Stiellänge und Keilwinkel
Die Art der auszuführenden Anwendung entscheidet darüber, ob eine Axt oder ein Beil das geeignetere Werkzeug darstellt. In einigen Arbeitsbereichen wie beispielsweise der Forstwirtschaft werden beide Werkzeuge gebraucht. Durchschnittlich kann von einem Längenverhältnis von zwei zu eins zwischen Axt und Beil ausgegangen werden.
Die Axt wird als Fäll- oder Spaltwerkzeug gebraucht. Dabei wird eine möglichst große Kraftausübung auf das zu fällende oder zu spaltende Material benötigt. Der lange Stiel erlaubt weite Ausholbewegungen, die der investierten Bewegungsenergie zusätzliche Flieh- und Schwungkraft hinzufügen. Die Axt kann als grobmotorisches Werkzeug bezeichnet werden.
Die Verhältnismäßigkeit von Stiellänge zum Axtkopf führt wegen des dickeren Schafts zu einer ebenfalls dickeren Stiellochgröße. Durch die Breite des Axtnackens als Gegenseite zur Schneide entsteht an Äxten ein höherer Keilwinkel als bei den kleineren Beilen. Der durchschnittliche Keilwinkel für eine Spaltaxt beträgt etwa zwanzig Grad. Eine Schneidaxt ähnelt in der Winkelausführung einem Beil, hat aber den längeren Stiel. Der Keilwinkel beträgt etwa zehn Grad.
Spezial- und Universalbeile
Die differenzierteren Aufgaben und Gebrauchsarten eines Beils führen auch zu anderen als den standardisierten Einstielungen. Der Stiel in Äxten und einfachen Universalbeilen wird in die Lochaussparung im inneren Kopfteil getrieben. Ähnlich dem Einstielen eines Hammerkopfes wird ein Spreiznagel in das Auge, der oberen Öffnung des Axt- oder Beilkopfes geschlagen. Durch seine Verdrängungswirkung spreizt sich das Holz des Schafts und verklemmt sich in der Kopföffnung.
Beile können je nach Art und Einsatz andere Verbindungen zwischen Kopf und Schaft besitzen. Typische Beispiele sind:
- Bildhauerbeile aus einem geschmiedeten Metallstück mit gebogenem Schaft
- Wiesenbeile besitzen eine an der Schneide angeschweißten Schaftöse
- Tüllenbeile haben eine Befestigungstülle für den Schaft