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Fachwerk

Fachwerk abdichten: Schutzmaßnahmen gegen Feuchtigkeit

Von Valentin Weber | 7. Dezember 2024
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Fachwerkhäuser benötigen besonderen Schutz vor Witterung. Dieser Artikel beschreibt verschiedene Abdichtungsmethoden für Ihr Fachwerk.

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Dichtungsmethoden für Ihr Fachwerk

Um Ihr Fachwerk optimal vor Feuchtigkeit und Witterungseinflüssen zu schützen, ist die Wahl der richtigen Dichtungsmethode entscheidend. Hier sind einige bewährte Methoden, um Ihr Fachwerk effektiv abzudichten:

1. Verwendung von Hanfstopfwolle

Geeignet für: Größere Ritzen und Spalten zwischen Balken und Gefach.

Vorgehensweise:

  • Entfernen Sie lockere Putzreste und säubern Sie die Fuge gründlich.
  • Stopfen Sie die Hanfstopfwolle mithilfe eines Messers oder einer Holzleiste tief in die Fuge, bis der Zwischenraum vollständig gefüllt ist.
  • Um die gefüllte Oberfläche zu glätten, tragen Sie eine Schicht Lehmputz auf. Alternativ können Sie eine Mischung aus Lehm und Leinöl nutzen, um die Fugen wetterfest zu versiegeln.

2. Anbringen von Profilleisten

Geeignet für: Fensterabdichtung, insbesondere wenn die Fenster bündig mit dem Fachwerk eingebaut sind.

Vorgehensweise:

  • Versetzen Sie die Fenster einige Zentimeter nach innen.
  • Bringen Sie an den seitlichen und oberen Kanten des Fensters Profilleisten an, die die Fuge zum Fachwerk abdecken. Diese Methode vermindert das Eindringen von Wasser, das schnell wieder verdunsten kann.

3. Anbringen von Blechverwahrungen

Geeignet für: Abdichtung oberhalb von Fenstern, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.

Vorgehensweise:

  • Befestigen Sie oberhalb des Fensters einen Blechstreifen (aus Titanzink, Kupfer oder Aluminium).
  • Das Blech sollte leicht nach unten abgewinkelt und mit einer Tropfnase versehen sein, um das Wasser kontrolliert abzuleiten.
  • Bei unterschiedlich breiten Gefachen können Sie ein zweiteiliges, überlappendes Blech mit Schiebenaht verwenden, das seitlich dicht befestigt wird.

4. Erweiterung des Dachüberstandes

Geeignet für: Giebelseiten mit unzureichendem Dachüberstand, welcher zu Wassereintritt führen kann.

Vorgehensweise:

  • Prüfen Sie, ob der Dachüberstand ausreichend ist, um das Fachwerk vor direkter Bewitterung zu schützen.
  • Eine Erweiterung des Dachüberstandes kann erwogen werden, um zusätzlichen Schutz zu bieten und das Risiko von Wasserschäden zu minimieren.

Zusätzliche Empfehlungen

  • Verwenden Sie keine Silikon-Dichtstoffe, da diese mit der Zeit rissig werden und für Fachwerk ungeeignet sind.
  • Achten Sie auf den fachkundigen Einbau von Fenstern und Fensterbänken, um Undichtigkeiten zu vermeiden.
  • Überprüfen Sie, dass die Feder der Verbretterung nach oben zeigt und die darüber liegende Abdeckung korrekt angebracht ist.
  • Ziehen Sie bei Unsicherheiten oder komplexeren Problemen eine Fachkraft wie einen Spengler oder Zimmermann hinzu.

Nutzen Sie diese Methoden und Tipps, um Ihr Fachwerk effektiv abzudichten und vor Feuchtigkeitsschäden zu schützen. Achten Sie stets darauf, sorgfältig zu arbeiten, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Zusätzliche Tipps

Um die Lebensdauer und Effizienz Ihrer Fachwerkabdichtung zu erhöhen, können Sie einige zusätzliche Maßnahmen ergreifen:

  • Regenwasser effektiv ableiten: Stellen Sie sicher, dass alle Gesimse und Kanten Ihres Fachwerks so gestaltet sind, dass Wasser schnell abfließen kann. Ein ausreichender Dachüberstand und sorgfältig geplante Abdeckungen verhindern, dass Wasser in die empfindlichen Strukturen eindringt.
  • Wahl der richtigen Materialien: Bei der Wahl der Baumaterialien sollten Sie auf diffusionsoffene und feuchtigkeitsregulierende Baustoffe wie Lehmbausteine setzen. Lehm kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, was das Raumklima verbessert und Feuchtigkeitsschäden minimiert.
  • Pflege der Fugen: Achten Sie darauf, Fugen zwischen Holz und Gefach fachkundig zu verschließen, ohne dabei dauerelastische Dichtstoffe wie Silikon zu verwenden, die spröde werden können. Hanfstopfwolle und Lehmputz sind hier bessere Alternativen.
  • Durchdachte Wärmedämmung: Eine unsachgemäße Wärmedämmung kann zu schwerwiegenden Bauschäden führen. Verwenden Sie diffusionsoffene Dämmstoffe und vermeiden Sie Materialien, die die Atmungsaktivität des Holzes einschränken. Eine fachkundige Beratung kann helfen, geeignete Maßnahmen zu finden.
  • Verwitterungsschutz an kritischen Stellen: Insbesondere bei stark beanspruchten Bereichen wie Fenstern und Türen sollten Sie zusätzliche Schutzmaßnahmen treffen. Metallbleche, die leicht nach unten geneigt und mit einer Tropfnase versehen sind, können hier sinnvoll sein.
  • Regelmäßige Wartung: Führen Sie regelmäßige Inspektionen und Wartungsarbeiten durch, um kleinere Schäden frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Mit diesen Tipps und Strategien können Sie langfristig die strukturelle Integrität und das ästhetische Erscheinungsbild Ihres Fachwerkhauses bewahren.

Artikelbild: EKH-Pictures/stock.adobe.com