Bewegungstoleranz und Diffusion
Die klassischen Dichtmittel im Bauwesen wie Acryl, Bauschaum und Gips eignen sich nicht, um einen Holzbalken abzudichten, da sie hart und starr werden. Silikon ist zwar elastisch, schließt aber wie dehnfähige Butyl-Kautschukklebebänder, Putzanschlussbänder und weiche Dichtmassen luftdicht ab. Das so eingeschlossene Holz tendiert zukünftig dazu, an dieser Stelle Kondensat zu bilden. Außerdem vertragen diese Dichtstoffe UV-Strahlen nur bedingt und müssen regelmäßig nachgebessert werden.
Diffusionsoffene Abdichtungen sind die bessere Lösung, wenn Holzbalken im Haus vorhanden sind. Ein bündig mit der Außenseite des Mauerwerks abschließende Holzbalken kann mit mineralischem Putz verputzt werden. Ist die Öffnung größer, hilft ein zusätzliches Ausmauern mit Zement und Ziegelstücken. Je freier ein Holzbalken bleibt (luftumspült), desto „gesunder“ bleibt das Holz. Das gilt auch und im Besonderen für Abdeckungen des Holzbalkens aller Art. Wenn der Holzbalken sehr passgenau eingemauert ist, können die Fugen mit Gummiband (thermoplastisches Elastomer) abgedichtet werden.
Hanf erfüllt die Anforderungen
Ein ideales diffundierendes Dichtungsmittel ist Hanf. Es wird als Dichtungshanf und als Kalfaterband angeboten. Fachgerecht verarbeitet erfüllt es auch die hohen gesetzlichen Anforderungen und Vorgaben bezüglich der Wärmedurchlässigkeit nach der Energieeinsparverordnung (EnEV). Es kann auch für den Einbau von Türzargen und Fenstern zwischen Holzbalken verwendet werden. Grundsätzlich eignet sich auch reine Holzfaser, die allerdings einen deutlich eingeschränkteren Dämmwert hat.
Konstruktiver Dichtungs- und Holzschutz
Wenn ein Balken aus dem Mauerwerk herausragt oder die Hirnholzfläche frei und offen liegt, sollte unbedingt ein Schutz vor Schlagregen montiert werden. Er hält das Holz selber und das umliegende Mauerwerk trocken. Eine verlängerte Traufe, ein kleines Vordach oder eine Vorsatzschale minimieren das Risiko nassen Holzes und eventuell nass werdendem Abdichtungsmaterial.