Warum entlüften?
Luft kann während des Betriebs Ihrer Heizungsanlage in das System gelangen und sich in den Heizkörpern ansammeln. Dies führt zu einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung. Ist die Luftzirkulation gestört, bleiben Räume kalt, und die Heizung muss mehr Energie aufwenden, um die gewünschte Temperatur zu erreichen, was Ihre Heizkosten erhöht. Zudem können Blubber- und Plätschergeräusche entstehen, die sehr störend sind.
Ein weiterer wichtiger Grund ist der Schutz vor Korrosion. Luft im Heizsystem enthält Sauerstoff, der die Metallteile Ihrer Heizkörper angreifen kann, was zu Undichtigkeiten und Ablagerungen führen kann. Dadurch sinkt die Effizienz der Heizung und es entstehen teure Reparaturen.
Regelmäßiges Entlüften, besonders vor Beginn der Heizperiode und nach Wartungsarbeiten, stellt sicher, dass Ihre Heizung optimal funktioniert. Dies spart Energie und verlängert die Lebensdauer der Heizkörper.
Methode 1: Entlüften mit vorhandenem Entlüftungsventil
Für das Entlüften mit einem Entlüftungsventil benötigen Sie einen Entlüftungsschlüssel oder einen passenden Schraubendreher sowie einige Hilfsmittel.
Vorbereitung
- Stellen Sie Werkzeuge und Materialien wie einen neuen Stopfen mit Entlüftungsventil, Maulschlüssel, Schüssel und Lappen bereit.
- Schalten Sie die Heizungsanlage und die Umwälzpumpe aus und warten Sie etwa 30 Minuten.
- Lassen Sie etwas Heizungswasser ab, um den Druck im System zu reduzieren.
Entlüften
- Halten Sie die Schüssel unter das neue Entlüftungsventil und setzen Sie den Entlüftungsschlüssel an. Drehen Sie das Ventil langsam gegen den Uhrzeigersinn, bis die Luft entweicht.
- Schließen Sie das Ventil, sobald kontinuierlich Wasser austritt.
Abschluss
- Überprüfen Sie den Druck der Heizungsanlage und füllen Sie gegebenenfalls Heizungswasser nach.
- Schalten Sie die Umwälzpumpe wieder ein und prüfen Sie, ob der Heizkörper nun gleichmäßig warm wird.
Wichtiger Hinweis
Fühlen Sie sich unsicher, ziehen Sie einen Fachmann zurate. Eine ordnungsgemäße Installation und Wartung garantiert Effizienz und verlängert die Lebensdauer der Heizungsanlage.
Methode 2: Entlüften an der Verschraubung des Thermostatventils
Falls Ihr Gussheizkörper kein separates Entlüftungsventil besitzt, kann die Luft an der Verschraubung des Thermostatventils entweichen.
Entlüftung
- Lösen Sie vorsichtig die Überwurfmutter des Thermostatventils mit dem Maulschlüssel. Lassen Sie die Luft entweichen, bis Wasser austritt.
- Fangen Sie überschüssiges Wasser mit der Schüssel und dem Lappen auf.
Methode 3: Entlüften am Blindstopfen (falls vorhanden)
Ältere Gussheizkörper haben manchmal einen seitlichen Blindstopfen, der genutzt werden kann, um ein Entlüftungsventil nachzurüsten.
Austausch
- Entfernen Sie den Blindstopfen vorsichtig mit dem Maulschlüssel. Fangen Sie eventuelle Wasserreste mit der Schüssel auf.
- Schrauben Sie den neuen Stopfen mit dem integrierten Entlüftungsventil ein.
Steigung des Heizkörpers korrigieren
Eine falsche Neigung des Heizkörpers kann die Luftzirkulation behindern, was zu einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung und störenden Geräuschen führt.
Schritte zur Korrektur der Heizkörperneigung
- Überprüfen Sie die Ausrichtung des Heizkörpers mit einer Wasserwaage. Ideal ist ein leichter Abfall zum Entlüftungsventil hin.
- Heben Sie die gegenüberliegende Seite des Heizkörpers an. Legen Sie kleine Keile oder Unterlegscheiben unter die Halterungen, um die Neigung zu korrigieren.
Wichtige Hinweise
- Achten Sie darauf, die Halterungen nicht zu überlasten.
- Überprüfen Sie nach der Korrektur erneut mit der Wasserwaage, ob der Heizkörper korrekt ausgerichtet ist.
Nach dem Entlüften: Wasserdruck prüfen
Nachdem Sie die Heizkörper entlüftet haben, ist es wichtig, den Wasserdruck im Heizungssystem zu überprüfen. Ein optimaler Wasserdruck gewährleistet eine gleichmäßige Wärmeverteilung und eine effiziente Heizleistung.
Schritte zur Überprüfung des Wasserdrucks
- Manometer ablesen: Suchen Sie das Manometer am Heizkessel und überprüfen Sie den aktuellen Wasserdruck. Der ideale Druck liegt in den meisten Systemen zwischen 1 und 2 Bar.
- Wasser nachfüllen: Falls der Druck unter dem empfohlenen Bereich liegt, verbinden Sie einen Wasserschlauch mit dem Einlassventil der Heizungsanlage und einer Wasserquelle. Öffnen Sie vorsichtig das Ventil, um den Druck langsam zu erhöhen.
Hinweise
- Verwenden Sie zum Nachfüllen enthärtetes und entkalktes Wasser.
- Sollte der Druck weiterhin nicht stabil bleiben oder besteht Unsicherheit, ziehen Sie einen Fachmann hinzu.
- Ein stark schwankender Druck kann auf ein problematisches Membran-Ausdehnungsgefäß hinweisen.
Durch das sorgfältige Prüfen und gegebenenfalls Nachfüllen des Wasserdrucks nach dem Entlüften sichern Sie die Effizienz und Zuverlässigkeit Ihrer Heizungsanlage.