Ursachen bei Klinkern und Fliesen
Bei Klinkern und Fliesen sind die Ursachen unterschiedlich. Während es sich bei Klinkern hauptsächlich um Reaktionen des Mörtels handelt, kommt es bei Fliesenfugen zu einer Neutralisationsreaktion.
Chemische Reaktion
An der chemischen Reaktion sind hier Silikondichtstoffe (Acetat-Silikon) und vorhandene zementäre Baustoffe beteiligt. Die notwendige Feuchtigkeit, damit Ausblühungen entstehen können, stammt dabei aus dem Untergrund.
Das sauer reagierende Acetat-Silikon löst eine Neutralisationsreaktion aus, die zur Ablagerung von Calciumacetat aus dem zementären Untergrund am Fugenrand führt.
Risikofaktoren
Ausblühungen auf Fliesenfugen wie oben beschrieben, treten unter bestimmten Umständen gehäuft auf. Das Risiko steigt mit der Größe der Fliesenformate und tritt bei Platten vergleichsweise häufiger auf als bei Fliesen. Je kälter die Temperaturen sind, desto länger ist die Restfeuchtigkeit aus dem Fliesenkleber vorhanden.
Entfernung
Die Entfernung der Ausblühungen ist in der Regel gut möglich, da die Reaktion mit Aushärten des Silikons bereits nachlässt. Calciumacetat ist gut wasserlöslich, es lässt sich also leicht durch Schrubben entfernen. Sobald das Silikon vollständig ausgehärtet ist, treten die Ausblühungen nicht mehr auf, da die Reaktion dann zum Stillstand gekommen ist.
Alkalisilikat
Auch bei undichten Fugen kann es in Einzelfällen durch eindringendes Wasser zur Bildung von so genanntem Alkalisilikat kommen. Hier sind die Verhältnisse genau umgekehrt: Es ist vor allem die sommerliche Wärme, die durch den Dampfdruck das Alkalisilikat aus dem basischen Zement herauslöst und nach oben befördert.
Die Ablagerungen bestehen hier aus Kieselsäure, die an der Luft sehr hart werden kann. Zunächst bilden sich weißliche Verschmutzungen an den Fugen, später kann das Alkalisilikat auch durch die Fliesen wandern, was zu Schäden an den Fliesen führen kann.
Die beste Lösung ist hier eine Abdichtung der Fliesenfugen, um ein Eindringen von Wasser zu vermeiden.