Handwerker unterscheiden sehr wohl zwischen Plexi- und Acrylglas
Schon die Frage nach dem Unterschied zwischen Plexiglas und Acrylglas, die man im Internet recherchiert, zeigt, wie wichtig es ist, eindeutig den Unterschied zu erklären. Es gibt tatsächlich Beiträge im Internet, die auch noch prominent in den Suchmaschinen zu finden sind, in denen sich Autoren gar darüber beschweren, dass Handwerker und Fachgeschäfte sehr wohl einen Unterschied zwischen Plexiglas und Acrylglas machen.
Lassen Sie es nicht zu einem Missverständnis kommen
Besonders interessant werden solche Beiträge, wenn diese Autoren gar die Frage in den Raum stellen, ob ein Handwerker oder der Fachhändler grundsätzlich alle Kunden für dumm halten würden, denn schließlich seien Plexiglas und Acrylglas ja dasselbe. Dann wird noch angefügt, dass es wohl nur darum gehen könnte, dem Kunden sein sauer verdientes Geld aus der Tasche zu ziehen. Nun liest jemand diesen Beitrag, der wirklich keine Ahnung hat und verinnerlicht die gegebenen Informationen.
Es gibt einen Unterschied
Ehe sich der befragte Handwerksbetrieb versieht, wird er schon als Betrüger dargestellt, weil er Plexiglas empfiehlt, das deutlich teuerer sein kann als anderes Acrylglas. Schon ist das schlechte Verhältnis zwischen Handwerker und Kunden vorprogrammiert. Es ist also durchaus wichtig, solche Aussagen im Internet zu relativieren. Denn letztendlich hatte der Heimwerker (je nach Acrylglas, mit dem er Plexiglas verglichen haben könnte) absolut recht.
Plexiglas ist Acrylglas …
Plexiglas ist zwar keine Unterart von Acrylglas, deshalb aber längst nicht identisch in der Qualität. Ausgangsbasis für Acrylglas ist Polymethylmethacrylat, kurz PMMA. Es wurde nahezu zur selben Zeit in England, Spanien und Deutschland erfunden, nämlich um 1928. Dr. Otto Röhm aus Deutschland war es dann, der es einige Jahre später zur Serienreife brachte. Die flexiblen Kunststoffplatten, die nicht durchsichtig, aber auch durchsichtig wie Glas sein können, ließ er dann unter dem Markennamen Plexiglas schützen.
…aber Acrylglas ist nicht zwingend Plexiglas!
Damit wäre zunächst festgestellt, dass Plexiglas durchaus nichts anderes ist als jedes andere Acrylglas. Doch wie enorm die Qualitätsunterschiede sein können, erklärt ein anderes Beispiel: viele Menschen besitzen ein Auto und haben schon viele Kilometer fahren müssen. Obwohl jeder Reifen schwarz und rund ist, zeigen sich zwischen dem Billigreifen eines No-Name-Anbieters und dem Premium-Pneu eines Markenherstellers massive Unterschiede.
Plexiglas ist ein Produkt, das vor allem durch seine Qualität überzeugt
Sicherlich kennen Sie auch noch andere Produkte, bei denen es sich ebenso verhält. Ob Sie nun herkömmliches Acrylglas verwenden, ohne den Hersteller zu kennen, oder eben Plexiglas einsetzen, macht je nach Anwendung durchaus einen deutlichen Unterschied. So ist Plexiglas beispielsweise außerordentlich langlebig. Auch Moose, Flechten und Algen haften nicht so gut an. Darüber hinaus kommt es immer auf die exakte Zusammensetzung der Inhaltsstoffe und Additive an.
Zahlreiche Unterschiede und Produkteigenschaften werden so erzeugt:
- keine bis absolute Transparenz
- UV-Schutz
- Wetterempfindlichkeit
- Flexibilität unter verschiedenen Anforderungen
- Farbe
- Form (plane Platten oder gewellte Platten)
Es ist eine Frage der Qualitätsansprüche
Wenden Sie sich beispielsweise an die Evonik Röhm GmbH, die heute die Rechte für Plexiglas hält, es produziert und vertreibt, wird man Ihnen die genauen Produkteigenschaften mitteilen können. Der Bereichsleiter im Baumarkt wird über das Acrylglas, das vielleicht gerade zum Aktionspreis angeboten wird, keine wirklich verbindlichen Aussagen treffen können. Es ist also durchaus ein Unterschied, ob Acrylglas eines unbekannten Herstellers oder Plexiglas von der Evonik Röhm GmbH verwendet wird.