Ein Dach kann abheben und fliegen
Bei jeder Überdachung, die an einem Gebäude anmontiert wird, stellt sich die Frage nach der Befestigung. Sowohl für die Haustür als auch für die Terrasse statt Markise bieten sich die Sparren an der Dachtraufe an.
Viele Anbieter von Selbstbausätzen und Verkäufer von Dächern sind keine Dachdecker oder Zimmerleute. Sie bieten oft erstaunlich fragile Schraublösungen an, die dem Auftrieb, dem ein Dach ausgesetzt ist, nicht im mindestens Paroli bieten. Neben dem Abreißen und Einstürzen des Dachs können auch ernsthafte Schäden an den Sparren und dem Hauptdach entstehen.
Niemals auf passende Sparrenhalter verzichten
Sparrenhalter bestehen aus Stahl. Sie haben zwei Flügel, die diagonal im Winkel der Dachsteigung auf der Basisplatte beziehungsweise dem Fuß aufgeschweißt sind. Sie werden auf die Sparre aufgesteckt und beidseitig doppelt verschraubt. Jede andere Befestigung sollte gemieden werden. Das gilt auch für „leichte“ Konstruktionen wie einer
Überdachung aus Plexiglas.
Einseitig zu befestigende Winkel oder „halbe“ Sparrenhalter sind immer zu instabil. Auch leichtere Werkstoffe wie Aluminium und Acrylglas entwickeln bei Wind enorme Auftriebs- und Zugkräfte. Wenn aus Platz- oder Konstruktionsgründen nur einseitig an den Sparren verschraubt werden kann, müssen die Sparrenhalterelemente an jeder Sparre in abwechselnder Seitenposition gesetzt werden.
Auf Gewicht und Zugspannung achten
Bei sehr großen selber gebauten Überdachungen kann das Anschluss- und Befestigungselement ziemlich schwer werden. Bei Überdachungen mit mehr als zehn Quadratmeter Dachfläche sollte ein statisches Gutachten und/oder Rat von einem Dachdecker oder Zimmermann eingeholt werden. Zu hohe Zugkräfte können den Dachstuhl beschädigen.