Namen
Balsaholz ist eines der wenigen Hölzer, für die es tatsächlich nur einen einzigen Namen gibt. Es stammt auch ausschließlich von einer einzigen Baumart, nämlich Ochroma pyramidale. Viele der verbreiteten botanischen Bezeichnungen (etwa Ochroma lagopus) für den Balsabaum sind lediglich Synomyme, die ein und dieselbe Art bezeichnen, insgesamt sind sich die meisten Arten sehr ähnlich.
DIN EN Bezeichnung
- DIN EN 13556 (international) Balsa
- internationales Kurzzeichen OHLG
Aussehen
Maserung
Balsa hat kaum erkennbare Jahresringe, lediglich bei Bäumen aus wenig optimalen Standorten kann man die Maserung deutlich erkennen. Breite, gut erkennbare Markstrahlen, auch die Gefäßrillen erkennt man deutlich.
Farbe
Die Farbe von Balsaholz ist hellgelb, kann aber bis hin zu weiß gehen. Eine leicht rosa Färbung ist möglich. Rötliche und hellbraune Färbungen im Kernholz deuten in der Regel auf ältere Bäume hin, das Splintholz bleibt dabei weiß. Die Farbgebung von Splintholz und Kernholz ist bei allen anderen Balsahölzern nahezu gleich – was eine Ausnahme unter den Holzarten darstellt.
Eigenschaften
Allgemeine Eigenschaften
Balsa ist mit seinem geringen Gewicht und seiner geringen Dichte das leichteste bekannte Holz. Von seinem Gewicht her bedeutet das lediglich ein Drittel des Gewichts von Fichtenholz. Polystyrol-Hartschaum hat ungefähr das gleiche Gewicht wie Balsaholz. Die besten Eigenschaften hat das sogenannte „Quarter Grain“, das ist Balsa, das aus der Stammmitte geschnitten ist. Typisch ist für Balsa auch eine sehr breite Streuung der Dichten – man unterscheidet:
- ultra-leicht (weniger als 70 kg/m³)
- weich (70 – 125 kg/m³)
- mittelhart (125 – 175 kg/m³)
- hart (175 – 250 kg/m³)
- extra hart bei über 250 kg/m³ (eher selten)
Festigkeit
Im Verhältnis zum geringen Gewicht und der geringen Rohdichte ist das Festigkeitsverhalten von Balsa in allen Bereichen exzellent. Balsa ist besonders biegefest und hat eine sehr hohe Druckfestigkeit im Vergleich zum Gewicht. Das gilt für alle Rohdichteklassen.
Beständigkeit
Balsa ist sehr anfällig für Insektenbefall. Daneben hat es auch eine hohe Anfälligkeit für Pilze, insbesondere für Bläuepilze, allerdings hauptsächlich im frisch geschlagenen oder durchfeuchteten Zustand. Balsa hat nur eine geringe Dauerhaftigkeit (Klasse 5) und ist nicht wetterfest.
Besonderheiten
Extrem hoher Porenanteil
Der Porenanteil von Balsaholz beträgt über 90 %. Das führt zu hervorragenden Isolationseigenschaften im Bereich des Wärme- und Schallschutzes, macht es aber auch zum (traditionell angewandten) Floßbau hervorragend geeignet.
Hoher Zellstoffanteil
Balsaholz hat einen sehr hohen Zellstoffanteil und kann deshalb besonders gut für die Papierherstellung und Zellstoffgewinnung verwendet werden.
Verwendung
Die hauptsächliche Verwendung von Balsaholz ist heute im Bereich des Modellbaus. Daneben wird es gerne aber auch als Ersatz für Kork verwendet. Im Bereich der Windkraft werden Rotorblätter häufig aus Balsa gefertigt, im technischen Bereich kommt es auch im Bereich von Kompositwerkstoffen heute oft zur Anwendung
traditionelle Verwendung
Traditionell wurde Balsaholz in Mexiko, dem Ursprungsland des Balsabaums, zum Floßbau verwendet. Die Hawaiianer stellten auch ihre traditionellen Surfbretter (die ersten ihrer Art) aus Balsaholz her. Eine berühmte Anwendung ist wohl auch das Floß von Thor Heyerdahl, die Kon-Tiki, die zum größten Teil aus Balsa bestand.
Herkunft
Balsabäume wachsen vorwiegend in Südmexiko, sind daneben aber auch im übrigen Zentralamerika verbreitet. Um sein Holz zu gewinnen wird er in den letzten Jahrzehnten in immer mehr tropischen Gebieten eingeführt, so dass seine Verbreitung steigt.
Technische Werte
Messwertbeschreibung | Wert |
---|---|
Rohdichten | 0,06 – 0,38 g/cm³ |
Mittlere Raumdichte | 150 kg/m³ |
Druckfestigkeit | 3,5 – 28 N/mm² |
Biegefestigkeit | 5,3 – 39 N/mm² |
Preis
Bei Schnittholz im Holzhandel kann man von rund 1.700 EUR pro m³ ausgehen. Das ist in etwa doppelt so teuer wie Akazienholz und Eiche.
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