werden, damit möglichst alle Teile des umzuformenden Bereichs die gleiche Temperatur und damit einen vergleichbaren Aggregatszustand aufweisen.
Wenn die Biegung bis zur Abkühlungstemperatur von rund 50 bis 60 °C aufrechterhalten wird, bleibt sie dann endgültig bestehen.
Biegen von Hand oder über eine Schablone (Matrize)
Um eine korrekte Biegung zu gewährleisten können auch Schablonen eingesetzt werden, über die das Werkstück dann gebogen wird. Solche Schablonen gibt es auch vorgefertigt in Zollgrößen.