Hart- und Weichlöten
Stahl eignet sich sowohl zum Hart- als auch zum Weichlöten. Der Unterschied zwischen den beiden Verfahren liegt vor allem in der Arbeitstemperatur und den verschiedenen verwendeten Loten.
Weichlöten findet im Temperaturbereich bis 450 °C statt, Hartlöten dagegen bei höheren Temperaturen.
Hartlötverbindungen sind wesentlich belastbarer und erlauben auch einen Wärme- und Stromfluss an der Lötstelle. Sie sind daher für die meisten Einsatzzwecke die bessere Methode.
Anwendungsgebiete für das Löten (Hartlöten)
Hartlöten wird vor allem in den folgenden Bereichen eingesetzt:
- beim Verbinden von Rohren mit Fittings
- bei Gasinstallationen
- bei Installationen im Sanitärbereich
- wenn ein schonenderes Verbindungsverfahren als Schweißen erfolgen soll
Schweißen ist ein Verfahren, das die Werkstücke stark beanspruchen kann, da es in einem sehr hohen Temperaturbereich stattfindet. Löten hingegen ist mit einfacheren Mitteln möglich, schont die Werkstücke und birgt ein geringeres Risiko für ein Verziehen des Werkstücks oder andere Schäden wie sie beim Schweißen auftreten können.
Löteignung
Prüfen Sie unbedingt vorher unter der jeweiligen Werkstoffnummer, ob die Stahlsorte oder das jeweilige Stahlblech überhaupt zum Löten geeignet ist und in welchen Temperaturbereichen Glühen und Härten stattfinden, um den Stahl nicht zu beschädigen. Diese Temperaturen müssen immer unterschritten werden. Auch die Nahtstelle darf nicht heißer werden.
Stahl löten – Schritt für Schritt
- Stahlwerkstücke
- Flussmittel
- geeignetes Lot
- Gasbrenner („Lötlampe“)
- eventuell Schmirgelleinen
- Pinsel (zum Auftragen des Flussmittels
1. Lötstellen vorbereiten
Die gewünschte Verbindungsstelle muss sauber, trocken und fettfrei sein. Auch dürfen sich weder Rost, noch Lackreste oder ähnliches darauf befinden. Gegebenenfalls müssen diese abgeschliffen werden. Ein Schmirgelleinen entfernt auch die letzten Reste unerwünschter Stoffe. Anschließend die Verbindungsstellen mit etwas Flussmittel bestreichen.
2. Anwärmen
Den Gasbrenner auf Temperatur bringen und die Nahtstelle erhitzen. Die erforderliche Temperatur darf nicht überschritten werden. Wenn Sie Stahl zum Glühen bringen, können sich seine Eigenschaften verändern. 700 °C sind in den meisten Fällen optimal.
3. Verlöten
Führen Sie den Lötdraht über die Naht und lassen Sie das flüssige Lot in die Lötstelle eindringen. Lassen Sie die Lötstelle abkühlen und entfernen Sie die Reste des Flussmittels gründlich mit einem feuchten Tuch.