Dampfbremsen in Form von Absperrfolie
Mit der Feuchtigkeit hat man es beim Hausbau immer zu tun. Wie wichtig es ist, Feuchtigkeitsschäden schon in der Planungsphase vorzubeugen, ist in den letzten Jahren immer mehr ins Bewusstsein des Bauwesens getreten – nicht zuletzt deswegen, weil nachträgliche Abdichtungen von Altbauten wegen zunehmender Schimmelprobleme immer häufiger nötig sind.
Feuchtigkeit kann auf verschiedene Weise in ein Gebäude eindringen. Im Bauwesen sind hierbei vor allem folgende Kategorien relevant:
- Bodenfeuchte
- Sickerwasser
- Spritzwasser
Unter Bodenfeuchte versteht man den Restwassergehalt, der im Erdreich auch nach Abfließen des Sickerwassers verbleibt. Sickerwasser wiederum ist Wasser, das nach Niederschlägen im Boden und an erdberührten Wänden im Gebäudesockelbereich vorbei versickert. Spritzwasser ist Wasser, das bei Niederschlag oder hochspritzendem Bodenwasser seitlich gegen die Wände spritzt.
Damit Böden, Wände und Dächer von Gebäuden vor eindringender Feuchtigkeit geschützt bleiben, sind Folien ein bewährtes Material zur Erstellung einer Dampfbremse. Genutzt werden dafür meist Folien aus Polyethylen, Polyamid oder PVC. Je nach Einsatzort und Feuchtigkeitsbelastung muss immer ein Produkt gewählt werden, dass einen passenden Wasserdampfdiffusionswiderstand aufweist.
Bei einer Stärke von 0,1 mm hat eine PE-Folie etwa eine Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl von 100.000, eine Bitumenbahn liegt bei etwa 50.000 bis 70.000. Vollständig dampfdicht ist streng genommen nur Glas und Metall.
Unterschied Dampfbremse/Dampfsperre
An diesem Punkt muss auf den Unterschied zwischen Dampfbremsen und Dampfsperren hingewiesen werden. Die meisten Feuchtigkeitsschutzfolien im Bauwesen sind als Dampfbremsen ausgelegt, also nicht vollständig wasserdampfdicht. Solche Folien werden vor allem für die Abdichtung von Dächern genutzt – denn hier ist zu verhindern, dass Restfeuchtigkeit aus Dachbalken vollkommen eingeschlossen bleibt und zu Schimmel führt.
Vollständig abdichtend sind nur Dampfsperrfolien. Sie kommen da zum Einsatz, wo eine starke, dauerhafte Feuchtigkeitsbelastung herrscht – vor allem unter Bodenplatten, unter und im äußeren Sockelbereich von Hauswänden, die rigoros vor aufsteigender Bodenfeuchte, drückendem Bodenwasser und kapillar aufsteigender Feuchtigkeit geschützt werden müssen. Die Abdichtungen gegen diese Feuchtigkeitseinwirkungen werden deshalb auch Horizontal- bzw. Vertikalsperre genannt.
Für Horizontal- und Vertikalsperren werden aufgrund des hohen Schutzbedarfs neben Kunststofffolien auch Bleche aus Aluminium eingesetzt, die vollständig dicht halten.
Feuchtigkeitssperren unter Nutz-Fußbodenbelägen
Wenn unter einem Nutzfußbelag, also dem endgültigen Belag in einem Wohnraum eine Dampfsperre verlegt werden soll bzw. muss, ist das mit der Verlegemethode in Einklang zu bringen. Eine Absperrfolie kann nur unter schwimmend verlegten Fußbodenbelägen zum Einsatz kommen. Unter vollflächig verklebten Belägen geht das dagegen nicht.
Wichtig ist auch das Kapitel Fußbodenheizung. Für die Wärme, die ein Fußbodenheizungsrohrsysmtem unter einem Fußbodenbelag erzeugt, sind die meisten gängigen Sperrfolien nicht geschaffen. Unter Belägen, unter denen auch eine Fußbodenheizung installiert wird, dürfen deshalb nur Sperrfolien verwendet werden, die vom Hersteller explizit dafür zugelassen sind.