Wandzustand analysieren
Der erste augenscheinliche Unterschied zwischen Betonwänden ist die Art des Gusses. Wenn von vornherein Sichtbeton als Wandoberfläche geplant war, ist die Betonwand eben und vollkommen glatt. Das ist für das Streichen grundsätzlich eine gute Voraussetzung. Geprüft werden muss allerdings, ob beim Gießen Schal- oder Trennöl verwendet wurde, um die Schalung nach dem Abbinden des Betons leicht entfernen zu können.
Sehr häufig werden diese Öle bei der Herstellung von Wandfertigelementen verwendet. Beim Streichen eines Betonzauns kann davon ausgegangen werden. Diese Öle sind in die saugfähigen Betonwände eingedrungen und bezüglich eines Farbauftrags wie eine tief eingezogene Fettverschmutzung zu bewerten. Eine passende Grundierung beziehungsweise passender Haftgrund (21,25 € bei Amazon*) gibt der Farbe die Basis, trotzdem auf der Betonwand zu decken und zu halten.
Deckung und dünne Farbaufträge
Anders als beim Streichen eines Betonbodens kann bei Betonwänden die Abriebfestigkeit vernachlässigt werden. Wichtiger sind gleichmäßige Deckung und UV-Beständigkeit. Wenn besondere Streichtechniken wie beispielsweise eine Wischtechnik angewendet werden soll, ist eine bestmögliche „Sättigung“ der Betonwand mit Grundierung empfehlenswert.
Eine Betonwand hat meist eine durchgehende ebene Fläche und das Streichen ist flächig ohne Unterbrechung möglich. Fugen wie beim Streichen einer Betonmauer müssen nicht beachtet werden. Daher können, abgesehen von den Rändern, Betonwände mit großen Rollen gestrichen werden. Dabei sind mehrere dünne Farbaufträge weniger Dickeren vorzuziehen.
So streichen Sie eine Betonwand
- Grundierung oder Haftgrund (Polyurethan bei Ölrückständen)
- Beton-, Fassaden- oder Silikatfarbe
- Kern- oder Neutralseife
- Eventuell Schleifmittel
- Schwamm
- Pinsel
- Malerrolle aus Kunststoff (bis zu fünfzig Zentimeter breit)
- Eimer
- Rührstab
- Drahtbürste
- Spachtel
- Eventuell Schleifmaschine
1. Glätten
Sollten sich Altbeläge oder Abdrücke von Schalbrettern auf der Betonwand befinden, müssen Sie die Oberfläche glätten. Je nach Größe, Menge und Stärke kann eine Drahtbürste, ein Spachtel oder eine Schleifmaschine benutzt werden.
2. Säubern
Wasche Sie die glatte Wand mit einem milden Seifenwasser und einem Schwamm ab. Lassen Sie die Wand gründlich austrocknen und sorgen Sie für eine zugluft- und staubfreie Umgebung.
3. Grundieren
Bringen Sie die passende Grundierung beziehungsweise den Haftgrund entsprechend Herstellerangabe auf und halten Sie die Trocknungszeiten ein.
4. Streichen
Tragen Sie die Farbschichten nach Herstellerangabe so dünn wie möglich bei gleichzeitig gleichmäßiger Deckung auf. Versuchen Sie beim Wechsel zwischen Pinsel und Rolle möglichst Nass in Nass und in eine Richtung zu streichen.
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