Besonderheiten von Aluminium
Vielleicht haben Sie ja schon einmal in Ihrem Umfeld gehört, dass das Schweißen und Löten von Aluminium aufwendiger ist oder je nach Legierung nicht funktioniert. Neben einer ungünstigen Legierung liegt das vor allem an der Oxidschicht, die sich auf Aluminium bildet. Darüber hinaus ist es aber auch wichtig zu wissen, wo der Unterschied zwischen Löten und Schweißen ist.
Definition löten (weichlöten)
Beim Schweißen werden beide Materialien geschmolzen: das Werkstück und der Schweißdraht. Beide Materialien werden also miteinander vermengt. Das Löten dagegen funktioniert etwas anders. Dabei diffundiert das Lot teilweise fest oder gasförmig in die Oberfläche der zu lötenden Legierung.
Die verschiedenen Schmelztemperaturen
Das lässt sich mit einem Schwamm vergleichen, der Wasser aufsaugt. Kühlt das Lötgut ab (in diesem Fall gefriert das Wasser), sind beide Materialien fest miteinander verbunden. Nun kommt aber bei Aluminium die Oxidationsschicht ins Spiel. Um besser zu erklären, wo das Problem beim Löten von Alublech liegt, zunächst die Schmelztemperaturen:
- Lot: 400 bis 450 Grad Celsius
- Aluminiumblech: 580 bis 680 Grad (abhängig von der Zusammensetzung der Legierung)
- Oxidschicht: über 2.000 Grad
Stellen Sie sich also wieder den Schwamm voll. Das Wasser ist über 0 Grad flüssig. Die Oxidationsschicht lassen wir nun eine Plastikfolie sein, die den Schwamm umgibt. Sie schmilzt also nicht ab dem Schmelzpunkt des Wassers, weshalb dieses nicht in den Schwamm eindringen kann.
Entfernen der Oxidschicht vom Alublech vor dem Löten
Daher muss vor dem Löten des Alublechs die Oxidschicht zuerst entfernt werden. Das gelingt mechanisch oder chemisch. Der Nachteil der mechanischen Entfernung: die Aluminiumoberfläche beginnt sofort wieder zu oxidieren, wenn sie mit Sauerstoff, also der Umgebungsluft in Berührung kommt. Es muss also sehr schnell gelötet werden (die Oxidationsschicht ist binnen weniger Minuten entstanden).
Chemisches Entfernen der Oxidationsschicht
Der Nachteil der chemischen Entfernung besteht darin, dass abhängig vom Verfahren (alkalisch, mit Säure usw.) das Alublech nicht beliebig weiter verarbeitet werden kann, beispielsweise zum Alublech kleben. Beim Löten funktioniert es aber. Hier können Sie auf Flussmittel für Aluminium zurückgreifen, welche die Oxidschicht ebenfalls entfernen.
Löten von unterschiedlich großen Werkstücken
Wollen Sie nun beispielsweise ein Alublech mit einem großen Alukörper verlöten, werden sich beide Bereiche der beiden Werkstücke aufgrund der unterschiedlichen Dimensionierung nicht gleichmäßig erwärmen. Sie müssen als das dickere Alu intensiver erwärmen, um beide Werkstücke gleichmäßig zu erwärmen. Dazu sollten sie größere Aluminiumkörper auf circa 200 Grad bringen. Als Heimwerker können Sie das mithilfe des Backofens machen.
Zusammenfassung beim Löten von Alublech
Entfetten Sie das Aluminium. Dann bürsten Sie die zu lötende Stelle ab oder tragen das Flussmittel nach Herstellerangabe auf. Erwärmen Sie das Alublech auf mindestens 200 Grad Celsius. Dann schmelzen Sie das Alulot bei einer Temperatur um die 450 Grad und tragen es auf das Alublech auf. Nun lassen Sie es abkühlen.
Nicht immer ist es notwendig oder gar sinnvoll, ein Alublech zu löten. Dann können Sie dieses Alublech auch kleben. Hier zeigen wir Ihnen sogar, wie Sie Aluminium auf Holz kleben können. Beim Löten und Schweißen ist gegebenenfalls auch das künstliche Altern vom Aluminium wichtig.